Verliert Wikileaks immer mehr an Relevanz?

Es gab Zeiten die noch gar nicht so lange her sind, da Wikileaks noch beinahe jede Woche mit einer mehr oder weniger großen Enthüllung in den Schlagzeilen war. Immerhin wusste die Gruppe um die Enthüllungsplattform zumindest, wie sie sich im Gespräch halten konnten und machten dies auch.

Zusammen mit dem Hacker-Kollektiv Anonymous hat sich Wikileaks praktisch zu der Kontrollinstanz hochgearbeitet, deren Rolle eigentlich der freien Presse zugekommen wäre, von dieser aber oftmals immer seltener auch ausgefüllt wurde.

Inzwischen hat sich Anonymous von Wikileaks losgesagt, macht nun beispielsweise damit Schlagzeilen, die Terrorgruppe des Islamischen Staates zu hacken und online anzugreifen. Wikileaks machte in letzter Zeit vor allem damit Schlagzeilen, dass deren Chef, Julian Assange, immer noch in der ecuadorianischen Botschaft in London sein Dasein fristet.

Denkt ihr auch, dass Wikileaks seinen Zenit mittlerweile überschritten hat und außer kruden Äußerungen nichts mehr in der Onlinewelt zu melden hat? Befindet sich die Plattform nur in einer Art Ruhe vor dem Sturm, da möglicherweise schon die nächste Enthüllung wartet? Oder hat sich Wikileaks selbst ins Abseits gestellt, da mittlerweile auch eine eigene politische Agenda verfolgt werden könnte?

Sowas wird man vermutlich erst rückblickend sagen können. Ich weiß ja auch nicht, wer da im Hintergrund noch mitarbeitet, das wäre ja komisch. Es kann also sein, dass demnächst wieder etwas beeindruckendes präsentiert wird. Genauso gut kann es sein, dass die Mitglieder kalt gestellt wurden und nicht mehr an Informationen heran kommen. Das wird sich zeigen und Spekulation bringt hier eigentlich gar nichts, finde ich.

Sicher bin ich mir eher, dass Hacker und Whistleblower generell nicht aussterben werden, denn es gibt immer Geheimnisse, die besser nicht verheimlicht werden sollten und auch immer eine Menge Leute, die Interesse an Enthüllungen haben.