Verantwortungslos fremden angebundenen Hund zu streicheln?

vom 14.05.2016, 12:23 Uhr

A wollte einkaufen und sieht schon von weitem einen kleinen Hunde vor dem Supermarkt angebunden und auf sein Herrchen oder Frauchen warten. Beim näher kommen fällt A eine Mutter mit zwei Kindern auf. Die Kinder haben den kleinen Hund schnell entdeckt und wollen diesen offensichtlich streicheln. Und schauen ihre Mutter fragend an, bis diese wohl das Ok dafür gibt.

Also gehen die Kinder zu dem angebunden Hund und streicheln diesen. Der Hund ist aber gar nicht begeistert und zerrt an der Leine im Rückwärtsgang, um von den Kinderhänden weg zu kommen. Die Kinder lassen sich jedoch nicht beirren und streicheln den kleinen Kerl weiterhin. Die Mutter nickt ihnen noch aufmuntern zu. Als A das sieht, muss sie eingreifen und geht eben zur Mutter und bittet sie, ihre Kinder doch von dem Hund weg zu holen. Der Kleine fühlt sich bedrängt und könnte zuschnappen. Darauf weist A auch die Mutter hin. Diese ist aber doch sehr uneinsichtig und holt ihre Kinder dort nur widerwillig weg. A wollte den Hund aus der Situation raus bringen und eben auch verhindern, dass eines der Kinder gebissen wird. Dann wäre das Geschrei groß gewesen.

Für mich ist es völlig unverständlich, wie man einen fremden angebundenen Hund streicheln kann, der eben vor einem Geschäft wartet. Ich habe selbst Hunde und fasse Hunde in solchen Situationen eben nicht an. Man weiß nicht unter welchem Stress das Tier steht und es könnte sich ja schnell bedrängt fühlen. So etwas sollte man doch auch als Nicht Tiermensch wissen. Gerade auch Mütter sollten ihren Kindern das nicht einfach erlauben. Der Hund und sein Besitzer sind doch am Ende die, die es ausbaden müssen, wenn der Hund durch die Bedrängnis mal zugebissen hat. Aber die Mutter wird gedacht haben, dass es eine tolle Beschäftigung für die Kinder ist. Würdet ihr einen angebunden Hund streicheln, den ihr nicht kennt? Findet ihr es verantwortungslos, wenn man dies macht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe es bisher noch nie versucht. Gerade vor Geschäften angebundene Hunde reagieren schon früh sehr gestresst, wie ich finde. Also schon wenn man an ihnen vorbeigeht oder noch viele Meter entfernt ist, fangen sie an zu kläffen. Da käme ich nie auf die Idee, noch näher zu kommen und ihn total unter Druck zu setzen. Nicht mal nur aus Angst davor, gebissen zu werden, sondern einfach dem Hund zuliebe.

Vermutlich war die Mutter der sehr trügerischen Auffassung, dass es sich eben um einen harmlosen Hund handelt, weil er so klein ist. Das denken ja viele und haben nur Angst oder Respekt vor großen Hunden. Aber allein, dass der arme Kerl so gestresst war, hätte sie dazu bringen müssen, ihre Kinder zurückzurufen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist echt immer wieder erschreckend, wie wenig Empathie viele Menschen zu besitzen scheinen. Dass kann man sich doch denken, dass so ein Hund das in der Situation nicht toll finden könnte, und das sage ich als jemand, der nicht viel Erfahrung mit Hunden hat. Spätestens das Zurückweichen hätte der Mutter dann aber auffallen müssen.

Als Teenager hatte ich mit meiner Freundin, die sich als regelrechte Hunde-Expertin verstand, mal ein ähnliches Erlebnis. Am kleinen Supermarkt um die Ecke war ein mittelgroßer Hund angebunden, den sie dann angelegentlich streichelte. Als die Besitzerin aus dem Laden kam, gab es ein großes Trara von dieser und sie maßregelte meine Freundin, dass man niemals einfach einen fremden Hund zu streicheln hätte.

Meine Freundin hat das überhaupt nicht eingesehen und meinte nur recht hochnäsig, ihr würde kein Hund etwas tun. Ich selbst hätte schon damals keinen fremden Hund einfach so angefasst, aber ich habe, gerade bei größeren Tieren, auch etwas Respekt vor Hunden, daher schlage ich bei angebundenen Hunden auch immer einen Bogen, wenn ich daran vorbeigehen muss.

