Verändert sich Muttermilch, wenn das Baby krank ist?

vom 01.03.2016, 10:46 Uhr

Ich habe mal gehört, dass sich die Muttermilch verändern soll, wenn das Baby krank wird. So soll die Muttermilch nicht nur dunkler werden, wenn das Kind krank ist, sondern sie soll sich auch anders zusammensetzen. Das wird man aber erst dann bestätigen können, wenn man selbst seine Milch abpumpt bevor man das Kind füttert, wenn man das Kind "normal" stillt wird man das schlecht wissen.

Es wird vermutet, dass durch die veränderte Muttermilch das Immunsystem des Babys gestärkt werden soll, damit es schneller wieder gesund wird. Welche Beobachtungen habt ihr da gemacht? Stimmt das tatsächlich? Wie kann die Muttermilch denn "riechen", dass das Kind etwas ausbrütet?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Kommunikation zwischen dem Körper der Mutter und dem Körper des Babys funktioniert medizinisch gesehen über Hormone. Diese Hormone finden sich auch in Spuren im Speichel des Babys und gehen beim Stillen auf den Körper der Mutter über. Tatsächlich reagieren sehr häufig mütterliche Körper mit einer Veränderung der Milchzusammensetzung, wenn das Baby krank ist.

Das ist aber nicht nur dann so, wenn das Baby krank ist. Wenn es im Sommer extrem heiß ist, kann man gut beobachten, dass die Muttermilch dünner wird. Auf diese Weise wird das Baby besser mit Flüssigkeit versorgt. Gestillte Kinder trocknen deshalb auch bei längeren Hitzewellen normalerweise nicht besonders schnell aus.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie bereits gesagt wurde, findet ein reger Informationsaustausch zwischen Mutter und Kind beim stillen statt. Aber zusätzlich zu den Hormonen und dem Speichel der auf die Brustwarzen gelangt, kommt noch die psychische Verfassung der Mutter mit dazu. Eine Mutter merkt wenn ihr Kind krank ist und entsprechend produziert der Körper dann auch etwas anders die Milch. Zusätzliche Antikörper können jedoch nicht über die Milch dem Kind zugeführt werden.

Die Milchfarbe ist unterschiedlich je nach dem was die Mutter gegessen hat. Bei stillenden Müttern die rauchen, stinkt die Milch nach Zigaretten und ist meistens leicht bläulich verfärbt. Bei Dunkelhäutigen Müttern kann die Milch auch dunkelbraun sein.

tok_tumi hat geschrieben:Das ist aber nicht nur dann so, wenn das Baby krank ist. Wenn es im Sommer extrem heiß ist, kann man gut beobachten, dass die Muttermilch dünner wird. Auf diese Weise wird das Baby besser mit Flüssigkeit versorgt. Gestillte Kinder trocknen deshalb auch bei längeren Hitzewellen normalerweise nicht besonders schnell aus.

Das stimmt nur bedingt. Die Muttermilch wirkt im Sommer dünner, da die Kinder generell weniger trinken dafür häufiger kommen. So wird dann meistens nur die dünnflüssigere Vormilch getrunken und gar nicht so lange, bis sich die fettreichere Milch bildet. Denn die meiste Muttermilch bildet sich erst nachdem das Kind angelegt wurde und trinkt.

Bei sehr heißen Sommern wie letztes Jahr oder 2013 können auch voll gestillte Kinder austrocknen. Dann sollte man zusätzlich erwägen ob man Tee zusätzlich mit anbietet oder noch häufiger anlegt. Sollte man sich für die Variante mit Tee entschieden dann auch nicht zu viel, die maximale Höchstdosis pro Tag für ein Kind unter einem Jahr beträgt 200ml.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Die Muttermilch wirkt im Sommer dünner, da die Kinder generell weniger trinken dafür häufiger kommen.

Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Der Rhythmus blieb der Gleiche, ebenso die Trinkmenge, die Milch war eben dünner. In dieser Hinsicht wird es aber sicherlich sehr individuelle Erfahrungen geben.

Sorae hat geschrieben:Dann sollte man zusätzlich erwägen ob man Tee zusätzlich mit anbietet oder noch häufiger anlegt.
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Um dem Problem mit der maximalen Menge aus dem Weg zu gehen, kann man statt Tee auch einfach teelöffelweise abgekochtes Wasser einflößen.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe meine Milch nie begutachtet, wenn eines meiner Kinder krank war. Somit kann ich nicht sagen, ob die Milch verändert war oder nicht. Jedoch waren meine Kinder auch während der 15 Monate, die ich beide gestillt habe, nie wirklich krank. Sie hatten mal einen Schnupfen, aber das war es dann auch schon.

Während ich beide Kinder gestillt habe, war ich aber ständig krank. Ich hatte oft heftige Erkältungen mit Fieber, Husten und Schnupfen. Auch Magen/Darm kam manchmal vor. Das Kind, welches zu dem Zeitpunkt gestillt wurde, erkrankte nie. Ich vermute, dass ich meinen Kindern über die Muttermilch die Antikörper geschenkt habe, so dass ihr Körper die Bakterien und Viren sofort abwehren konnten.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Jaja, so ist das mit der lieben Brut. :D Kaum sind sie da, bekommen Sie alles lebensnotwendige frei Haus geliefert und die Mutter schnupft und röchelt vor sich hin. :wink: Scherz beiseite, solche Fälle kenne ich auch. Es ist schon interessant, mit anzusehen, wie Mutter Natur dafür sorgt, dass die kleinen Muckelchen die besten Voraussetzungen für ihren Start auf dieser Erde haben. :)

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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