Vermeidet ihr es, allein mit dem Aufzug zu fahren?

Ich fahre nicht besonders gerne Aufzug und meistens nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Bei mir in der Uni war das leider manchmal der Fall - ansonsten müsste ich mich ganze sechs Stockwerke mit einer schweren Tasche nach oben schleppen und das auch noch in einer extrem knappen Zeit, da ich davor noch eine andere Vorlesung in Raum am anderen Ende der Uni gehabt hatte. Da war das Aufzug fahren unvermeidlich gewesen, wenn ich nicht völlig verschwitzt, schnaufend und zu spät kommen wollte und da musste ich quasi zwangsläufig auch alleine mit dem Aufzug fahren.

Wenn es sich jedoch vermeiden lässt, dann nutze ich lieber die Treppen, vor allem dann, wenn ich allein bin. Mir ist das einfach lieber und ich fühle mich generell nicht wohl, Aufzug zu fahren. Wenn ich da alleine bin, wird es nicht gerade besser und ich habe schon immer ein mulmiges Gefühl.

Versucht ihr es zu vermeiden, allein mit dem Aufzug zu fahren oder macht euch das nichts aus?

Solange der Aufzug in akzeptablen Zustand ist, macht es mir nichts aus, dann fahre ich sogar lieber alleine. Weshalb fühlst du dich denn unwohl? Hast du Angst abzustürzen? Ich hatte das selber mal erlebt, aber die Aufzüge hier sind alle gegen das Abstürzen gesichert mit einem zweiten Seil und sogar wenn das reißt, bremst der Aufzug trotzdem noch wegen der Absturzsicherung. Auch sind mittlerweile viele Aufzüge mit einem Notruf verbunden, wenn man den drückt, kann man mit einem Helfer sprechen.

Bei mir kommt es ein wenig auf die genaue Situation und auf den Zustand des Aufzugs an. In einem Wohnhaus mit einem schlecht gewarteten Aufzug, der eben von außen schon schäbig aussieht, würde ich möglichst nicht alleine mit dem Aufzug fahren wollen. Dort finde ich es dann auch unheimlich, weil ich darüber nachdenke, dass sicher kein Techniker vor Ort ist und dass es im Falle eines Falles dauert, bis dieser da ist und einen aus dem Aufzug befreien kann, wenn dieser stecken geblieben ist.

Aber in sonstigen Bereichen habe ich kein Problem damit, auch mal alleine mit dem Aufzug zu fahren. In einem Hotel bin ich mal stecken geblieben. Ich war zwar nicht alleine im Aufzug, aber trotzdem fand ich es sehr beruhigend, dass in kürzester Zeit ein Techniker vor Ort war und uns befreit hat. In dem Moment hätte ich auch alleine nicht viel Zeit gehabt, um Angst zu haben.

Mich würde auch mal interessieren, warum du nicht alleine mit einem Aufzug fahren möchtest? Ich habe in einem Aufzug noch nie das Gefühlt gehabt, dass er abstürzen wird. Allerdings habe ich auch ein beklemmendes Gefühl, wenn ich alleine im Aufzug bin und in der nächsten Station steigt eine einzelne, frech und dunkel gekleidete Gestalt ein. Sie mag ganz harmlos sein, vermittelt aber das Gefühl von Gefahr. Dann steige ich lieber sofort aus und nehme den nächsten Aufzug, wenn mehrere Personen mitfahren.

Wir haben in unserem Haus auch einen Aufzug und dieser ist auch nicht eben groß. Zu zweit ist es schon einigermaßen eng und zu dritt kuschelt man schon eher. Deswegen nutze ich diesen schon ganz gerne alleine und wenn dann eben mit meinem Partner, aber eher ungern mit einem Nachbarn, einfach aufgrund der Enge. Ich würde mich aber auch so trauen alleine Fahrstuhl zu fahren und habe damit keine Probleme.

Ich mache das ehrlich gesagt vom Zustand des Fahrstuhls und von dessen Größe abhängig. Eine Freundin von mir wohnt in einer Dachgeschosswohnung im vierten Stock. Der Fahrstuhl ist aber so klein wie eine Besenkammer und vom Zustand her ist er mir so dermaßen suspekt, dass ich die Treppen lieber freiwillig laufe statt mich da "freiwillig" in den Fahrstuhl zu stellen und da zu quälen.

Allein wegen des Zustands traue ich dem Ding gar nicht und wegen der Größe wäre auch nicht genug Sauerstoff vorhanden, dass ich da lange überleben würde, wenn da was passieren würde. Man weiß ja auch nicht, wie schnell Hilfe käme, da kein Hausmeister im Haus ist.

Ich mache das davon abhängig, in welche Stockwerk ich muss. Ich habe vor kurzem jemanden in einer Klinik besucht, der auf der 32 Etage lag. Das war mir doch zu viel an Stufen zum laufen. Ich habe dann auch den Fahrstuhl genommen. Ansonsten ziehe ich alles wegen der Fitness schon vor, die Treppe zu nehmen. Wenn ich alleine bin, dann nehme ich meistens die Treppe. Mein Partner ist da schon etwas fauler und möchte dann lieber den Aufzug nehmen. Ich fühle mich in Aufzügen nicht gerade wohl, aber ich fahre dennoch damit. Ich möchte eben so etwas mehr Sicherheit bekommen.

Ich fahre sogar lieber alleine mit dem Aufzug, weil es irgendwie doof ist, mit anderen, meistens fremden Leuten in einer derart kleinen Kiste zu stehen. Ich weiß da immer nicht, wo ich hinschauen oder was ich mit meinen Händen machen soll. Aber meistens siegt die Bequemlichkeit und ich packe mich noch mit dazu, wenn Platz ist.

Generell habe ich vor vielen Dingen Schiss, aber Aufzugfahren gehört nicht dazu. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den 30 Sekunden, in denen ich in den 5. Stock hochjuckle, etwas passiert, ist immens gering, und selbst wenn, gibt es mittlerweile in jedem Aufzug den berühmten Alarmknopf.

Dass ich also ein ereignisloses Wochenende zwischen Stockwerk 7 und 8 an meinem Arbeitsplatz verbringen muss, ist nicht sehr wahrscheinlich. Und selbst wenn, wäre es mir persönlich lieber, wenn ich in dieser Situation nicht in einer voll besetzten Kabine feststecke, da der Sauerstoff so länger reicht und man sich nicht gegenseitig mit Hysterie anstecken kann.

Bei mir selbst ist es eher umgekehrt - ich fahre bevorzugt alleine mit dem Aufzug, vor allem dann, wenn es mehrere Stockwerke sind. Die Anwesenheit anderer Leute beruhigt mich nicht, sondern eher das Gegenteil. Wenn wirklich ein Notfall eintritt oder ein Defekt oder der Fahrstuhl abstürzt, dann wäre die andere Person sowieso nicht in der Lage mir zu helfen. Dann kann ich auch gleich alleine fahren.

Die meisten Fahrstühle sind in der Regel, auch dann, wenn sie modern sind, noch recht eng und klein. Dementsprechend beengt fühlt man sich dann, wenn man mit drei, vier oder vielleicht sogar fünf Leuten wie in einer Sardinendose in einem Fahrstuhl ist. Außerdem ist es mir unangenehm auf so engem Raum mit so vielen fremden Leuten zu sein. Man dringt automatisch in die Komfortzone der anderen Leute ein und kann es quasi nicht vermeiden. Das ist mir sehr unangenehm.