Verbesserungen mit der Hospitalisierungsrate erwarten?
Demnächst ist ja nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz, sondern die Hospitalisierungsrate bei der Festlegung von Coronamaßnahmen spielen. Was mich daran etwas stört, ist dass mal wieder jedes Bundesland für sich alleine den kritischen Schwellenwert festlegen kann. Also schon wieder mal keine einheitlichen Regelungen. Was haltet ihr denn von der neu beschlossenen Hospitalisierungsrate? Bringt diese Kennzahl irgendwelche Verbesserungen oder welche Hoffnungen verknüpft ihr damit?
Die Hospitalisierungsrate hat schon immer eine Rolle gespielt. Der eigentliche Grund für die Maßnahmen ist es doch, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Die Inzidenz sollte aber trotzdem meiner Meinung nach noch eine gewisse Rolle spielen, denn die Krankenhausrate folgt der Inzidenz natürlich in gewissem Abstand. Der Impfortschritt wird bei den Maßnahmen auch mit betrachtet, denn je höher der ist, desto niedriger ist die Hospitalisierungsrate. Allerdings muss man auch sehen, dass die Jungen, die vermehrt auf der Intensivstationen liegen, dort auch länger verbleiben.
Ich gehe mal davon aus, dass das RKI das alles in ihren Modellen mit berücksichtigt. Die Politiker haben die nicht einfache Aufgabe, diese komplexen Abhängigkeiten in Maßnahmen umzusetzen. Dass das regional unterschiedlich ist, verstehe ich durchaus. Wenn die Krankenhäuser regional überlaufen, finde ich es richtig, lokal Maßnahmen einzuführen. Aber die Maßnahmen sollten irgendwie nach einem gemeinsamen Algorithmus gehen, der überall gleich ist. Aber ein solcher Algorithmus, wie etwa eine Ampel, ist wahrscheinlich schwer ein für allemal festzulegen. Das Geschehen ist dynamisch. Jede Mutation kann wieder alles ändern, zum Guten oder zum Schlechten.
Mit Fortschreiten der Impfung werden jedenfalls mit den jetzigen Mutationen die Krankenhauseinweisungen relativ zur Inzidenz zurückgehen, denn auf den Intensivstationen liegen fast nur Ungeimpfte.
Ein bundesweit einheitlicher Wert wäre ja nun auch selten dämlich. Denn Mecklenburg-Vorpommern hat zum Beispiel mehr als doppelt so viele Intensivbehandlungsplätze wie Baden-Württemberg. Wenn eine Überlastung der Krankenhäuser vermieden werden soll, dann muss man die regionale Versorgungslage berücksichtigen. Das ist doch logisch, oder?
Ich höre gerade mit einem Ohr Nachrichten und da wurde gesagt, dass die Belastung der Krankenhäuser und speziell der Intensivstationen EIN Kriterium ist, aber längst nicht das einzige. Ist ja auch logisch, denn die Zahl der Infizierten sagt ja praktisch die Hospitalisierungsrate voraus und wenn die nun extrem stark steigen würde, würden trotz Impfung in einer Woche mehr Patienten im Krankenhaus landen.
Bundeseinheitliche Regelungen könnte es ja eigentlich nur dann geben, wenn ich, wohnhaft im Südwesten, Zugriff auf die komplette Krankenhausversorgung hätte. Das ist aber natürlich nicht der Fall. In vielen Fällen bringt es mir überhaupt nichts, wenn eine Klinik in Schleswig-Holstein noch ganz viele Betten frei hat. Da würde ich vielleicht als allerletzte Option als Intensivpatientin hingeflogen werden, aber im Normalfall ist für mich die Versorgung hier vor Ort relevant.
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