Vegan ernähren, nur um Gewicht zu verlieren?
Ich kenne einige Veganer und die meisten von ihnen haben ihre Ernährung der Umwelt zuliebe umgestellt. Sie wollen keinen Tieren mehr Leid zufügen und verzichten daher auf Fleisch und andere tierische Produkte. Es gibt aber auch viele Menschen denen sind die Tiere relativ egal und die haben andere Beweggründe für eine vegane Ernährung. Sie wollen abnehmen.
Bei einer veganen Ernährung hat man nicht mehr so viel Auswahl an Nahrungsmitteln und man ist quasi dazu gezwungen zu kochen, da es kaum Fast Food gibt, das vegan ist. Dadurch nehmen die meisten Menschen ganz automatisch ab. Ich finde das nicht verkehrt, aber eigentlich finde ich schon, dass man andere Beweggründe für eine vegane Ernährung haben sollte.
Wie seht ihr das? Kennt ihr auch Leute die vegan essen, nur weil sie abnehmen möchten? Findet ihr das nicht auch ein wenig traurig, denn immerhin geht es hier um den Verzicht von tierischen Produkten und das hat eigentlich andere Hintergründe als das Erreichen eines Gewichtsverlusts.
Ich kenne leider auch einige individuelle Exemplare, die es zwar nie zugeben würden, die sich aber vegan ernähren, weil sie abnehmen möchte. Ich habe auch eine sehr schlanke Veganerin in meinem Bekanntenkreis, die gerne erzählt, dass ihr der Wille zur Gewichtsabnahme unterstellt wird, wenn sie erzählt, dass sie sich vegan ernährt und vegan lebt. Das scheint also nicht so selten zu sein, dass das eine neue Art der "Diät" ist, nur eben besser verkauft und besser offiziell dargestellt.
Anstatt aber selbst zu kochen werden dann vegane Produkte aus den Geschäften gekauft und zu Hause zubereitet. Dass diese oftmals so hoch verarbeitet sind und viel Chemie, Fett und Zucker statt tierische Produkte enthalten, wird dabei gerne unbeachtet gelassen. Hinterher wundert man sich dann, dass man doch nicht so schnell an Gewicht verliert wie man möchte und vielleicht sogar zunimmt. Dabei würde ein Blick auf die Zutatenlliste und die Nährwerttabelle mit den Kalorien schon ausreichen.
Ich bin zwar nicht unbedingt der Meinung, dass der weitestgehende Verzicht auf den Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs zwangsläufig zu einer besseren Figur führt, aber wieso sollte ich deswegen "traurig" sein? Weil andere Leute Lebensentscheidungen nicht auf Werten und Vorstellungen basieren, die mir moralisch hochwertig erscheinen, wie in diesem Fall die Vermeidung von Tierleid im Gegensatz zur Vermeidung von Hüftspeck?
Wenn man durch vegane Ernährung nicht nur das ökologische Gewissen beruhigt, sondern auch ein paar Kilo abnimmt, schlägt man eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe. Natürlich gibt es auch genügend vegane Fertigprodukte und pflanzliches Fett ist auch Fett, sodass der alleinige Verzicht auf Fleisch, Milch und Eier (nebst noch ein paar anderen Sachen) nicht zu einer gertenschlanken Figur führen sollte, aber der Ansatz ist wohl zumindest nicht ganz falsch.
Ganz davon abgesehen bin ich selber nicht einmal Veganerin, befinde mich also gar nicht in der Position, darüber traurig sein zu dürfen, dass andere Leute aus meiner Meinung nach falschen Gründen keine Tierprodukte konsumieren.
Wie kommst du darauf, dass man Zwangsläufig abnimmt nur wenn man sich vegan ernährt? Dann mussten alle Veganer Untergewicht aufweisen oder Normalgewicht, was definitiv nicht der Fall ist. Im Prinzip ist es nicht nur den Fertiglebensmitteln geschuldet, dass die Leute fett und Übergewichtig sind sondern von der Menge was gegessen wird und zu wenig Bewegung.
Würde man das in Einklang bringen, dann kann man solch eine These direkt wieder verwerfen, denn nur veganes Ernähren alleine sorgt nicht dafür das die Pfunde purzeln, wenn man hinterher wieder Tonnen davon in sich stopft und sich rein gar nicht bewegt. Von daher halte ich die Leute die das nur aus diesem Grund machen für komplett uninformiert, die einfach meinen auf diese Weise ein schnelles und lang anhaltendes Ergebnis erreichen wollen.
