Veränderung des Erbguts durch traumatische Erlebnisse?

Bei Mäusen konnte man bereits nachweisen, dass sich ein Trauma auch auf die Nachkommen auswirken kann. Wir eine Maus im Labor künstlich traumatisiert, indem sie unterschiedliche Sachen durchleben muss, so haben auch ihre Nachkommen oftmals Verhaltensstörungen. Sie sind beispielsweise weniger motiviert und haben keinen großen Überlebensdrang. Viele gehen bereitwillig Risiken ein.

Wissenschaftler vermuten daher auch, dass Traumata auch beim Menschen vererbbar sind. Wer also einen Soldaten in seiner Familie hatte oder Menschen die andere schwierige Sachen durchlebt haben, könnte ein wenig von diesem Trauma abbekommen haben. Wissenschaftlich erwiesen ist bisher nur die Gewichtszunahme nach einer Hungersnot. Erleben Menschen beispielsweise eine Hungersnot, so neigen die Nachkommen sehr dazu, übergewichtig zu sein.

Hättet ihr gedacht, dass sich Traumata so tief auswirken, dass sie sogar das Erbgut verändern können? Kennt ihr möglicherweise Beispiele aus dem eigenen Familienkreis? Oder denkt ihr, dass die Auswirkungen beim Menschen vielleicht nicht so drastisch sind, wie bei Mäusen?

Das Thema finde ich auf jeden Fall sehr interessant, aber ich habe vorher noch nie davon gehört, dass derartige Erlebnisse das Erbgut verändern können. Allerdings kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass durch manche Ereignisse durchaus einiges im Körper sehr durcheinander geworfen wird, wieso also nicht auch das Erbgut?

Ich wüsste auch ansonsten lediglich den Fall von einem Freund von mir aus Kindertagen. Dessen Vater wäre im Kindesalter als Nichtschwimmer beinahe ertrunken und hat seitdem sehr starke Angst davor den Kopf unter Wasser zu halten. Bei besagtem Freund von mir ist dies ebenfalls der Fall, dass dieser - eigentlich ohne erkennbaren Grund im Schwimmunterricht sich oftmals sehr gesträubt hat ins Wasser zu gehen. Tauchen ging überhaupt nicht. Wie sich das allerdings später entwickelt hat, da wir uns nach der Grundschule kaum noch gesehen haben.

Diese Erkenntnis finde ich nicht nur interessant sondern auch erschreckend! Aber es kann durchaus stimmen. Wenn ich so in meiner Geschichte zurück kehre, wenn unser Großvater vom Krieg erzählt hat, hat er immer erzählt, dass er nur noch 40 kg wog, als er zurück kam.

Die Töchter meines Opas, unter anderem meine Mutter, sind alle vier übergewichtig. Auch ich muss ständig aufpassen, dass ich nicht übergewichtig werde, weil es bei mir einfach in den Genen liegt. Aber ich denke auch, dass der heutige Lebenswandel und der Mangel an Bewegung einfach auch viel mit dem Übergewicht der Menschen zu tun haben.

Aber wenn jetzt erwiesenermaßen Traumatas Auswirkungen auf die Nachfahren haben, dann wäre noch zu erfragen, ob dann auch alles, was die Eltern dann wissentlich erworben haben, auf die Kinder abfärbt? Also dass die Kinder immer klüger und klüger werden, weil auch das Wissen so quasi weiter vererbt wird? Könnte das sein, oder ist das weit her geholt?