Veränderung des Gehirns von Astronauten umkehrbar?

vom 13.11.2017, 05:16 Uhr

Ich habe kürzlich von einer Studie gelesen, die sich mit der Veränderung des menschlichen Gehirns durch das Weltall befasst hat. Diese Studie wurde von der Nasa finanziert. Für diesen Zweck wurden 34 Astronauten vor und nach deren Reise ins All untersucht und deren Untersuchungsergebnisse miteinander verglichen.

Dabei hat man gravierende Veränderungen im Gehirn festgestellt. Bei fast allen Astronauten mit längerem All-Aufenthalt (Länge der Aufenthaltsdauer leider nicht näher definiert) fand man eine Verengung der Zentralfurche im Gehirn. Außerdem hatte sich das Gehirn nach oben verschoben und eine Verengung verschiedener Hirnwasser leitender Zisternen wurde festgestellt.

Konkret bedeutet das, dass die Schwerelosigkeit all die Regionen beeinträchtigt hat, die für Koordination, Wahrnehmung und Interaktion nötig seien. Man geht sogar davon aus, dass die Teilnehmer nach längerer Zeit im All möglicherweise nicht mehr dazu in der Lage wären, Objekte in der Umgebung korrekt wahrzunehmen oder die alltäglichen Aufgaben zu erfüllen. Die Teilnehmer selbst berichteten oft von Kopfschmerzen und Sehstörungen.

Was haltet ihr von diesen Studienergebnissen? Meint ihr, dass diese Schäden umkehrbar sind, wenn das Gehirn sich wieder an das Leben mit der Schwerkraft gewöhnt? Wie könnte man diese Schäden behandeln? Gibt es eine Heilung?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was mich an der Studie am meisten interessiert, und ich habe da jetzt nicht bei Google gesucht, ist der Umstand, wie lange der Besuch im All bei den 34 Astronauten her ist und ob es bei jenen, die am längsten nicht mehr dort waren Unterschiede im Hinblick auf diejenigen gibt, die erst vor kurzem auf einer Raumstation waren.

Interessant wären da sicher vergleichende Bilder von CT und MRT bei Leuten, die vor mehr als einem Jahrzehnt dort gewesen sind und jenen, die in der Studie inkludiert waren, aber bei der ersten Gruppe fehlt sicher das Vergleichsmaterial. Ob diese Prozesse reversibel sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich könnte mir ein Mittelding vorstellen zwischen Veränderungen, die rückläufig sind und solchen, die nur partiell wieder verschwinden. So könnte ich mir denken, dass die veränderte Position des Hirns das erste ist, was wieder änderbar ist, während irgendwelche Engstellen in Zuflüssen am ehesten nicht verschwinden.

» Verbena » Beiträge: 4941 » Talkpoints: 1,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^