Eine Bekannte ernährt die komplette Familie vegan und auswärts vegetarisch, da es dort schwieriger ist entsprechende Ernährungsform umzusetzen. Beide Kinder sind Übergewichtig, der Vater ebenfalls und die Mutter schrammt auch an der oberen Grenze vom Normalgewicht. Vorher haben diese sich ganz normal mit Fleisch ernährt und dort gab es diese Probleme nicht, der Vater war definitiv schlanker, die Kinder im Normalgewicht und sie hatte auch schon weniger auf den Hüften zu tragen.
Ich frage mich auch, wieso man denn abnehmen sollte, weil man sich vegan ernährt. Es gibt doch genauso Fett und Zuckerhaltige Lebensmittel für Veganer wie für jeden anderen Lebensstil. Auch gibt es mittlerweile Süßigkeiten die vegan sind und die ebenso dick machen, wie die, die eben tierische Produkte enthalten.
Ich denke, dass es auch sicherlich Veganer gibt, die übergewichtig sind. Vielleicht fällt größtenteils das Fast Food weg, aber es gibt immer mehr Fertigprodukte für Veganer, die sicherlich auch gut gekauft werden. Denn auch Veganer stehen mal unter Zeitdruck und es muss dann schnell gehen. Ich denke daher nicht, dass vegane Ernährung auch zwangsläufig eine Gewichtsabnahme mit sich bringt.
Zunächst einmal, es gibt zunehmend vegane Angebote. Selbst die beste Eisdiele verkauft mittlerweile drei vegane Sorten. Viele Cafés hier haben 1-3 Kuchen in vegan im Angebot. Für unterwegs esse ich oft auch einen Bagel mit Hummus oder Avocado. Da braucht man nicht kochen und es schmeckt trotzdem super. Snackstände in der Nähe achten auch mehr auf vegane Nudelgerichte, vegane Suppen, ... das macht Spaß.
Was die Abnahme angeht: Man isst eben diese Unmengen an langkettigen Kohlenhydrate, die stark sättigen. So stark, dass man so gut wie immer satt ist und trotzdem leicht im Kaloriendefizit bleiben kann. Wenn ich z.B. morgens 100g Haferflocken genieße (in allen Variationen, mit Nüssen, Trockenfrüchten, Kernen, Obst, Beeren, ...), dann möchte ich bis 14 Uhr auch echt nichts mehr essen. Das klappt wunderbar mit HighCarb.
Warum jemand zum veganen Essen gekommen ist und seine Ernährung umgestellt hat, ist für mich eigentlich relativ egal. Es gibt für mich also keine Veganer erster und zweiter Klasse, je nachdem, ob sie eine ganze Lebensphilosophie daraus machen und konsequent auch auf jegliche andere tierische Produkte verzichten wie Leder und Wolle oder nicht.
Mit veganem Essen verliert man ja nicht automatisch Gewicht. Man bedenke, dass beispielsweise Pommes Frites, Nüsse, Zucker und Öl ja auch vegan sind. Wenn ich also weiter süß und fettig essen will, kann ich das auch mit veganem Essen. Der kleine Unterschied wäre nur, dass ich es mir wohl selbst zubereiten muss und nicht mehr auf so viele Fertigprodukte zurück greifen kann, weil es die einfach nicht gibt oder sie viel zu teuer sind.
Das Gewicht verliert man also nur deshalb, weil man keine kalorienreiche Fertignahrung mehr in sich hinein stopfen kann. Wenn man diesen Zusammenhang erkannt hat, dann muss man nicht vegan essen, um abzunehmen, sondern man kann sehr viel einfacher auf selbst gekochtes Essen umsteigen.
Im Endeffekt ist es jedoch auch nicht unbedingt wichtig, warum jemand zum veganen Essen gekommen ist oder wieso er nun gesünder isst, solange es ihm im Endeffekt gefällt und gut tut. Manche Leute brauchen eben diese Hilfe "vegan", um ihre Essensumstellung durchzuhalten.
Es gibt total viele vegane Fast Food Produkte. Vor Kurzem habe ich einen Vergleich von verarbeiteten Lebensmitteln gesehen - einmal die normale Variante und einmal die vegane Variante. Die vegane Variante hat fast immer schlechter abgeschnitten, unter anderem auch bei den Kaloriengehalt, Fett und Kohlehydraten.
Und wenn man auf verarbeitete Lebensmittel verzichtet nimmt man als Veganer auch nicht unbedingt ab. Es gibt da viele amüsante Geschichten von Leuten, die an eine rohe vegane Ernährung glauben und davon zugenommen haben, weil Obst nun mal verdammt viel Zucker enthält und weil der Körper Zucker nun mal als Fett einlagert.
