Vegetarier keine Hilfe beim Tierschutz?

vom 28.05.2015, 19:25 Uhr

Auf Facebook hat ein Kollege von mir heute einen Artikel über Vegetarier gepostet. Der Autor des Artikels spricht sich offen gegen Vegetarier aus, denn diese würden den Tieren letztendlich nichts gutes tun.

Auf der einen Seite denken sie natürlich, dass sie der Massentierhaltung Einhalt gebieten und den Verkauf nicht weiter unterstützen, was auch sicherlich so ist, wenn auch nicht in relevantem Ausmaß. Auf der anderen Seite aber unterstützen sie durch den Kauf von konventionellem Obst und Gemüse Monokulturen und Bauern, die riesige Felder bewirtschaften, denen früher mal Wälder weichen mussten.

Auch heute noch werden Wälder und andere Vegetationen für Felder gerodet, denn die Bevölkerung auf der Welt nimmt zu und Deutschland könnte sich mit seinen Bauern nicht selbst versorgen. Und da die meisten Vegetarier es sich auch nicht dauernd erlauben können nur Bio und regional zu kaufen, unterstützen sie damit die Rodung von Wälder, die wiederum zu einem Artensterben und einer Verringerung der Biodiversität führt.

Habt ihr diesen Aspekt des Vegetarismus schon mal bedacht oder dachtet ihr bisher auch immer nur, dass das toll und gut ist und den Tieren nützt? Letztendlich aber haben auch regionale Produkte am Ende dazu geführt, dass Tierarten in Deutschland aussterben mussten, so dass das nicht gerade tierfreundlich ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hat dein Artikel vielleicht irgendwo erwähnt, dass eine nicht unwesentliche Fläche gar nicht genutzt wird um Obst, Gemüse und Getreide für Menschen anzubauen sondern Futter für die Tiere?

Ich bin ja auch immer sehr kritisch wenn Vegetarier und vor allem Veganer ihren Heiligenschein auspacken und mir erzählen wollen, dass für ihre Ernährung keine Tiere sterben müssten. Aber dann kaufen sie sich alle möglichen verarbeiteten Produkten, bei denen sie keine Ahnung haben, wo die Inhaltsstoffe her kommen und wie sie angebaut wurden.

Tatsache ist aber, dass Fleischkonsum für die Ressourcen alles andere als gut ist. Man muss erst mal eine ganze Menge pflanzlicher Nahrung und auch Wasser investieren um irgendwann ein Steak auf dem Teller zu haben. Wenn wir uns alle vegetarisch oder vegan ernähren würde bräuchten wir längst nicht so viele Ackerflächen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also wo die Weisheit herkommt, dass die deutschen Felder nicht ausreichen, um die eigene Bevölkerung zu ernähren, würde ich gerne mal wissen. Denn wenn dem so wäre, hätte es nach der letzten Ernte keinen Preisverfall gegeben. Der kam aber dadurch zustande, weil die Exporte nach Russland weggefallen sind und so die deutschen Bauern einen Überschuss loswerden mussten. Würde mal also nur Deutschland ernähren müssen, könnten wir auch eine recht große Menge an Feldern verzichten.

Was aber der Vegetarier in dieser Wirtschaft für eine Rolle spielt, scheint ihm nicht wirklich klar zu sein. Denn ich kenne keinen Bauern, der wegen der größer werdenden Anzahl der Fleischverzichter seinen Viehbestand reduziert hat. Demzufolge spielen doch diese Menschen im Wirtschaftskreislauf keine Rolle, die man berücksichtigen müsste.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Denn ich kenne keinen Bauern, der wegen der größer werdenden Anzahl der Fleischverzichter seinen Viehbestand reduziert hat. Demzufolge spielen doch diese Menschen im Wirtschaftskreislauf keine Rolle, die man berücksichtigen müsste.

Was wahrscheinlich daran liegt, dass der Fleischverbrauch in der westlichen Welt zwar abnimmt, aber in anderen Teilen der Welt, vor allem in Asien, steigt. Da die Wirtschaft inzwischen weitestgehend globalisiert ist gleicht sich das also wieder aus.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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