Vermieter oder Polizei über Lärm informieren?

vom 07.03.2016, 16:24 Uhr

Person X hat sehr laute Nachbarn, wie im Thread schon beschrieben wurde. Sie wohnt in einer Mietwohnung, die außerdem auch eine Sozialwohnung ist. Also es ist quasi eine Wohnung für sozial bedürftige Personen, eben einkommensschwache Familien, Alleinerziehende, etc.

Nun ist Person X an dem Punkt, an dem sie mit ihren Nachbarn nicht mehr auf dem vernünftigen Weg diskutieren kann, und möchte sich deshalb Hilfe und Unterstützung holen, damit sie in Frieden in ihrer Wohnung weiter wohnen kann. Sie kann sich nämlich keine andere Wohnung leisten.

Nun ist die Frage, ob man jetzt die Ruhestörungen dem Vermieter oder der Polizei melden sollte oder beides? Welche Reihenfolge kommt hier zu Tragen? Hat vielleicht jemand von euch schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht und kennt sich damit aus?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich durfte bereits leider Erfahrungen in dieser Thematik sammeln. Es ist sehr stark abhängig von der jeweiligen Situation und wie aufgeheizt die Gemüter sind. Üblich ist den ersten Weg in Richtung Vermieter zu gehen und diesen darüber aufzuklären, dass der lärmende Nachbar deutlich zu laut ist. Wichtig ist dabei jedoch, dass außerhalb der Ruhezeiten in Maßen Lärm zu tolerieren ist. Insbesondere wenn es Kinder sind oder der Nachbar am Heimwerken ist. Dagegen lässt sich nichts unternehmen. Anders ist es bei lauter Musik, permanentem Feiern, Möbelrücken, Geschlechtsverkehr und so weiter.

Idealerweise wird ein Lärmprotokoll über 14 Tage angefertigt und mit einem kurzen, formlosen Schreiben an den Vermieter übergeben. Der spricht dann eine Verwarnung aus, bei mehreren droht dann die Kündigung.

Die Polizei sollte man nur verständigen, wenn die Nachtruhe gestört ist (22-6 Uhr) oder Ruhezeiten sowie Sonn- und Feiertage massiv durch den lärmenden Nachbarn gestört werden. Hier sollte aber aufgepasst werden, dass dies nicht zur Eskalation führt und das Verhältnis nachhaltig stört.

In meinem Falle konnte ich das ganze ohne Vermieter oder Polizei lösen, auch wenn nicht mehr viel gefehlt hatte. Sobald der entsprechende Nachbar meint seine Anlage aufdrehen zu müssen, sorge ich mit meiner für Konterlärm und schon ist Ruhe. Mit mir sprechen wollte er nicht, aber seitdem er weiß, dass ich ihn höre, ist es deutlich leiser geworden. Ich würde das Vorgehen jedoch niemanden konkret empfehlen, wenn man seine Nachbarn in Reaktion nicht gut genug einschätzen kann. Sonst kriegt man selbst Probleme.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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