Vegane Labels auf Nahrungsmitteln häufig unzuverlässig?
Viele Vegetarier oder auch Veganer richten sich nach speziellen Labels auf Nahrungsmittelverpackungen. Diese kennzeichnen das Produkt eindeutig als frei von Fleisch oder gar gänzlich frei von tierischen Produkten.
Der Begriff vegan oder auch vegetarisch ist gesetzlich allerdings nicht geregelt. Daher kann man sich auch nicht darauf verlassen, dass die Produkte wirklich frei von den Zutaten sind, die man nicht essen möchte. Besonders achtsam sollte man dabei beispielsweise bei den Hilfsstoffen sein. Diese werden häufig nur als E-Nummern angegeben.
Wer also sicher gehen möchte, sollte selbst nachprüfen, was sich hinter den Hilfsstoffen verbirgt und ob diese tatsächlich auch vegan oder vegetarisch sind. Ein Klassiker ist etwa das E120 welches für Karmin steht, das aus Läusen gefertigt wird. Viele Menschen übersehen, dass dieses Produkt daher auch schon nicht mehr vegan ist.
Verlasst ihr euch auf die veganen und vegetarischen Labels von Nahrungsmittelherstellern? Oder prüft ihr lieber noch einmal selbst, um absolut sicher zu sein, dass euch da nichts untergejubelt wird, weil der Hersteller vielleicht eine etwas andere Vorstellung einer veganen Ernährung hat?
Ich verlasse mich grundsätzlich nicht auf diese Labels, egal ob vegan, vegetarisch, Bio, Fairtrage oder was auch immer. Ich habe zu viele Dokumentationen gesehen, in denen es dann hieß, dass das mehr Schein als Sein wäre und dass die Labels nicht sicher wären und der Verbraucher im Endeffekt betrogen und veräppelt wird und er überteuerte Preise für Produkte bezahlt, die diese Preise gar nicht Wert sind.
Täubchen hat geschrieben:Ich habe zu viele Dokumentationen gesehen, in denen es dann hieß, dass das mehr Schein als Sein wäre und dass die Labels nicht sicher wären und der Verbraucher im Endeffekt betrogen und veräppelt wird und er überteuerte Preise für Produkte bezahlt, die diese Preise gar nicht Wert sind.
Und dass diese Dokumentationen dich teilweise veräppeln, glaubst du nicht? Du verlässt dich also kein Stück auf irgendwelche Labels, dafür aber aber auf irgendwelche Dokumentationen, die du im Fernsehen siehst? Für mich hört sich das ja ganz schön widersprüchlich an, wenn ich ehrlich sein soll. Wer sagt dir denn, dass es denn tatsächlich alles der Wahrheit entspricht, was du da im Fernsehen siehst? Wenn du schon so skeptisch bist und alles in Frage stellst, dann solltest du so vernünftig sein und das auch bei deinen tollen Dokus machen.
Ich schaue mir meistens schon die Zutatenliste an, wenn ich Produkte kaufen möchte, wobei das aber nicht bei allem so ist. Das Vegan-Label ist ja beispielsweise auch bei Tofu. Dieser besteht aber in der Regel immer nur aus zwei Zutaten (zumindest der, den ich immer kaufe): Sojabohnen und Wasser. Bei solchen Lebensmitteln, die aus so wenigen Zutaten bestehen, muss ich nicht noch ewig die Zutatenlisten studieren.
Ich versuche aber generell immer Lebensmittel zu kaufen, die aus möglichst wenigen Zutaten bestehen. Vieles mache ich aber auch mittlerweile selbst, so dass ich da weniger die Sorge habe, dass etwas nicht vegan sein könnte. Dass man als Veganer sein ganzes Leben lang 100% vegan leben kann, bezweifle ich, wenn man nicht alle Nahrungsmittel selbst anbaut - selbst da wäre das aber wahrscheinlich nicht möglich. Aber solange man sich bemüht und so gut es eben geht vegan lebt, ist das für mich auch in Ordnung.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Du verlässt dich also kein Stück auf irgendwelche Labels, dafür aber aber auf irgendwelche Dokumentationen, die du im Fernsehen siehst? Für mich hört sich das ja ganz schön widersprüchlich an, wenn ich ehrlich sein soll. Wer sagt dir denn, dass es denn tatsächlich alles der Wahrheit entspricht, was du da im Fernsehen siehst? Wenn du schon so skeptisch bist und alles in Frage stellst, dann solltest du so vernünftig sein und das auch bei deinen tollen Dokus machen.
