Vernichtung von Retouren gesetzlich verbieten lassen?

vom 10.06.2019, 13:42 Uhr

Viele Online-Händler neigen ja dazu, Retouren irgendwann zu vernichten, wenn es sich nicht mehr lohnt, diese aufzubereiten und zu verkaufen. Nun ist es so, dass Poltiker ein Vernichtungsverbot von Retouren fordern, an das sich Händler wie Amazon & Co. dann halten müssten.

Wie denkt ihr über ein solches Verbot? Meint ihr, dass dies realistisch und umsetzbar wäre? Oder meint ihr, dass die Grünen sich nicht werden durchsetzen können? Was ist von so einem potentiellen Verbot zu halten und wie bewertet ihr es?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ja, eigentlich ist diese Praxis schon pervers, aber die Frage ist doch, was statt dessen mit den Produkten passieren soll. Von Amazon weiß ich, dass die Retouren weiter verkauft werden und die Käufer bündeln das Zeug dann und versteigern das dann containerweise.

Wenn trotzdem Sachen vernichtet werden gehe ich davon aus, dass sie nicht weiter verkauft werden können, aus welchen Gründen auch immer. Außerdem ist längst nicht alles, was zurück geschickt wird, tatsächlich in einem neuwertigen Zustand. Ich habe schon unboxing Videos von diesen Containern mit Amazon Retouren gesehen und da war eigentlich immer Zeug dabei, das nur noch Schrottwert hatte. Möbel mit fehlenden Teilen, kaputte Elektronik, Kleidung mit Make-up Flecken und so weiter.

Ja, spenden klingt immer gut, aber dafür muss man auch erst mal jemanden haben, der das Zeug gespendet haben will. Bestes Beispiel ist Kleidung. Wir haben in Deutschland viel zu viel davon, aber die Sachen, die benötigt werden - warme Winterkleidung für Obdachlose, Kinderschuhe in gutem Zustand - werden nur selten gespendet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Dass so ein Verbot umsetzbar ist, daran zweifle ich eigentlich nicht. Wozu gibt es denn Gesetze? Diese kann man zwar auch brechen und umgehen (so naiv bin ich auch wieder nicht), aber wenn von Gesetz wegen prinzipiell und im Großen und Ganzen dafür gesorgt werden kann, dass ich 30 Minuten Mittagspause machen muss und der Nachbarshund mir nicht vor die Haustür kacken darf, dann müssen sich die Erzeuger von besagten Retouren eben auch etwas einfallen lassen, wenn sie den Kram nicht mehr wegschmeißen dürfen.

Ich bin hier jedoch ähnlich wie beim Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung hin und her gerissen. Einerseits bin ich natürlich gegen Verschwendung aller Art, andererseits bin ich mir nicht sicher, ob hier nicht an der falschen Stelle angesetzt wird. Es sind ja die Kunden, die letzten Endes die nicht mehr verkäuflichen Retouren erzeugen, weil sie bestellen und bestellen und bestellen, ohne Sinn und Verstand.

Und das Problem lösen muss der Versandhandel. Und im Endeffekt müssen wie so oft die weniger privilegierten Mitbürger als gutes Gewissen der Nation herhalten, die den Müll dann aufs Auge gedrückt bekommen und sich gefälligst dankbar dafür zu zeigen haben, weil ihnen nichts anderes übrigbleibt, als den letzten Mist auch noch irgendwie zu verwerten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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