Veränderungen im Alltag durch den aktuellen „Lockdown Light?
Der aktuelle Lockdown, der dann ab der nächsten Woche gelten soll, wird auch als Light-Variante bezeichnet, weil man ja noch raus darf und man darf sich auch mit Personen aus einem anderen Haushalt treffen. Beim Lockdown im Frühjahr war das ja strenger und hier in Sachsen durfte man ohne guten Grund noch nicht einmal all zu weit vom Wohnort wegfahren. Der jetzige Lockdown hingegen bedeutet für mich gar keine bedeutende Veränderung, denn wenn ich mich mit anderen treffe, dann ist das immer nur eine Person und damit entspreche ich der Bedingung, dass sich maximal zwei Haushalte treffen, ohnehin.
Beruflich wird wohl auch alles so bleiben, wie es schon seit Beginn der Corona-Krise war. Mein Nebenjob an der Uni geht unbeirrt weiter, vielleicht gibt es dann etwas mehr Home-Office, aber ansonsten bleibt alles so und meine selbstständige Tätigkeit kann ich weiter machen. Für mich hat das alles sogar einen Vorteil, denn an der Uni hätte ich eigentlich eine Dienstreise machen müssen, auf die ich absolut keine Lust hatte. Dank der neuen Welle fällt das aus.
Zusammenfassend bleibt für mich alles so, wie es die vergangenen Monate war. Ergeben sich bei euch Änderungen durch den Light-Lockdown? Wird beruflich etwas anders sein? Fällt das ins Gewicht, dass sich Personen aus maximal zwei Haushalten treffen sollen?
Seit dem ersten Lockdown habe ich tatsächlich ein paar meiner Lebensgewohnheiten und Freizeitverhaltensweisen verändert, die sich allerdings auch stabil gehalten haben. So vermeide ich beim Einkaufen mittlerweile stringenter die Stoßzeiten, bummele deutlich weniger ziellos durch die Innenstadt und habe das Fitnessstudio-Abo zugunsten meines Home-Workouts gekündigt. Treffen mit Freunden haben in den vergangenen Monaten, soweit ich mich erinnern kann, auch nie die Zwei-Haushalts-Marke überschritten. Demnach wird sich mit der Verabschiedung der neuen Beschränkungen für mich persönlich nichts verändern. Als Angehörige einer systemrelevanten Berufsgruppe bleibt sogar mein Arbeitsrhythmus gänzlich erhalten.
Die einzige Einschränkung, die mein Freund und ich hinnehmen müssen, ist, dass wir von einem von langer Hand geplanten und traditionell jährlich veranstalteten Geburtstag der Großmutter meines Partners ausgeschlossen werden, weil wir der dritte Haushalt wären, der dazukäme. Wir haben aber beschlossen, dass wir nach Beruhigung der akuten Krise nochmal zu zweit auf einen Besuch vorbeischauen würden. Das ist uns auch lieber, als ein unnötiges Risiko einzugehen, zumal die Oma definitiv zur gefährdeten Gruppe gehört.
Die Personenanzahl, die sich treffen darf, fällt bei uns an sich nicht ins Gewicht. Wir treffen uns eh nur mit recht wenigen Personen und sind eh maximal zu viert. Mich stört es halt, dass die Gastronomie komplett heruntergefahren wird. Klar, man kann bestellen und abholen, aber ich habe mich schon darüber gefreut, mich zum Lernen mal wieder etwas ausklinken zu können und mich gemütlich alleine in ein Restaurant zu setzen, etwas zum Essen zu bestellen und mal zwei Stunden nur für mich sein zu dürfen.
Dann werde ich wieder ins Home Office "verbannt". Zum Glück findet das dieses Mal im Rotationsprinzip statt, sprich eine Woche lang ist ein Team vor Ort, die nächste Woche ein anderes, so dass falls jemand infiziert wurde, nicht das komplette Team ausfällt. Außerdem ist es so besser für meine Psyche, weil dieses dauerhafte Home Office hat mir schon geschadet, ich war danach komplett ängstlich und auch depressiv und aggressiv.
Der Lockdown light bedeutet jedoch auch, dass ich neue Gewohnheiten entwickeln muss. Das bedeutet, dass ich nicht mehr den ganzen Tag im Arbeitszimmer rumsitzen werde, sondern auch Pausen einbauen muss. Das heißt, dass ich zwischendurch mal rausgehen, damit ich nicht vor dem Rechner versauere. Zum Glück haben wir keine Ausgangssperre, aber ich denke, dass ich mich an die eh nicht halten würde. Ich bin kein Party-Shopping-Mensch mehr, ich mag es mittlerweile lieber alleine oder mit einer weiteren Person durch die Natur zu wandern.
Ansonsten werde ich mir halt wieder wöchentlich zweimal Blumen liefern lassen, um den Blumenhandel zu unterstützen, mir einmal die Woche ein Mittag- und ein Abendessen bestellen, mehr ist nicht möglich. Ich hoffe nur, dass man nicht wieder auf die Idee kommt, die Grenzen zu schließen, darunter habe ich auch sehr gelitten, weil mein Institut, an dem ich meinen Nebenjob habe, im Ausland ist und ich dort an sich sehr gerne bin und man manche Dinge halt nicht nur online machen kann.
Bei mir ändert sich eigentlich kaum etwas. Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen und dessen, dass ich eh von zu Hause arbeite, habe ich aktuell beide Kinder zu Hause und nicht im Kindergarten, aber das ist ja eine freiwillige Entscheidung. Das macht es natürlich nicht leichter, aber letztendlich halte ich es für mich gerade nicht für eine vertretbare Lösung sie in den Kindergarten zu bringen und deswegen habe ich das so entschieden.