» Verbena » Beiträge: 4941 » Talkpoints: 1,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Verantwortungslos finde ich es einen Hund, der mit so einer Situation nicht umgehen kann irgendwo anzubinden und somit dieses Risiko überhaupt einzugehen. Natürlich mag es nicht jeder Hund einfach so angefasst zu werden aber die Reaktion darauf darf niemals beißen sein. Das höchste der Gefühle ist ein Abwehrschnappen, also eine Warnung an den fremden Menschen. Überschreitet ein Hund diese Schwelle, finde ich es von dem Halter verantwortungslos so einen Hund alleine zu lassen.

Man muss da einfach mal vorausdenken. Der Halter trägt schließlich die Verantwortung für sein Tier und sein Verhalten. Mit dem Gedanken, dass Fremde nichts an seinem Hund zu suchen haben, läuft man ziemlich blauäugig durch die Welt. Und nicht jedes Kind, das vorbeikommt, muss in Begleitung eines Elternteiles sein. Sind dann auch Mutter und Vater, die Daheim sitzen, schuld daran, dass deren Kind ungefragt einen Hund streichelt? Man kann seinen Kindern viel beibringen aber wie das mit dem Regeln auch immer einhalten klappt, kennt doch jeder aus seiner eigenen Kindheit.

Man kann sicherlich beiden Seiten in so einer Situation eine Teilschuld geben. Aber als Halter trägt man meiner Meinung nach die größere Verantwortung. Eine Mutter kann sich genauso gut darüber aufregen, dass man einen Hund mit so einem Verhalten einfach alleine anbindet. Weiß ich, dass der Hund wirklich zubeißt, kann ich ihn nicht einfach irgendwo in der Öffentlichkeit alleine lassen.

Ich habe auch Hunde und unter anderem auch einen, der Kinder zwar toleriert aber von ihnen nicht angefasst werden möchte. Dummerweise ist es ausgerechnet der Hund, der auf Fremde so niedlich wirkt aber zum Glück ist es hier in der Gegend üblich vorher zu fragen ob man den Hund streicheln kann. Ich würde diesen Hund niemals in eine für ihn so unangenehme Situation bringen und damit andere Menschen in "Gefahr" bringen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe keinen Hund und kenne mich mit Hunden auch nicht so richtig gut aus. Aber trotzdem muss ich sagen, dass es gar nicht geht, einen fremden Hund einfach anzufassen, bei dem man eben nicht weiß, wie er reagieren wird. Wenn man bei einem Hund, der an der Leine läuft, den Besitzer fragt, ob das Kind das Tier mal streicheln darf, dann ist das in Ordnung, aber das ist bei einem Tier, das vor einem Geschäft angebunden ist, nicht so einfach möglich.

Ich finde es gut, dass du eingegriffen hast, auch wenn dir das nicht die Sympathie der Mutter eingetragen hat. Sicher ist es vielleicht auch nicht gut von dem Halter des Hundes, dass er ihn draußen angebunden hat, obwohl er der Situation mit den fremden Kindern nicht gewachsen war. Aber der Halter ist vermutlich auch davon ausgegangen, dass niemand den Hund anfasst, während dieser auf ihn wartet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich verantwortungslos, einen fremden Hund einfach so zu streicheln. Dass das dem Hund in seiner angebundenen und damit mehr oder weniger hilflosen Lage nicht angenehm ist kann sich jeder vorstellen. Wie der Hund letzten Endes reagiert hängt vom Charakter und der Situation ab, das ist jedoch nicht vorhersehbar. Es kann sich um den am besten trainiertesten Hund handeln, wenn dieser sich bedroht fühlt und sich schützen möchte. Ich würde deshalb auch etwas sagen, wenn Leute und gar Kinder einen fremden Hund, ohne nachzufragen, streicheln.

Das traurige ist, dass dann oft die Hunde dafür verantwortlich gemacht werden, wenn etwas passiert. Ich habe zwar selbst keinen Hund, weiß aber von anderen Hundebesitzern, dass sie sich vor dem Ärger fürchte, falls doch einmal so etwas passiert. Die meisten ketten deshalb ihren Hund garnicht erst alleine an aber es gut nun einmal immer Situationen in denen es nicht anders geht. Am Ende ist es dann der böse Hund, dabei habe Personen einfach verantwortungslos reagiert.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin nicht der Typ der sich auf wildfremde Tiere stürzt, um sie zu streicheln. Gerade mit Hunden habe ich auch nicht viel Erfahrung. In der Regel ist es bei mir eher so, dass ich den Hund den ersten Schritt überlasse. Bei uns in der Reinigung gibt es beispielsweise einen Hund, der immer neugierig im Verkaufsraum erscheint, wenn Kunden kommen.