Außerdem kommt es doch immer darauf an, wie man sich vorher ernährt hat. Viele Veganer haben sich vorher schon ausgewogen vegetarisch ernährt und haben dann einfach nur Milchprodukte und Eier durch pflanzliche Produkte ersetzt. Warum sollten die abnehmen?
Was ich auch nicht verstehe ist deine Aussage, dass man für seine Ernährung andere Gründe als den Wunsch nach weniger Gewicht haben sollte? Warum kann sich nicht jeder so ernähren wie er möchte aus den Gründen, die er für richtig hält? Wenn du Veganer wärst und nicht zur moralisch überlegenen Sorte gehören würdest wäre es dir total egal aus welchem Grund jemand mit seiner Ernährung die Umwelt schont, Hauptsache er tut es.
Cloudy24 hat geschrieben:Es gibt total viele vegane Fast Food Produkte. (...) Die vegane Variante hat fast immer schlechter abgeschnitten, unter anderem auch bei den Kaloriengehalt, Fett und Kohlehydraten.
Es kann aber für mich insofern schon nicht schlechter dastehen, rein von der Lebensmittelqualität, weil ich daran glaube, dass billigstes, verarbeitetes Fleisch immer minderwertiger ist als ein Burgerpatty aus Blumenkohl.
Man nimmt man als Veganer auch nicht unbedingt ab. Es gibt da viele amüsante Geschichten von Leuten, die an eine rohe vegane Ernährung glauben und davon zugenommen haben, weil Obst nun mal verdammt viel Zucker enthält und weil der Körper Zucker nun mal als Fett einlagert.
Na ja, ich könnte aktuell 12 Bananen oder über 20 Äpfel essen ohne einen Gramm zuzunehmen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das schaffen würde (abgesehen vom Ekel, so viele Bananen zu essen). Da müssen die Leute schon deutlich über ihrem Appetitt gegessen haben.
Außerdem kommt es doch immer darauf an, wie man sich vorher ernährt hat. Viele Veganer haben sich vorher schon ausgewogen vegetarisch ernährt und haben dann einfach nur Milchprodukte und Eier durch pflanzliche Produkte ersetzt. Warum sollten die abnehmen?
Weil man plötzlich, so ging es mir zumindest, stark überlegen muss, womit man jetzt seinen Proteinbedarf deckt. Und so gut wie alle Proteinquellen, die einem als erstes einfallen, haben automatisch viele sättigende Kohlenhydrate (Kidneybohnen, Linsen, Haferflocken, ...), die man in entsprechenden Menge essen müsste - aber es gar nicht schafft. Das hat man bei Produkten wie Hüttenkäse, Magerquark, Skyr, Ei und Harzer Käse, wie in einer vegetarischen Ernährung, überhaupt nicht problematisiert.
Ich zumindest esse deutlich weniger kalorientechnisch, auch wenn die Portionen mächtiger aussehen. Sowas wie Avocado esse ich halt nicht jeden Tag. Bin ganz froh, dass ich Humus für mich entdeckt habe, der richtig gute Nährwerte reinbringt und von dem mich 150g nicht gleich erschlagen.
Ich finde es nicht traurig, wenn man nur deshalb auf tierische Produkte verzichtet, um abzunehmen. Immerhin verzichtet man ja überhaupt auf tierische Produkte und das ist doch noch immer besser, als massenhaft Fleisch in sich reinzustopfen. Natürlich ist es schön, wenn man selbst auch von dieser Ernährungsweise überzeugt ist, wobei ich es trotzdem gut finde, wenn man den Konsum von Fleisch einschränkt, weshalb auch immer.
Dass man damit abnehmen kann, ist schon möglich. Allerdings kenne ich auch Veganer, die etwas pummeliger sind. Sicher führt eine vegan Ernährung dazu, dass man sich mehr mit seinem Essen auseinandersetzt und das auch zwangsläufig muss. Allerdings gibt es ja trotzdem viel Ungesundes, was auch vegan ist.
Nicht alles was vegan ist, ist zwangsläufig auch gesund und hat wenige Kalorien. Es gibt ja auch zahlreiche vegane Fertigprodukte. Und so eine Portion Spaghetti Napoli oder Pommes oder Frühlingsrollen haben ja auch nicht so wenige Kalorien. Allerdings denke ich schon, dass es leichter ist, mit einer veganen Ernährung abzunehmen. Man setzt sich eben mehr mit seiner Nahrung auseinander und kocht auch mehr frisch und auch mit mehr Gemüse.
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