Vater der sein Kind nicht sehen will gut für das Kindeswohl?

vom 27.08.2016, 08:56 Uhr

Ich muss mich mal wieder richtig auskotzen. Vereinbart war für dieses Wochenende, dass der Kindesvater unser gemeinsames Kind heute morgen um 8 Uhr abholt und es erst morgen Abend um 18 Uhr wiederbringt. Mal wieder ist der feine Herr nicht aufgetaucht und ich habe mich auf dem Weg zu ihm gemacht. Er hat noch geschlafen da er mal wieder die halbe Nacht vor seinem Rechner saß und am zocken war und war auch nicht bereit sich an diese Auflage zu halten und das Kind dieses Wochenende zu nehmen, was mich eigentlich auch erleichtert hat.

Das ganze ist vom Jugendamt vereinbart worden mit den festen Zeiten und Terminen, an die er sich noch nie gehalten hat. Sprich er kam nicht einmal das Kind abholen, es musste wenn dann gebracht werden weil 700 Meter Fußweg "unvereinbar" sind, laut seiner Aussage. Das alleinige Sorgerecht liegt bei mir seit der Geburt, da wir nie verheiratet waren und auch nie ein gemeinsames Sorgerecht erklärt haben. Dennoch sieht es das Jugendamt als "das beste für das Kindeswohl an" wenn mein Sohn mit seinem Vater Kontakt hat und auch regelmäßig bei ihm ist.

Wie bereits erwähnt, kümmert sich der Kindsvater rein gar nicht um das gemeinsame Kind. Wenn unser Sohn bei ihm ist, dann sitzt das Kind nur in einer Ecke und muss sich alleine beschäftigen, da der Herr lieber schläft oder vor seinem Rechner sitzt. Auch raus geht er mit ihm nicht, immer nur in der kleinen 1 Zimmer Bude in der er auch noch raucht wie ein Schlot und ständig der Dunst entgegen kommt wenn nur die Tür geöffnet wird. Hat das Kind Hunger, dann muss es warten bis der Herr auch Hunger hat und er etwas macht. Sind die Windeln voll, dann werden diese nicht gewechselt und das Kind einfach so wieder abgegeben.

Von daher bin und war ich noch nie glücklich damit, dass ich das Kind zu seinem Vater muss und ich sehe darin auch nicht wirklich, dass das Kindeswohl auf diese Weise besser gegeben sein soll. Denn im Gegensatz zum Kindsvater läuft das Kind hier nicht mit vollen Windeln über Stunden herum und bekommt auch etwas zu Essen wenn es Hunger hat. Mal ganz davon abgesehen, dass es hier nicht einfach in einer Ecke geparkt wird und ich meinen gewünschten Aktivitäten nachgehe wie es mir gerade passt.

Aber auch nach mehreren Monaten mit Anwalt, Attesten und Co vor dem Jugendamt lassen sich diese dazu nicht eines besseren belehren, dass es auf diese Weise nicht geht und der Kindesvater nicht geeignet ist auf das Kind aufzupassen oder es ihm gar anzuvertrauen. Sie sind immer noch der Meinung, dass der Kontakt bzw. das Umgangsrecht auf diese Weise eingehalten werden muss. Der Kindsvater hat keinerlei Bemühungen unternommen es überhaupt einzufordern aber der Anwalt hat mir einfach nur geraten, dass ich mein Kind solange immer "abgeben" soll wie es das Jugendamt das fordert. Einfach um mich selbst aus der Schussbahn vom Jugendamt zu halten, denn ansonsten würden sie mir unterstellen, dass ich das Kindeswohl gefährde indem ich das Kind von seinem Vater fernhalte.

Ich frage mich wirklich wozu das Jugendamt noch gut ist, wenn sie nicht einmal das begreifen, dass das nicht sonderlich toll für das Kindeswohl ist. An anderen Stellen reagieren sie komplett über und flippen aus, aber dort greifen sie nicht endlich einmal durch und unterbinden das ganze. Nein, es wird weiterhin gefordert obwohl inzwischen schon ärztliche Unterlagen vorliegen nach solch einem Wochenende, weil der ganze Genitalbereich wund war weil eben nicht gewickelt wurde.