Ansonsten treffe ich keine Leute, gehe maximal wenig einkaufen und hoffe damit einige Wochen abzudecken, als die Zahlen runter gegangen waren, war das auch mal anders, aber nun lege ich Vorräte an und möchte nicht ständig einkaufen gehen. Von der Arbeit her orientiert es sich bei mir gerade etwas an den Kindern, aber das ist alles machbar. Ich bin mit den Kids zu Hause, hier haben wir viel Platz, einen schönen Garten und da kann man auch viel machen.
Für mich verändert sich privat gar nichts. Diverse Kneipenbesuche hatten wir nach dem Lockdown im Frühjahr schon nicht mehr gemacht. Das lag aber daran, dass mir bekannt war, dass sich in diesen Lokalitäten nicht wirklich an die Auflagen gehalten wurde. Wir haben zwar ab und an mal das Sonntagsessen außer Haus gehabt, aber dort wo wir essen waren, wurde sich an die Vorfügungen gehalten. Für andere Ausflüge ist aktuell ja nicht wirklich das passende Wetter, als beeinflusst uns das nicht.
Meine Tochter, wenn sie nicht gerade eine Fußverletzung hätte, muss jetzt ihr Tanztraining und ihre Tanzstunde ausfallen lassen. Aber insgesamt ist sie froh, dass die Schulen diesmal nicht geschlossen werden.
Beruflich werden sich einfach nur meine Umsätze wieder erhöhen, weil viele Leute hier aus dem Viertel nicht mehr in die großen Märkte wollen zum einkaufen. Die kommen dann wieder mehr zu mir in den Laden, weil man sich da eben untereinander kennt und kaum fremde Leute um einen herum sind.
Beruflich ändert sich für mich momentan zum Glück nichts, und was die Beschränkung auf Treffen zwischen maximal zwei Haushalten betrifft, betrifft mich das auch eher nicht, da ich normalerweise sowieso kein besonders geselliger Mensch bin und mich ohnehin nur mit wenigen Menschen treffe. Solange Treffen zumindest mit einer weiteren Person erlaubt sind, ist das für mich soweit okay.
Ich arbeite nun wieder komplett zu Hause, aber schon seit die Infektionszahlen bei uns im Landkreis im roten Bereich sind. Von daher ändert sich für mich schon ein bisschen was. Aber das ist ja nun nicht der erste Lockdown und wir konnten deshalb relativ problemlos wieder auf den Lockdown Betrieb umschalten. Beim ersten Mal hat es einige Zeit gedauert bis wir herausgefunden hatten was wie am besten funktioniert.
Die größten Veränderungen gibt es natürlich im Freizeitbereich, da hatte ich mich über den Sommer schon wieder daran gewöhnt bestimmten "sicheren" Aktivitäten nachzugehen. Also Kino oder auf der Restaurantterrasse essen. Aber auch da gilt, dass das nicht der erste Lockdown ist und ich im Prinzip einfach da weitermachen kann wo ich im Frühling aufgehört habe.
Die Gestaltung meiner Abende unterscheidet sich natürlich am gravierendsten von "normalen" Novembermonaten. Normalerweise hätte ich jetzt inzwischen wieder angefangen, relativ intensiv Gesundheitssport zu treiben, um fit und gesund durch den Winter zu kommen. Und ansonsten wären meine Abende jetzt geprägt von vielen Kino- und einigen Theaterbesuchen, worauf ich mich normalerweise auch wirklich freuen würde. Außerdem kämen jetzt ein paar kleinere Weihnachtsfeiern auf mich zu, die natürlich jetzt alle nicht stattfinden.
Der größte Unterschied zum Lockdown im Frühjahr besteht bei mir übrigens darin, dass ich im April meine Abende überwiegend im Freien verbracht habe. Sie waren geprägt von langen Spaziergängen in den Parks oder an der Isar, um mich körperlich einigermaßen fit zu halten und um den Kopf frei zu bekommen. Das ist jetzt natürlich kaum möglich, da es abends dunkel ist (und außerdem derzeit viel regnet).
Ich kann zum Glück von zu Hause aus arbeiten. Allerdings kann das schon ganz schön einsam sein. Normalerweise habe ich ein paar Menschen im Umfeld, mit denen ich mich treffe, jedoch sind zur Zeit alle sehr vorsichtig (was meiner Meinung nach auch gut ist). Um der Vereinsamung zu entgegnen, suche ich "virtuellen Anschluss" in Social Media und eben Foren wie diesen.
Ich muss jedoch sagen, dass ich das "normale" Leben vermisse und doch meine Mühe mit der Situation habe. Ganz besonders sehne ich mich nach Kinos und Bummeln. Wem geht es noch so? Bevor alles geschlossen war, kamen ja schon nicht viel neue Filme rein. Mir fehlt das. Auch einfach grundlos in der Stadt herum zu schlendern ist nicht mehr normal. Ich fühle mich immer, als ob ich was illegales tue.
Habt ihr evt. noch Tipps, wie man zu Hause nicht ganz so alleine ist, ohne die Bestimmungen zu verletzen? Ein Haustier habe ich glücklicherweise schon.
Das viele Alleinsein macht mir auch zu schaffen. Da ich allein in meiner Wohnung lebe, fehlt mir da oft der Austausch mit anderen Menschen. Dazu kommt, dass meine Wohnung klein und relativ dunkel ist, was mir auf die Dauer schon aufs Gemüt schlägt. Ich hatte sogar schon daran gedacht, mich zeitweise stattdessen in einer hellen Ferienwohnung einzuquartieren, wo es sich angenehm aushalten lässt. Aber wegen des Beherbergungsverbots ist das derzeit natürlich nicht möglich.
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