Der kommt aber dann von allein und versucht sich mit einem anzufreunden. Wenn man ihn dann einmal streichelt, hat man einen irgendwo Freund fürs Leben, weil man ihn dann immer streicheln muss, wenn man da ist. Das finde ich in Ordnung.

Wenn aber ein Hund angeleint auf seinen Besitzer wartet, glaube ich nicht, dass er dann wirklich entspannt ist und sich anfreunden will. Daher würde ich ihn eher in Frieden lassen und vor allem auch keine Kinder auf ihn loslassen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es sollte doch eigentlich klar sein, dass man ein fremdes Tier nicht einfach so streichelt wenn es irgendwo angebunden steht. Man kennt dieses Tier nicht, weiß nicht wie es auf bestimmte Sachen reagiert und dann kann es natürlich auch schon einmal zuschnappen.

Die Verantwortung liegt dabei allerdings auf beiden Seiten, der Hundehalter ist für sein Tier verantwortlich wenn es angebunden wird. Kommt dann jemand daher und streichelt den Hund und dieser beißt zu, dann wird der Hundehalter dafür direkt in die Pflicht genommen. Dabei wird dann auch nicht beachtet, dass das Opfer den Hund einfach angefasst und gestreichelt hat. Die Schuld wird alleine dem Hundehalter zugesprochen und entsprechend wird damit auch verfahren.

Ich finde es von der Mutter unverantwortlich, dass sie ihr Ok dazu gibt und die Kinder den Hund streicheln lässt obwohl sie diesen nicht kennt. Noch dazu hat sie nicht erkannt, dass der Hund davon wenig begeistert war und aus der Situation kommen wollte. Spätestens dann hätte sie ihre Kinder von dem Hund holen müssen. Auch sollte man als Eltern ein Vorbild sein und seine Kinder erziehen. Lässt man diese generell keine fremden angebundenen Hunde streicheln, dann werden sie es auch nicht machen wenn sie alleine sind oder später selbst größer.

Meine Hunde habe ich auch vor dem Supermarkt angebunden obwohl ich weiß, dass diese sich von niemand anderen anfassen lassen. Egal ob Mann, Frau oder Kinder diese sind darauf trainiert sich eben nicht anfassen zu lassen ohne die Zustimmung von mir. Entsprechend reagieren sie auch wenn es jemand trotzdem versucht, dort werden direkt Zähne gezeigt mit einem Knurren und wenn es derjenige dann nicht versteht, dann wird im Zweifel auch zugepackt. Aber wer so dämlich ist diese offensichtlichen Kampfsignale der Hunde zu ignorieren der verdient es nicht anders als gebissen zu werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Generell würde ich keinen Hund vorm Supermarkt anbinden wenn ich nicht zu 100% überzeugt bin, dass mein Hund definitiv nicht beißen würde, egal wie sehr er bedrängt wird. Denn man muss eben immer damit rechnen, dass doch mal jemand zum Hund geht.

Ich selber würde aber keinen fremden Hund vorm Supermarkt anfassen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde auch nie einfach so fremde Hunde streicheln, die irgendwo angebunden sind. Auch wenn sie noch so niedlich und friedlich sind, mache ich das nie. Man weiß ja nie, wie die Besitzer drauf sind. Es gibt ja genügend Leute, die so etwas gar nicht haben wollen und bevor das Geschrei dann groß ist, lasse ich das lieber. Ich muss sagen, dass ich aber auch generell keine fremden Hunde streichle. Ich frage auch nie nach, sondern lasse es einfach bleiben. So dringend muss ich das nicht machen.

Wenn ich Hund gut erzogen ist, sollte er nicht gleich in Stress verfallen, wenn er mal kurz irgendwo angebunden ist und dann auch erst recht nicht beißen. Trotzdem würde ich keine Kinder an einen fremden Hund lassen. Man weiß ja doch nie, wie er reagiert und gerade Kinder sind ja auch gerne mal etwas grober und unvorsichtiger.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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