Mir tut mein Kind auch entsprechend Leid, denn er möchte gar nicht zu seinem Vater. Er war richtig erleichtert und glücklich als ich ihn wieder mitgenommen habe, nachdem ich den Zettel für das Jugendamt in die Hand gedrückt bekommen habe auf der er mit seiner Unterschrift bestätigt, dass das Wochenende nicht stattgefunden hat. Diese Zettel hat er von meinem Anwalt bekommen und sind in erster Linie für mich Nachweis, aber ich bin froh, dass er diese wenigstens lieber ausfüllt anstatt das Kind zu nehmen. Ansonsten hätte ich mich wohl schon lange vergessen und seine Wohnung mitsamt ihm verwüstet beim Abholen.

Ich frage mich ernsthaft, was das Jugendamt noch alles möchte um das endlich zu dem Schluss zu kommen, dass das eine komplett falsche Maßnahme von ihrer Seite ist. Anwalt ist dran aber die Behördenmühlen mahlen mal wieder so langsam, dass eine Schnecke schon vorbei gezogen ist bis dort überhaupt eine Reaktion vom Jugendamt kommt.

Fehlentscheidungen kennt man gut genüge vom Jugendamt, aber offenbar muss doch immer erst etwas passieren damit etwas passiert. 2015 war hier ebenfalls ein Fall mit Kindestötung, obwohl die Familie bereits unter Aufsicht vom Jugendamt steht, daraus hat man nichts gelernt wie es mir scheint. Dort ist der Prozess nun wichtiger, dass die betroffenen Mitarbeiter nun sich gegenseitig die Schuld zuschieben und den Kopf aus der Schlinge ziehen. Denn gegen das Urteil von läppischen 1500 Euro Geldstrafe wurde noch Berufung eingelegt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich weiß leider gar nichts über das Rechtliche usw. Aber wenn der Vater auch kein Interesse an der gemeinsamen Zeit mit seinem Kind hat, dann wollt ihr doch beide das Gleiche. Warum vereinbart ihr zwei dann nicht etwas untereinander?

Entweder ihr behauptet dem Jugendamt gegenüber einfach, dass alles wunderbar läuft, obwohl das Kind gar nicht beim Vater war. Oder aber er unterschreibt dir an jedem dieser Wochenenden diese Zettel, bis das Jugendamt einsieht, dass der Vater nicht dazu gezwungen werden kann.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kann zwar deinen Unmut verstehen, aber man sollte auch die andere Seite sehen. Die Jugendämter sind komplett unterbesetzt, daher auch teilweise die lange Bearbeitungszeit. Und sie sind nun mal nicht nur bestrebt, sondern vom Gesetz her angehalten, alles dafür zu tun, dass ein Kind zu beiden Eltern regelmäßig Kontakt hat. Dass der Kindesvater hier nicht willig ist, ist für dich gut und dein Anwalt hat doch einen Weg gefunden, dass die bestehende Regelung geändert werden kann.

Das geht aber nur durch entsprechende Belege, die der Kindesvater ja auch unterschreibt und das scheinbar auch gern. Allerdings hätte ich da schon allein wegen dem Rauchen reagiert. Notfalls auch mit Hilfe sozialer Einrichtungen, die dann als neutrale Zeugen vorhanden wären. Denn hier liegt ja eindeutig eine Gefährdung der Gesundheit vor, wenn er so handelt.

Allerdings frage ich mich auch, wie es zu der Regelung des Umgangsrechtes kam, wenn der Kindesvater diese nie irgendwie eingefordert hat. Denn wo kein Kläger, auch kein Richter. Das Jugendamt legt das ja nicht ohne das Zutun einer der Eltern so fest.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Du tust mir wirklich leid. Ich empfinde es auch so, als ob das deinem Kind ja nur schaden kann auf den Vater zu treffen. Vielleicht machst du einfach feste Zeiten aus, wo du dabei bist und er mit dem Kleinen Zeit verbringen kann. Beispielsweise ein gemeinsamer Besuch des Spielplatzes oder so. Er wohnt ja nicht weit weg und so hätte dein Kind Kontakt und das Jugendamt wäre vielleicht beruhigter.

Wenn ich das alles so lese, finde ich es aber wirklich schlimm, was bei dir abläuft und was mit deinem Kind gemacht wird. Du gibst dir ja alle Mühe deinem Kind ein schönes Leben zu bereiten und bekommst scheinbar von allen Seiten Steine in den Weg gelegt. Gerade vom Jugendamt finde ich das unter aller Sau. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald Besserung gibt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Grundsätzlich ist der Ansatz des Jugendamtes ja nachzuvollziehen. Man möchte dem Kind nicht den Vater vorenthalten und beiden die Möglichkeit geben, eine Bindung zueinander aufzubauen. Ich finde eine Vaterfigur für Kinder auch wichtig! Aber nicht so eine!

