Vergesslichkeit ein Zeichen von Intelligenz?

vom 27.10.2017, 12:26 Uhr

Angeblich soll es ein Zeichen von Intelligenz sein, wenn jemand vergesslich ist. Das Gehirn würde so unwichtige Dinge von den wichtigen trennen und quasi filtern. In dem dann die unwichtigen Dinge vergessen würden, wäre mehr Platz für die wichtigen Sachen, die man sich merken sollte oder ausführen muss. Ein Beispiel wurde anhand einer Rechenaufgabe gezeigt.

Ich merke immer, dass ich öfter etwas vergesse, wenn ich viel um die Ohre haben. So kenne ich das auch bei einigen anderen. Ich habe da nicht bemerkt, dass man so eher an die wichtigen Sachen denkt oder sich besser darauf konzentrieren kann. Es sind ja eigentlich auch nicht nur immer unwichtige Kleinigkeiten die man dann vergisst, es sind ja auch durchaus schon mal wichtige Termine oder ähnliches dabei.

Könnt ihr bestätigen, dass Vergesslichkeit ein Zeichen von Intelligenz ist? Meint ihr, dass es oftmals bei Menschen so ist, die viel vergessen? Oder ist das eine gefundene Ausrede für Personen, die zur Vergesslichkeit neigen?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich zweifle gerade an der Intelligenz von manch einem Übersetzer. Ich habe nämlich mal kurz bei Google rein geschaut und habe auch mehrere Artikel zu dem Thema gefunden, aber die verlinkten Studien untersuchen teilweise ganz andere Dinge oder machen ganz andere Aussagen als die Artikel.

Ein Artikel behauptet zum Beispiel genau wie du, dass vergessliche Menschen intelligenter wären. Die verlinkte Studie hat aber untersucht, wie sich das Gedächtnis auf Entscheidungsprozesse auswirkt. Da ist zwar von intelligenten Entscheidungen die Rede, aber das ist ja etwas ganz anderes.

Außerdem meine ich mal gelesen zu haben, dass die Theorie, dass das Gehirn wie eine Festplatte funktioniert und nur einen begrenzten Speicherplatz hat und alte Informationen deshalb praktisch gelöscht oder überschrieben werden müssen angezweifelt wird?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Selbst wenn die Studie korrekt übersetzt worden wäre, würde ich an dieser These zweifeln. Denn nach der Logik müsste ja jeder Demenz-Patient ein absolutes Genie sein, was ja wohl nicht zwangsläufig hinkommen kann. Man weiß schließlich, dass dies mit dem Alter zusammenhängt und einigen anderen äußeren Faktoren, aber nicht mit der Intelligenz.

Ist es bei Demenz nicht sogar so, dass Menschen, die intelligenter sind und sich geistig fit halten, langsamer Demenz entwickeln, wenn überhaupt? Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich meine, so etwas in der Art vor längerer Zeit mal gelesen zu haben.

Man vergisst auch, dass man Vergesslichkeit auch durch Nährstoffmangel bekommen kann, was ja mit der Intelligenz des Gehirns wenig zu tun hätte. Für mich klingt diese These wenig durchdacht. Für Vergesslichkeit gibt es meiner Ansicht nach keine monokausalen Gründe.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^