Veranstaltungen verlassen, ohne sich zu verabschieden?

Wenn ich auf irgendwelchen Veranstaltungen, Partys oder was auch immer bin, dann verabschiede ich mich normalerweise auch immer bei einer oder mehreren Personen, wenn ich dann gehe. Ausnahme waren vielleicht irgendwelche Info-Veranstaltungen, bei denen ich niemanden kannte und bei dem der Redner sich dann im Gesamten von allen verabschiedet hatte.

Ich hatte es in der Vergangenheit aber auch schon erlebt, dass ich mit irgendwelchen Personen auf Veranstaltungen oder Feiern war, wobei jemand dann irgendwann wie vom Erdboden verschluckt war. Später hatte sich dann herausgestellt, dass die Person einfach so ohne Verabschiedung gegangen war. Macht ihr das auch manchmal so? Wann käme es für euch in Frage, eine Veranstaltung oder Feier einfach so zu verlassen, ohne jemandem Bescheid zu geben?

Ich würde es unhöflich finden einfach so zu gehen und daher verabschiede ich mich auch immer. Wobei ich es auch schon erlebt habe, dass der Gastgeber dann woanders war und nicht gleich zu finden war, da habe ich dann sogar noch gewartet. Ich finde es einfach höflicher, vor allem will man ja auch noch mal loswerden, dass der Abend gut war und dann bedanke ich mich auch gerne dafür. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass man einfach so geht und wäre als Gastgeber auch einigermaßen sauer, wenn man nicht mal Tschüss sagen kann.

Als ich noch sehr viel jünger war, habe ich mich auf den wenigen "Partys", auf die ich gegangen bin, auch hin und wieder auf französisch empfohlen, wie man so schön sagt. Sprich, ich bin sang- und klanglos verschwunden, weil ich die Schnauze voll hatte.

Als introvertierter Mensch mit dünner Stimme war ich auf dieser Art Veranstaltung immer völlig fehl am Platz. Und da wir alle damals noch nicht die perfekten Cocktailparty-Umgangsformen hatten, ist es schon hin und wieder vorgekommen, dass meine vermeintlichen Freunde mich einfach irgendwo geparkt haben und sich ins Getümmel gestürzt. Und bevor ich da lang jemanden suche, beim Fummeln oder Saufen unterbreche und seufzend mitteile, dass ich mit Kopfweh heimgehe, dachte ich mir, dass es sowieso keinen Unterschied macht, ob ich hier weitestgehend ignoriert herumhänge oder nicht. Damals wusste ich noch nicht, dass "Daheimbleiben" auch eine valide Option darstellt und für alle Beteiligten besser ist als lustlos herumzuhängen. Wie gesagt, wir waren alle jung.

Mittlerweile hat sich nicht nur die Art der "Veranstaltung" verändert, sondern ich habe auch genug Ver- und Anstand entwickelt, um einerseits nur so lange zu bleiben, dass es für mich nicht in Folter ausartet, und andererseits auch beim Gastgeber Worte des Dankes und Abschieds zu hinterlassen. Sonst bleibt es bei einem kurzen Gruß in die Runde, weil ich aus genannten Gründen meistens eine der Ersten bin, die aufbricht, und ich es wiederum als unhöflich ansehe, Feierstimmung und angeregtes Geplauder zu unterbrechen, nur um Auf Wiedersehen zu sagen.