Veganer nicht wirklich Ernst nehmen können?
Über Veganismus wurde schon in einigen Themen diskutiert und ich muss ehrlich sagen, dass Veganer für mich Menschen sind, die Wasser predigen und Wein saufen. Denn eigentlich ist fast überall Tier drin, aber die meisten blenden das komplett aus, lassen aber gleichzeitig den Moralapostel raushängen.
Make-Up, Kunststoff, Benzin, Kerosin, aber auch Kunstleder sind zum Beispiel Produkte, die auf Erdöl basieren und deswegen automatisch aus fossilen Energieträgern, sprich tote Tiere gemacht sind. Ich kenne aber keinen Veganer, die komplett auf alle diese Dinge verzichtet. Genau genommen dürfte man dann nicht mal ein Handy, einen Laptop oder grundsätzlich technische Geräte zu Hause besitzen, weil irgendwas davon immer auf Erdöl basiert.
Veganer dürften theoretisch nicht mal Papier kaufen, weil das die Abholzung und damit die Verkleinerung von Lebensraum bedeutet und dadurch eben auch Tierleid verursacht. Trotzdem scheint kein Veganer, den ich kenne, ein Problem damit zu haben, sich Unmengen von Papier zu kaufen, sei es in Form von Notizblöcken oder in Form von Literatur. Auch auf Elektronik wird nicht wirklich verzichtet. Sogar auf die Benutzung von Auto, ÖPNV und Flugzeug wird nicht verzichtet, weil das ja so komfortabel ist. Nicht zu vergessen die Benutzung von Strom aus fossilen Quellen oder Windkraft bzw. Atomkraft.
Ich kann Veganer nicht wirklich Ernst nehmen, die ständig auf das Tierleid verweisen und dafür ihre Ernährung und ihr Verhalten rechtfertigen und dabei aber nicht sehen wollen, dass ihr Verhalten ja trotzdem Tierleid unterstützt. Ich könnte Veganer erst wirklich Ernst nehmen, wenn sie in einer Höhle hausen würden in Leinen gekleidet, aber das tut doch kein Mensch freiwillig in der heutigen Gesellschaft. Daher bleiben Veganer für mich einfach nur Heuchler. Wie seht ihr das? Könnt ihr Veganer wirklich Ernst nehmen? Kann man in euren Augen vegan sein, aber auf die ganzen aufgezählten Dinge nicht verzichten wollen, die nur wegen Tierleid existieren können?
Ich persönlich bin zwar kein Veganer, bin aber an dieser Lebensweise recht interessiert. Für mich persönlich wäre es wohl leider nichts, weil ich ohnehin schon viel Energie darauf verwende möglichst gute, gesunde und vollwertige Lebensmittel ohne Zusätze zu kaufen. Müsste ich nun auch noch jedes Mal überprüfen, ob in einem Produkt Spuren von beispielsweise Milch oder Eiern enthalten sind wäre das einfach zu viel des Guten.
Abgesehen davon liebe ich Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark, Milch und Frischkäse und kann mir meinen morgendlichen Kakao einfach nicht mit Sojamilch vorstellen. Dennoch muss ich zugeben, dass ich Veganer durchaus auch ein Stück weg bewundere, da ich der Meinung bin, dass viele nicht nur ihrer Gesundheit zu Liebe auf tierische Produkte verzichten, sondern auch vor allem um den Tieren Leid zu ersparen.
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich dir eher nicht zustimme. Ich denke, es ist etwas anderes, ob jemand keine Eier kauft, weil Hühner unter miserablen Bedingungen gehalten werden oder ob er Produkt verwendet, die Erdölspuren aufweisen, für das keine Tiere in dem Sinne "gequält" worden sondern schlichtweg eines mehr oder weniger natürlichen Todes gestorben sind.
Geht es denn beim Vegansein wirklich darum, auf Teufel komm raus auf ja alles zu verzichten, was auch nur von einem Tier angeatmet sein könnte? Ich dachte immer, es geht darum, Tierleid zu verhindern, indem man Tiere in erster Linie nicht isst und auch nicht das, was Tiere außer Fleisch noch so produzieren können, in Anspruch nimmt.
Wenn ich wirklich versuchen würde, nach deinen Vorstellungen vegan zu sein, dann könnte ich mir ja direkt das Leben nehmen, weil das ja völlig utopisch und schlichtweg unmöglich wäre. Aber ganz ehrlich? Ist das nun so ein Genickbruch, wenn ich irgendetwas mit Erdöl verwende, wo vor tausenden von Jahren irgendwelche Tierchen ihren natürlichen Tod gestorben sind? Dann könnte ich ja genauso nicht mehr auf die Straße, aus lauter Panik, versehentlich eine Mücke einzuatmen oder eine Ameise zu zertreten.