Der Kindsvater müsste erst einmal richtiges Interesse an seinem Kind haben. Derzeit scheint es aber, als sind ihm andere Dinge viel wichtiger und allein das kann schon nicht sein. Wie kann ihm das Zocken wichtiger sein, als sein Kind?

Für das Kind finde ich diese Situation auch ganz schlimm. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das auch mitbekommt. Dein Kind ist sicherlich auch durcheinander, wenn es von seinem Vater kommt, weil es das so nicht von dir gewöhnt ist, oder?

Fakt ist doch: dein Kind will nicht zum Vater, der Vater will nicht, dass das Kind bei ihm ist. Konntest du mal mit dem Kindsvater reden? Vielleicht kann man diese sinnlosen Besuche erst einmal lassen, bis der Vater seine Vatergefühle entdeckt? Es ist nie gut für ein Kind, wenn es lernt, dass es Ballast ist. Wenn der Vater einsieht, dass er das Kind ja gar nicht bei sich haben will, dann kann er das dem Jugendamt ja so mitteilen, dann wird man dort auch nicht mehr auf diese Besuche bestehen.

Wenn das Kind äußert, dass es nicht zum Vater will, ist das auch hilfreich. Sagt es das vor dem Jugendamt, dann nehmen die das tatsächlich meistens ernst.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Das Jugendamt hat das so entschieden. Um das zu verstehen muss ich ein wenig mehr ausholen. Ich habe nach der Geburt des Kindes mit meinem Sohn alleine gewohnt, da wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Wohnung gefunden hatten und jeder nur in einem einzelnen Zimmer gehaust hat, welches zu dritt einfach zu eng war. Daher blieb das Kind bei mir.

Alle Alleinerziehenden bei denen keine weitere volljährige Person mit im Haushalt lebt, kommt das Jugendamt spontan vorbei und sich anschauen wie es aussieht. Bei mir war das zu einem schlechten Zeitpunkt da wir gerade die Zusage für eine Wohnung bekommen haben und innerhalb von 14 Tagen der Umzug stattfand. Das Jugendamt kam bei mir unangemeldet vorbei, als mein Kind gerade inmitten der Kartons gesessen hat während ich am packen war. Wie es bei einem Umzug aussieht wisst ihr sicherlich, geordnete Verhältnisse sind anders.

Deswegen sind diese später nochmals in er neuen Wohnung aufgeschlagen, eine Woche nachdem das geschafft war. Mit einem Baby und Vollzeitjob alles auspacken und einräumen klappt halt nicht und so sah es dort ebenfalls aus. Auch das fanden sie nicht den geeigneten Ort für ein Kind zum aufwachsen und es kam der dritte Termin. Dort war dann alles sauber und in Ordnung, dass sie auch zufrieden waren aber dann fing es an, wieso ich Vollzeit arbeite, ich mein Kind kaum sehe usw.

Seither zieht sich das durch, das Jugendamt hat mich dazu gedrängt meinen Vollzeitjob zu ändern da Schichtdienst und Kind nicht zusammen passen. Nun der neue Job gefällt ihnen auch nicht, weil da die ach so bösen gefährlichen Waffen mit dabei sind. Deswegen sind sie wohl der Auffassung, dass ich das alleine nicht hinbekomme. Das der Kindsvater ebenfalls im gleichen Laden schafft auch mit den bösen Waffen, ist dabei egal weil er ja ein Mann ist. Seither stressen sie immer wieder ich soll mit Arbeit kürzer treten usw. ich habe meine Nebenbeschäftigungen fast komplett eingekürzt weil das dort nicht gut ankommt. Wie es finanziell aussieht hat da niemanden gejuckt, aber mit neuem Job kann ich das eben kompensieren.

Als dann noch die Trennung mitten drinnen kam waren sie ebenfalls nicht begeistert, wie soll man das alleine mit Jobs schaffen und Kind. Vorher sind sie davon ausgegangen, dass der Kindsvater mithilft was aber nicht den Tatsachen entsprochen hat. Auch in der Beziehung habe ich alles alleine gestemmt, da hat es auch niemanden interessiert und ich habe es hinbekommen. Nur auf einmal wird mir alles aberkannt und Sachen angedichtet, die so gar nicht existieren sondern nur im Kopf der Sachbearbeiterin.

