Verpackungsfreie Supermärkte häufig dennoch teurer?

vom 07.11.2017, 18:59 Uhr

In meiner Nähe gibt es seit einer Weile einen verpackungsfreien Supermarkt. Ich finde das eigentlich ganz gut, denn so kann man Verpackungsmaterial einsparen und so auch seine eigenen CO2 Emissionen senken und umweltfreundlicher agieren. Im Grunde habe ich aber gedacht, dass die Produkte dort nicht teurer sein dürften, als im Supermarkt auch. Es ist schließlich mehr oder weniger das gleiche Produkt nur eben ohne Verpackung. Die Verpackungskosten fallen also weg.

Die Produkte sind zu meiner Überraschung allerdings teurer, teilweise sogar wesentlich teurer. Für mich als Studentin ist das mitunter ein Problem. Regelmäßige Einkäufe in einem verpackungsfreien Supermarkt kann ich mir so nicht erlauben.

Gibt es verpackungsfreie Supermärkte in eurer Nähe und wie steht es da um die Preise? Sind diese teurer als im Supermarkt oder gibt es sogar ähnliche Preise? Warum ist ein Produkt ohne Verpackung teurer, als eines mit? Ist die Qualität der Produkte eine andere oder zahlt man auch für das Ladenkonzept?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns gibt es noch keinen Verpackungsfreien Supermarkt, aber ich habe darüber schon Reportagen im Fernsehen gesehen. Generell finde ich das Konzept gut, aber mir ist dabei auch aufgefallen, dass die Produkte wesentlich teurer sind. Daher würde es für mich dann auch eher nicht in Frage kommen, dort einzukaufen. Ich frage mich auch, warum die Produkte so viel teurer sind. Vielleicht ist es auch mehr Aufwand, diese anzuliefern oder ähnliches. Da dabei auch auf möglichst wenig Verpackung geachtet wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei uns ist das genauso. Die Preise liegen in der Regel etwa auf dem Niveau der teuren Markenprodukte in einem normalen Supermarkt. Wenn du normalerweise die teuren italienischen Spaghetti kaufst passt das, wenn du dir aber normalerweise die Eigenmarke beim Discounter holst nicht.

Das liegt sicher daran, dass eine Supermarktkette ein wesentlich größerer Abnehmer ist und deshalb günstigere Preise aushandeln kann. Und für die Eigenmarken gelten ja noch mal andere Konditionen, die so ein kleiner Unverpackt Laden auch nicht bekommt.

Ich kaufe im Unverpackt Laden gerne Gewürze, die ich nicht so oft brauche, weil ich da eine wesentlich kleinere Menge bekomme als im Supermarkt. Gewürze werden ja nicht besser wenn sie ewig herumstehen bis man sie aufgebraucht hat. Da spare ich dann natürlich schon im Vergleich zu der großen Tüte, die irgendwann noch fast voll weg geworfen wird. Obst, Gemüse und Eier kaufe ich von den Erzeugern, da ist auch keine Verpackung dabei und die Sachen sind tatsächlich oft billiger.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Bei uns ist es auch teurer. Wobei für mich auch die Qualität stimmt. Ich kaufe da ab und zu mal ein, aber ich achte auch in einem normalen Supermarkt auf die Verpackung und versuche da bewusst auf gewisse Sachen zu verzichten. Man kann ja auch viel auf dem Wochenmarkt lose kaufen oder auch in Gläsern, was auch immer. Die losen Sachen im Laden kauft man dann aber auch eher bewusst, finde ich, eben weil es teurer ist. So kauft man dann auch wirklich nur die Mengen, die man braucht und nicht die Mengen, die man gerne zu Hause herumliegen haben mag. Man sammelt von günstigen Sachen eher mehr habe ich so den Eindruck, da kauft man eben bewusster ein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wir hatten zwei Unverpackt-Läden in der Stadt, wobei einer davon schon nach kurzer Zeit wieder schließen musste. Ich vermute, dass das damit zusammenhängt, dass den Kunden die Preise einfach zu hoch waren, denn die Waren waren meiner Meinung nach schon deutlich teurer als im normalen Supermarkt. Hier sieht man dann auch wieder, dass die Menschheit ganz groß darin ist, sich über Umweltverschmutzung und unnötigen Verpackungsmüll zu beschweren, aber dann doch keinen Änderungswillen zeigt, sobald es an den eigenen Geldbeutel geht.

Es gibt aber zusätzlich zum Wegfall der Verpackungskosten ein paar Argumente für mich, die die erhöhten Preise rechtfertigen. Zum einen waren die Lebensmittel häufig entweder aus biologischem Anbau oder von regionalen Erzeugern der Umgebung bezogen, und zum anderen gab es keine Mindestabnahmemenge und keine standardisierten Portionen.

Während man im Supermarkt nur 200-Gramm-Beutel an Mandeln kaufen kann, obgleich man vielleicht nur einen Bruchteil davon benötigt, war es im Unverpackt-Laden möglich, sich eine beliebige Menge aus großen Behältern abzufüllen. Im Endeffekt würde ich dort also vielleicht pro Gewichtseinheit mehr Geld zahlen, durch die flexiblere Dosierung aber auch wirklich nur so viel kaufen, wie ich verwerten kann, und auf dieser Ebene sparen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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