Oh man, jetzt hast du es mir aber voll gegeben für meine Einstellung zu deinem veganen Lebensstil. Wer sagt denn, dass ich das nicht hinterfrage? Es gibt insgesamt 3 Fragen, die ich mir bei jeder Studie und jeder Dokumentation stelle. 1. Wer finanziert das ganze? 2. Welche Einstellung hat der Regisseur? 3. Wer hat vom Inhalt den größten Vorteil?
Ich würde zum Beispiel nie einer Dokumentation Glauben schenken, die von der Pharmaindustrie finanziert wurde und in der Medikamente als Allheilmittel angepriesen werden. Auch würde ich mir nichts von einem Regisseur zu einem bestimmten Thema ansehen, wenn dieser Regisseur vorbelastet ist. Ich will neutrale, objektive Berichterstattung sehen ohne irgendeine Wertung, so kann man sich seine Meinung am besten bilden und dass die Lebensmittel und damit auch die Labels zu wenig kontrolliert werden ist ja wohl Fakt. Es fehlt einfach an den Kontrollmechanismen von unabhängiger Seite. Sollte ich mich irren und das ist bei den veganen Produkten anders, dann kläre mich auf und liefere mir die Beweise.
Ein Beispiel: VW hat ja auch intern das mit den Abgasen kontrolliert und dass da dann die gewünschten Ergebnisse bei rauskommen, sollte ja wohl klar sein. Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Daher finde ich es auch lächerlich, wenn sich die Produzenten von veganen Lebensmitteln selbst kontrollieren und die Labels verpassen. Als ob die sich selbst ans Bein pinkeln würden, wenn die damit doch Geld verdienen.
Das kommt ganz darauf an. Es gibt Siegel die unter starker Kontrolle stehen und entsprechend dann auch Vertrauenswürdiger sind als andere. Wenn also das offizielle Fair Trade Siegel vorhanden ist, dann kann man auch sicher sein, dass der Betrieb vor Ort angeschaut worden ist und die Arbeitsbedingungen dort kontrolliert werden wie auch der Anteil für die Bauern.
Aber leider werden einem künstliche Siegel vorgesetzt die so gar nicht existieren und keine unabhängige Prüfstelle haben, sondern wenn dann nur vom Hersteller selbst geprüft werden. Wo ist da denn die Kontrolle? Ich kann überall einen Aufkleber mit Vegan drauf machen und darauf bestehen, dass es auch so ist. Aber im Prinzip bleibt dem Endverbraucher dann nur die eigene Kontrolle, wenn man dem Hersteller mit seinem eigenen Siegel nicht glauben möchte.
Dabei muss es sich nicht nur um vegane Produkte mit ihren Siegeln handeln, es gibt genug andere Siegel die etwas vortäuschen was gar nicht so ist. Kontrollierter Anbau hört sich auch gut an, im Prinzip ist das nur ein leeres Versprechen was auf dem Joghurtbecher geklebt wird, da es nur vom Hersteller selbst stammt. Andere werben mit Umweltfreundlichkeit mit ihrem eigenen Siegel, garantiert ohne Insektizide und sonstigem. Siegel davon gibt es viele, aber nur wenige sind offiziell und werden auch von einer unabhängigen dritten Stelle kontrolliert.
Dennoch bleibt auch dort die Frage wie unabhängig die Stelle wirklich ist, denn selbst Stiftung Warentest kauft seine Ergebnisse teilweise direkt bei den Herstellern ein oder verlässt sich auf deren Angaben. Spenden kommen ebenfalls von den Herstellern die evtl. auch im Gegenzug etwas "netter" Bewertet werden möchte. Da muss man inzwischen doch sehr aufpassen, ob nicht einfach diese unabhängigen Stellen missbraucht werden damit am Ende doch der Hersteller das drauf stehen hat was er möchte und ggf. nicht den Tatsachen entspricht.
Ich glaube grundsätzlich keinen Labels, egal, was wo darauf gedruckt wurde. Im Endeffekt geht es dem Hersteller immer nur darum, seine Dinge zu verkaufen. Dafür wird dann eben gedruckt, was das Zeug hält. Wird man beim Falschetikettieren erwischt, zahlt man eben eine kleine Strafe und macht weiter. Aber es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass man überhaupt erwischt wird.
Ich gucke schon wegen meiner Allergien gezwungenermaßen auf die Zutatenlisten. Und wenn man sich mal anhört, was die Bevölkerung allein über die Begriffe vegetarisch und vegan überhaupt weiß, dann weiß man auch, dass man sich darauf nicht verlassen kann, wenn es behauptet wird. Auch bei der Zutatenliste könnten die Hersteller zwar tricksen, aber das wird noch einigermaßen streng überwacht, sodass ich mich eher darauf verlasse.
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