Seither geht es auch mit dem Wochenendbesuch so. Den Unterhalt musste ich leider vom Jugendamt regeln lassen, da der Kindsvater nicht bereit war etwas zu bezahlen und auch nicht geglaubt hat, dass die ausgerechnete Summe von mir stimmt. Da fing es direkt im Anschluss an mit dem Umgang, dass der Kindsvater das haben muss, weil ich beruflich so eingespannt bin und keine festen Zeiten habe, dass das Kind angeblich keine feste Bezugsperson hat.

Schreiben dazu hat er bekommen, aber er ist eine faule Socken was das betrifft und macht rein gar nichts. Sprich es wird alles stillschweigen Akzeptiert, egal ob es ihm gefällt oder nicht anstatt das er Einspruch erhebt, dann könnte ich mir den ganzen Mist ersparen wenn er mal signalisieren würde, dass er gar nicht dran interessiert ist sein Kind zu sehen. Aber solang ich das immer nur vor dem Jugendamt sage, juckt es diese natürlich nicht. Auch ein unterschriebenes Schreiben wollten sie nachträglich nicht mehr akzeptieren, damit sie dem Glauben schenken müsste er persönlich dort erscheinen und das ist wieder zu anstrengend, stressig, man müsste dafür Frei nehmen und den kostbaren Urlaub/Stunden verschwenden die er sonst ganz für sich alleine hätte.

Aber er übernimmt auch nicht einmal Verantwortung. Es geht um 1 Wochenende im Monat bzw. alle drei Wochen. Wenigstens dort könnte ich von einem erwachsenen Menschen erwarten vom Rechner seinen Hintern zu erheben und sich etwas anderem widmen. Aber auch das ist zu viel verlangt, stattdessen setzt er das Kind in die Ecke mehr aber auch nicht. Wenn ich das Kind mitnehmen wollte weil es ihm eh nicht recht war kam nur ein "lass mal mach ich schon". Aber mehr als leere Versprechungen sind das einfach nicht. Das mit den Zetteln kommt wie gesagt von meinem Anwalt, die Einstweilige Verfügung wurde abgelehnt weil keine akute Bedrohung durch ihn ausgeht und somit bin ich auf den langen Weg vom Prozess gegen das Jugendamt bzw. deren Entscheidung angewiesen. Eilantrag wurde ebenfalls abgelehnt, es "sei nicht so dramatisch" und "es ist zumutbar, dass es noch ein paar Monate so weitergeht".

Was das Kind will interessiert das Jugendamt nicht, er ist zu klein als das seine Meinung gelten würde weil man davon ausgeht, dass ich ihm das eingeredet habe und es auch kein vollständiger Satz ist. Das geht eher in die Richtung "Papa bäh" "Papa nein" und da kann man sich vieles ableiten. Jedoch klammert er direkt an mir wenn es zum Papa geht und krieg ihn nicht wirklich von meinem Bein ab, das Bild sagt dabei mehr als die Worte. Aber auch das Jugendamt hat sich nie ein eigenes Bild von seiner neuen Wohnung gemacht, dann müssten die das alleine einsehen. Alte Wohnung war schick und sauber weil ich dort geputzt habe, jetzt in diesem Loch passiert in diese Richtung rein gar nichts.

Feste Zeiten ausmachen ist sinnlos, ich sitze am Ende alleine mit dem Kind auf dem Spielplatz weil der Herr nicht aus dem Bett kommt. Diese Zeiten für dieses Wochenende sind von offizieller Stelle vorgeschrieben und ausgemacht, daran hält er sich auch nicht. Somit bringt das "Termine ausmachen und feste Zeiten" rein gar nichts, egal wer ihm das sagt er hält sich eh nicht dran. Würde ich ihn erst abholen von Zuhause, dann kommt er erst gar nicht mit weil "zu anstrengend" und "hab anderes zu tun". Das beste Argument war noch "ich hab Wochenende, da mache ich was ich will und wann ich will" und saß wieder zockend vor seinem Rechner mit der Kippe in der Fresse.

Mich kotzen dabei beide Seiten an, zum einen mein Ex weil er selbst nicht aus dem Hintern kommt vor Faulheit und zum anderen das Jugendamt, welches einfach Dinge entscheidet weil ihnen bestimmte Sachen nicht in den Kram passen. Hier ist es immer sauber, das Kind ist immer angezogen, bekommt Essen, hat ein eigenes Zimmer und jede freie Minute gehört ihm. Was wollen die noch? Soll ich meine Jobs kündigen damit ich rund um die Uhr nur für das Kind parat stehe? Wirklich hilfsbereit waren diese auch nicht, als es darum ging die Krippe von ihnen Fördern zu lassen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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