Es geht doch darum, das Tierleid, was man jetzt gerade verursachen könnte, möglichst gering zu halten. Und wie geht das am besten? Indem man Tiere schlicht und einfach nicht versklavt und sie missbraucht, um ihnen alles mögliche abzuzapfen. Aber ich möchte mich als Veganer nun auch nicht direkt selbstkasteien, wenn mir mal eine Mücke ins Auge geflogen ist oder wenn ich eine Banane gegessen habe, die eigentlich ein Affe hätte haben können. So etwas ist doch irre.
Ganz ehrlich. Ich kann dich nicht ernst nehmen. Da regst du dich über die Moralapostel-Veganer auf und bist selber so wahnsinnig dogmatisch, dass alle Veganer in Höhlen leben sollen.
Vor allem das Argument mit dem Erdöl ist doch echt an den Haaren herbeigezogen. Das Tierleid, das du da ansprichst, ist ja nun doch schon ein paar Jahre her. Zu dem Zeitpunkt gab es noch nicht mal Menschen. Diese Tiere wurden nicht ausgebeutet und getötet. Die sind einfach an Altersschwäche gestorben oder woran man als freies Tier in der Natur halt so stirbt. Das meiste waren sogar Algen.
Ich sehe ja ein, dass Veganer, die ständig drauf rumreiten, dass sie die besseren Menschen sind, nerven. Aber das liegt doch an den Personen. Nicht an der Idee des Veganismus. Du nervst hier gerade auch ein wenig, obwohl du kein Veganer bist. Dieser Beitrag ist deinem anderen von heute morgen so ähnlich, dass ich ihn als Moderator gelöscht hätte.
Ich finde deine Haltung gegenüber Veganern deutlich übertrieben. Selber esse ich auch Fleisch und kann sicherlich auch nicht immer etwas damit anfangen, wenn ein Veganer mir einen großen Vortrag über seine Essgewohnheiten hält, aber letztendlich müssen die ja auch irgendwie leben und wie will man das, wenn man komplett auf alles verzichtet?
In erster Linie geht es einem Veganer sicherlich darum aktives Tierleid zu verhindern, also die Schlachtungen, die Aufzuchten und so weiter. Natürlich werden Hölzer abgeholzt und Lebensraum genommen, aber auch wenn man sparsam mit Papier sein wird gibt es auch immer Berufe und Situationen, in denen man auf Papier schreiben muss, das lässt sich nicht verhindern. Man kann ja wohl kaum in eine Höhle ziehen.
Meiner Meinung nach reicht es auch aus, wenn man tierische Produkte auslässt. Man muss sich nicht noch darum kümmern, wo ein Tier vielleicht irgendwann mal eine Bedrohung von seinem Lebensraum hatte oder einen schlechten Tag hatte. So weit geht das alles ja nicht, es geht um die Massentierhaltung und das Leid, was damit verbunden ist. Man sollte den Veganer nun auch nicht zum Feind erklären, weil man damit selber nichts anfangen kann.
Mich nervt es am meisten, wenn Veganer dauernd kundtun müssen, dass sie eben vegan leben und alle anderen Meinung nicht nicht akzeptieren und andere bekehren wollen. Das habe ich nun schon mehrfach so erlebt.
Ich finde es schwierig, als vegan lebender Mensch irgendwo einen Strich zu ziehen, was nun "erlaubt" ist und was eben nicht konsumiert werden darf oder sollte. Oftmals kommt es so rüber, als wäre es gerade einfach nur ein neuen Trend, vegan zu sein. Und ich denke, dass es dabei vielen auch gar nicht um das Tierleid geht.
Man kann auch gegen solche Massenhaltungen und ähnliches sein, indem man eben sein Fleisch nur beim Bauern aus der Region holt und eben sehen kann, wie die Tiere dort leben. Aber dies zu diskutieren, würde nun sicher zu weit führen. Ich kann veganer eigentlich nur nicht so recht ernst nehmen, wenn sie sehr fanatisch sind und eben alles und jedem ihre Meinung aufschwatzen wollen. Ansonsten denke ich mir eben, leben und leben lassen.
Ich muss sagen, dass ich deine Ausführungen etwas weit hergeholt finde. Sicher ist es manchmal nervig, wenn Veganer versuchen, andere Lebensweisen schlecht zu machen und andere Menschen umzuerziehen. Aber genauso finde ich deine Argumentation total übertrieben. Wenn man danach geht, dann dürfte man gar nichts mehr machen, wie hier ja auch schon geschrieben wurde. Ich finde einfach, dass jeder so glücklich sein sollte, wie er das richtig findet. Und dann nehme ich die Menschen auch ernst.
