Verlernen Singles die guten Seiten zu schätzen?

vom 20.06.2017, 21:43 Uhr

Die letzten Wochen haben wir im Freundeskreis so viele Diskussionen gehabt, dass ich Euch gerne an einigen davon teilhaben lassen möchte. Das Thema Singlesein ist bei uns aktuell sehr gern gesehen, weil viele von uns Single sind und nahezu 90 Prozent unter den Singles mit diesem Leben sehr unzufrieden sind. Das stößt bei den anderen 10 Prozent aber auf Missverständnisse und diese möchte ich mal hier mit Euch besprechen.

Single A sagt, dass er ungerne alleine ist, weil er jemanden benötigt, mit den er Gemeinsamkeiten teilt. Er möchte neben einer Frau aufwachen können, ihr Liebe schenken, körperliche sowie seelische Zuneigung verteilen. Er braucht das einfach und findet daher das Singleleben total öde.

Single B sagt, dass sie seither viel mehr Freizeit hat, ihre Karriere besser berücksichtigen kann und machen kann, was sie möchte. Keinem ist sie eine Rechenschaft schuldig und das findet sie hervorragend.

Single C ist der Meinung, dass eine Beziehung mit Stress verbunden ist, oftmals auch Eifersüchteleien, Kontrolle und mehr. Sie ist daher wie Single B der Meinung, dass man sein Leben ohne Weiteres genießen kann und es weniger sinnvoll ist, von einer Beziehung in die nächste zu rutschen, weil das nicht klappen kann.

Aufgrund dieser drei Meinungen haben wir oftmals auch das Gefühl bekommen, dass viele Singles ihr Leben als Single gar nicht mehr zu schätzen wissen, aber wir verstanden alle nicht, wieso? Ist es wirklich so, dass Singles mit dem Alleinsein ein Problem haben? Können sie die Vorzüge des Singlesein nicht mehr würdigen und wie sieht es mit Euch aus? Was bevorzugt Ihr am Singlesein oder bevorzugt Ihr lieber die Beziehung?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Was heißt verlernen? Es gibt sicher Singles, die es noch nie toll fanden Single zu sein oder Singles, die erst lernen mussten die guten Seiten an ihrer Situation zu erkennen. Und es gibt Singles, die die es verlernen die guten Seiten an Beziehungen zu schätzen, die sich also immer weniger vorstellen können eine neue Beziehung einzugehen je länger sie Single sind. Das kann man sicher nicht verallgemeinern.

Ich könnte überhaupt keine generelle Aussage machen ob ich eine Beziehung bevorzuge oder lieber Single bin. Ich bin in meiner Beziehung glücklich, weil ich den Menschen gefunden habe, der zu mir passt, aber das trifft doch nicht automatisch auf jede beliebige Beziehung zu. Das, was ich von anderen Beziehungen manchmal mitbekomme, lässt mich schon denken, dass ich lieber Single wäre als in so einer Beziehung zu leben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke das hat auch etwas mit der persönlichen Lebenseinstellung mit zu tun und die Ziele die man verfolgt. Bei manchen Dingen und Zielen sind Partner eher ein Klotz am Bein und ein Hindernis und wenn man das in einer Beziehung vorher erfahren musste, dann tendiert man natürlich auch automatisch eher in eine Richtung wie Single B mit der Aussage der sich auf einmal befreit fühlt und das nun mehr zu schätzen weiß.

Andere haben vielleicht andere Bedürfnisse, wollen Familie und jemanden haben für den Alltag. Für diese ist das allein sein dann eher schwer, können sich davon nicht los sagen oder sehen ihre Karriere auch nicht als so wichtig an, wie ein gemeinsamer Alltag mit jemand anderen. Diese finden das dann natürlich nicht toll alleine zu sein und können die weiteren Freiheiten die sie damit haben nicht genießen und sehen das aus einem anderen Blickwinkel.

Ich muss sagen, dass ich momentan Single bin ich mich richtig wohl damit fühle und es auch momentan nicht anders haben wollte. Sprich ich bin keiner der unglücklichen Singles die um jeden Preis einen Partner suchen und das habe ich noch nie gemacht, wenn sich etwas ergibt, dann ist es nett und schön und wenn nicht, dann eben auch nicht. Ich habe dabei vieles unterschiedliches durchgemacht, von einschränken und kastrieren in jeder Hinsicht was meine eigene Entfaltung anbetrifft bis hin auch zu großen Freiheiten, dass man im Endeffekt zwei Singles auf einem Haufen war und das Beziehung schimpfte.

Ich genieße es aktuell, dass ich keinem Partner etwas hinterher tragen muss und mich vor niemanden rechtfertigen was ich mache und warum ich das mache. Auch das "Alltag" mit jemand anderen ist ehrlich gesagt nicht so meines, sprich das dauerhafte aufeinander sitzen führt über kurz oder lang meistens zum Streit, da ich meine Freiheit auch nicht aufgeben will und nicht kontrolliert werden möchte von einem Partner und sei es nur per Zufall und noch nicht einmal mit Absicht. So kann ich das machen was ich möchte in jeder Hinsicht, mit ein paar Einschränkungen durch das vorhandene Kind, aber ich fahre damit aktuell besser als in der Beziehung vorher mit dem Kindsvater und "heiler Familie" was für viele eines der erstrebenswerten Ziele im Leben darstellt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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