Verlassen sich Ärzte zu sehr auf die Pharmavertreter?
Neulich kam im Fernsehen wieder sehr viel über die Risiken der Anti-Baby-Pille. Es wurde zu diesem Thema dann auch eine Gynäkologin befragt. Diese war nicht der Meinung, dass die Frauenärzte zu wenig beraten. Sie meinte sogar, dass ihr die Risiken der neuen Pillen gar nicht bewusst gewesen wären. Die Pharmavertreter hätten nie darauf hingewiesen.
Dabei ist an alle Gynäkologen ein sogenannter ''Rote Hand Brief'' versandt worden. In diesem wurde betont, dass die Pillen der neueren Generationen höhere Risiken haben und daher nur mit Vorsicht verschrieben werden sollten. Derzeit verschreiben aber sehr viele Ärzte in großen Mengen diese Pillen.
Kann es wirklich sein, dass Ärzte heutzutage erwarten, dass Pharmavertreter sie beraten? Sollte der Arzt nicht selbst ein Interesse daran haben, dass er informiert ist und über Risiken Bescheid weiß? Wofür sind Ärzte gut, wenn sie nicht einmal das können?
Was heißt denn, dass sie nicht einmal das können? Die Frage ist doch, wann sie das schaffen sollen. Da reicht ein Blick zu meinem Hausarzt und mir ist klar, dass der das nicht schaffen kann. Als Hausarzt hat er mit so vielen Krankheiten zu tun, dass er unmöglich bei allen immer auf dem neusten Stand sein kann.
Dazu kommen die Massen an neuen Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten. Jetzt hat er neben seiner Sprechstunde aber auch noch seine ganze Haus- und Hospizbesuche, denn er ist Palliativmediziner. Dazu die Lehrtätigkeit an der Uni. Er ist verdammt fit, aber alles kann er nicht wissen und aufarbeiten.
@cooper75 dein Hausarzt ist aber kein Frauenarzt. Als Frauenarzt muss man doch nicht hier hin fahren und dann dort hin fahren und viele Fälle abdecken. Man hat seinen Tagesablauf und gut ist. Ärzte müssen sich zudem immer weiterbilden und machen das in der Regel auch.
Ich denke, dass die Ärztin durchaus weiß, was die Pille verursacht und dass es nur eine Ausrede war, weil damit eben Geld gemacht wird. Man informiert sich in der Regel schon darüber, was man dann verschreibt und wie die neuen Mittel wirken. Es ist ja sonst auch sehr verantwortungslos.
Wieso kann man das nicht vergleichen? Bei meinen Frauenarzt stapelt sich im Büro ebenfalls ein ganzer Altpapiercontainer. Da ist einfache Werbung, wichtige Mitteilungen, Forschungsergebnisse wild gemixt. Die tägliche Papierflut beherrscht niemand.
Wo der seinen geregelten Tagesablauf haben soll, das ist mir schleierhaft. Da ist die Sprechstunde, er operiert in eigenen Haus, betreut Patientinnen danach zuhause und besucht an sieben Tagen pro Woche zweimal täglich seine Belegbetten im Krankenhaus. Sicher bildet der sich regelmäßig weiter, aber da gibt es durchaus dringendere Themen als die Pille.
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