Das Argument mit dem Erdöl, aus dem Plastik und andere Produkte bekanntlich hergestellt werden, ist eben nicht an den Haaren herbei gezogen, weil es nicht um die Tiere geht, die dafür vor Millionen Jahren gestorben sind sondern um die Tiere, die heute zu Millionen sterben weil Erdölförderung nun mal ein verdammt dreckiges Geschäft ist. Wenn mir jemand seine veganen Kunstlederschuhe "ohne Tierleid" zeigt kann ich das deshalb tatsächlich nicht ernst nehmen.
Natürlich sind auch Lederschuhe absolut nicht umweltfreundlich und von einem Naturprodukt kann man bei dem behandelten Leder ja nun wirklich nicht mehr sprechen. Aber der Unterschied ist eben, dass sich Träger von Lederschuhen in der Regel nicht als die besseren Menschen aufspielen, andere belehren wollen und dabei völlig ignorieren, dass ihre Schuhe nicht besser sind als die, die Plastikschuhe der Veganer.
Aber natürlich pickt man sich bei dem Thema immer gerne die Extrembeispiele heraus. Die Leute, die mit ihrem Getue und ihrem Glauben an die eigene Überlegenheit allen auf die Nerven gehen, oft sogar anderen Veganern. Diese Leute sind halt laut und fallen deshalb extrem negativ auf, während man die Leute, die einfach ihr Ding machen und andere mit ihrem Glauben in Ruhe lassen, übersieht.
Mittlerweile habe ich eher den Eindruck, dass ein Lebensstil, der tunlichst auf tierische Produkte verzichtet, schon ziemlich in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen ist. Zwar nicht hundertprozentig, aber Dogmatismus hat langfristig noch jeder gesellschaftlichen Bewegung sowieso mehr geschadet als genützt. Und ich bewege mich durchaus nicht in Hipster-Kreisen oder in einer flippig-progressiven Großstadt.
Aber selbst im Café "Monika" am Dorfplatz gibt es vegane Milch zum Kaffee und sogar veganes Gebäck. Und bei den letzten Malen Grillen in geselliger Runde waren eher die unverbesserlichen Fleischesser die leicht nervigen Exoten, während das Allermeiste, das da auf der Glut vor sich hin brutzelte, zumindest vegetarisch war.
Ich kenne auch mittlerweile mehr als eine Veganerin, und die sind in Sachen Ernährung eindeutig vernünftiger als Onkel "Ohne Braten ist es kein Sonntagsessen" Leonhard. Ich habe also auch in meinen biederen Kreisen eher den Eindruck, dass die Fleischfans so mit durchgeschleppt werden und die überwältigende Mehrheit vielleicht nicht komplett vegan lebt, aber absolut kein Problem (mehr) mit VeganerInnen und ihrem Essen hat.
Das kann auch damit zusammenhängen, dass fleischfreie Gerichte mittlerweile problemlos in jedem Discounter zu haben sind und es auch durch die Aufklärungsarbeit in Sachen Tierleid immer schwerer wird, die kognitive Diskrepanz zwischen dem Steak auf dem Teller und dem Kälbchen, das nach der Geburt in eine Box fernab von der Mutter gesperrt wird und ein paar Monate zu leben hat, aufrechtzuhalten. Da esse ich auch lieber Zucchini, wenn die diensthabende Veganerin sie schon lecker mariniert zum Grillen mitgebracht hat.
Täubchen hat geschrieben: Ich könnte Veganer erst wirklich Ernst nehmen, wenn sie in einer Höhle hausen würden in Leinen gekleidet, aber das tut doch kein Mensch freiwillig in der heutigen Gesellschaft. Daher bleiben Veganer für mich einfach nur Heuchler. Wie seht ihr das?
Ich sehe, dass du den Veganismus nicht verstanden hast. Bei der veganen Lebensweise geht es einfach darum, so viel unnötiges Leid wie möglich zu verhindern. Dass man durch das moderne Leben nicht jedes Leid verhindern kann ist kein gutes Argument nichts zu versuchen und einfach so weiter zu machen wie bisher.
Spitzfindige Sprüche von Fleischessern, wie dass man nicht mehr draußen auf der Straße laufen darf, weil man auf ein Insekt treten könnte, finde ich auch absolut nervig. Da kann ich einfach nur die Augen rollen. Bei der Ernte von Obst sterben auch Tiere. Soll man deswegen einfach mehr Tiere töten, weil es ohnehin egal ist? Diese Logik verstehe ich persönlich nicht. Wenn dein Smartphone einen zersplitterten Bildschirm hat, wirfst du es doch auch nicht noch einmal auf, damit er weiterbricht, weil es "ohnehin" egal ist.
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