Verkaufen Kinder oft Essen in der Schule?
Eine Bekannte berichtete mal von einem Fall, bei dem ein Kind in der vierten Klasse ihrer Tochter eine Weile lang Geschäfte damit gemacht hat, Snacks an Mitschüler zu verkaufen, die er von zuhause mitgebracht hat. An der Schule gab es nur wenig Möglichkeiten Snacks oder Süßes zu kaufen und da jenes Mädchen zuhause in dieser Hinsicht gut bedient wurde, hat sie angefangen Sachen heimlich mitzubringen und sie an hungrige Mitschüler in der Pause zu verkaufen. Kekse wurden zum Beispiel für zehn Cent pro Stück abgegeben und es gab einige Käufer, die von zuhause keine solchen Leckereien in die Schule mitbekamen, die immer gekauft haben.
Es gab ziemlich viel Ärger, als die Sache ans Licht kam. Die Mutter des Mädchens meinte noch, man müsse es doch nicht als dermaßen schlimm ansehen, die Kleine sei eben kreativ, die Lehrerin dagegen meinte, das Mädchen sei schrecklich unsozial, wenn sie, anstatt solche Dinge mit Mitschülern zu teilen, ein Geschäft daraus machen will.
Was haltet ihr von einer solchen Situation? Findet ihr das harmlos oder wärt ihr empört zu wissen, dass Mitschüler eurer Kinder diesen Leckereien verkaufen?
Das ist doch noch harmlos finde ich. Gut, es wird immer Eltern geben, die ihre Kinder auf Diät setzen und zuckerfrei, glutenfrei, bio, vegan oder was weiß ich ernähren und denen wird es natürlich nicht gefallen, wenn das Kind diese Ernährungsvorgaben der Eltern einfach aushebeln und umgehen kann. Allerdings gibt es auch schlimmeres. So kenne ich jemanden, der mit 14 Jahren oder so die Zigaretten seines Vaters geklaut und diese dann an andere Minderjährige in der Schule verkauft hat. Da man Zigaretten ja erst ab 16 Jahren oder so kaufen kann, war das natürlich die Marktlücke, wenn man so will.
Irgendwie finde ich es schon etwas komisch, wenn ein Kind in dem Alter so sagen wir mal unternehmerisch denkt. Die normale Reaktion wäre mit Sicherheit die gewesen, mit anderen zu teilen. Schrecklich finde ich aber auch, dass die Eltern des Kindes davon nichts bemerkt haben, denn schließlich hätte ja auffallen müssen, dass die Süßigkeiten in sehr kurzer Zeit nachgekauft werden müssen. Spätestens da hätte es mich stutzig gemacht und ich hätte mal bei meinem Kind nachgefragt.
Ich kenne das eher nicht, dass Kinder etwas von ihrem Essen oder Snacks an andere Schüler verkaufen. Wenn dann tauscht man doch eher oder teilt freiwillig, verkaufen kenne ich in der Form nicht und finde das auch einigermaßen bedenklich. Ich frage mich nämlich schon, warum das keiner mitbekommt, keiner etwas sagt oder auch warum das Kind so viel Geld braucht. Bekommt es kein Taschengeld? Keine Aufmerksamkeit? Da würde ich dringend noch mal das Gespräch suchen.
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