Verringert sich die Lebenserwartung durch zu wenig Schlaf?

vom 09.08.2016, 22:08 Uhr

Gerade habe ich einen Artikel zum Thema Schlaf gelesen. Darin wurde ein, wie ich finde, interessanter Fakt benannt. Laut dem Artikel verkürzt sich nämlich die Lebenserwartung, wenn unser Körper regelmäßig zu wenig Schlaf bekommt. Die Rede ist hier davon, die Lebenserwartung verringere sich, wenn wir jede Nacht weniger als sieben Stunden schlafen.

Wenn man so etwas liest macht man sich natürlich automatisch auch Gedanken um sein eigenes Schlafverhalten. Dabei stelle ich bei mir persönlich fest, dass ich mal mehr und mal weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafe. Da ich jedoch hin und wieder auch noch mal einen Mittagsschlaf mache, sehe ich kein allzu großes Problem darin. Ich bin der Meinung mein Körper bekommt ausreichend Schlaf. Da ich allerdings trotzdem öfter mal müde bin, weiß er das wohl einfach nur nicht. :lol:

Wie sieht das bei euch so aus? Bekommt ihr jede Nacht mehr als sieben Stunden Schlaf, etwas oder gar deutlich weniger? Schenkt ihr solchen Aussagen, wonach zu wenig Schlaf die Lebenserwartung senke, Glauben oder haltet ihr nicht viel davon?

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich leugne nicht, dass sich zu wenig Schlaf negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Möglicherweise kann man so schlechter Stress abbauen oder die Geschehnisse des Tages verarbeiten oder sich generell erholen und seine Batterie aufladen. Aber ich glaube nicht, dass sich das automatisch auf die Lebenserwartung auswirken wird. Man weiß doch gar nicht wie alt man werden würde, daher finde ich irgendwelche Studien oder Aussagen, wonach bestimmte Faktoren die Lebenserwartung beeinflussen eher nichtssagend.

Bei "richtiger" Forschung muss man die Ergebnisse doch auch überprüfen können, ganz unabhängig und das kann man bei solchen Sachen wie der Lebenserwartung einfach nicht, da jeder Mensch eine andere innere Uhr hat und trotz guter medizinischer Versorgung werden wir nicht alle gleich alt werden. Das ist nun mal so. Hinterher stirbt man an Krebs, wo ist dann der Beweis, dass zu wenig Schlaf Schuld daran ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen, warum sollte man die Auswirkungen von zu wenig Schlaf oder zu viel Stress nicht erforschen können? Du benötigst nur Gruppen, die groß genug sind, dann erkennt man durchaus signifikante Unterschiede. Oder du testest sehr genau unter kontrollierten Bedingungen.

Beispielsweise sind die kognitiven Leistungen und die Reaktionsfähigkeiten nach zwei Wochen mit sechs Stunden Schlaf so schlecht, wie nach 48 Stunden ohne Schlaf. Nur nach zwei Tagen ohne Schlaf bemerkt man das. Nach zu wenig Schlaf dagegen fühlt man sich normal.

Oder ebenfalls im Labor getestet. Wer unter fünf Stunden schläft, hat Erkältungsviren weniger entgegen zu setzen als Menschen, die über sieben Stunden schlafen. Das Immunsystem braucht Zeit im Schlaf, um zu funktionieren. Ebenso fördert wenig Schlaf den Zerfall der Hirnzellen, das Gedächtnis leidet. Die Schlafdaten von 100.000 Probanden geben durchaus Hinweise zur Mortalitätsrate je nach Schlafdauer.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Mir ist es durchaus bekannt und auch bewusst, dass zu wenig Schlaf sich auch auf die Gesundheit und damit die Lebenserwartung niederschlägt. Cooper hat es schon ausreichend dargelegt wie man so etwas festmachen kann und natürlich werden nicht nur gesunde Menschen untersucht bei solchen Studien sondern auch Menschen die bereits Vorerkrankungen haben. So wurden manche chronische Erkrankungen schlimmer wenn die Teilnehmer weniger Schlaf bekommen haben über einen längeren Zeitraum. Auch das fand ich sehr interessant, wie man im Bezug mit Schlaf und chronischen Erkrankungen das ein wenig steuern kann und die Zügel in der eigenen Hand hat wie es einem geht.

Ich selbst komme nicht auf meine 7 Stunden Schlaf am Tag und habe mich daran auch gewöhnt. Eine wirklich lange Lebenserwartung wurde mir vor Jahren wegen einer Erkrankung nicht mehr gegeben und trotzdem lebe ich noch, hingegen der Prognose. Somit ist es mir eigentlich egal, ob ich nun 90 werde oder eben nur 80 oder noch weniger. Sterben müssen wir alle einmal, es kommt für mich in erster Linie darauf an was man in dieser Zeit aus seinem Leben gemacht hat und wie man im Anschluss auf dem Sterbebett darauf zurück blickt. Es wird sich dort niemand sagen "ach hätte ich mal jeden Tag 7 Stunden geschlafen, dann hätte ich noch ein paar Jahre".

Wenn es nach mir ginge würde ich gerne etwas länger schlafen, aber Job, Familie und auch das restliche Leben erfordern einfach mehr Zeit als das die 7 Stunden übrig bleiben würden. Daher habe ich mich damit abgefunden und andere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Somit müssten Raucher die wenig schlafen noch früher den Löffel abgeben als nur Leute die eben nicht rauchen und zu wenig schlafen. Zahlen zu den Rauchertoten werden zwar immer Veröffentlicht, aber davon wurde meines Wissens nach noch nicht untersucht ob diese auch genug geschlafen haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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