Ursachen für erhöhten Blutdruck durch Weißkitteleffekt

vom 30.01.2017, 08:06 Uhr

Ich leide seit einiger Zeit an erhöhtem Blutdruck, der auch medikamentös behandelt wird. Wenn ich die Tabletten nehme, geht es mir gut und der Blutdruck ist normal. Wenn ich allerdings routinemäßig zum Arzt gehe und dort Blutdruck gemessen wird, dann ist er dort auch trotz Medikamente erhöht. Mein Arzt meinte, dass es normal ist, dass der Blutdruck in der Arztpraxis etwas erhöhter ist. Das käme von der Aufregung.

Ich habe nun auch schon öfters von diesem Weißkitteleffekt gehört, wie man das auch nennt. Allerdings haben die Ärzte, wo ich hingehe keine weißen Kittel mehr an, aber sie haben natürlich den gleichen Effekt als wenn sie den weißen Kittel tragen würden. Ich kann mir das aber dennoch nicht so richtig erklären, weil ich eigentlich nicht mehr aufgeregt bin, wenn ich zum Arzt gehe, weil ich dort regelmäßig auf der Matte stehen muss.

Wie erklärt ihr euch diesen Weißkitteleffekt? Kennt ihr das auch von euch? Seit ihr aufgeregt, wenn ihr zum Arzt geht, dass sich das auch beim Blutdruck bemerkbar macht? Ich habe früher eher niedrigen Blutdruck gehabt und der ist dann auch beim Arzt nicht bedeutend gestiegen. Wie kann es sein, dass es im Alter dann anders ist und der Blutdruck in der Arztpraxis steigt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Warum das genau passiert, das weiß niemand so genau. Denn Angst muss man dazu gar nicht haben. Außerdem ist der Ort der Messung auch ziemlich egal, denn der Blutdruck ist deutlich niedriger, wenn eine Arzthelferin oder eine Krankenschwester misst.

Wahrscheinlich ist es so eine Art konditionierte Anspannung. Von der Kindheit an lernt jeder Mensch, wenn der Doktor kommt, geht es los. Und mal ist es ein Pieks, mal eine unangenehme Untersuchung, mal eine unerfreuliche Nachricht. Also spannt man sich automatisch an und etwas Adrenalin wird ausgeschüttet. Das merkt man selbst oft gar nicht.

Wer Probleme damit hat, sollte vor der Messung wirklich fünf Minuten ruhig sitzen. Dann sollte die Messung eben nicht der Arzt machen. Und wenn alles nicht funktioniert, dann muss eben eine Langzeitmessung her. So sieht man, ob Medikamente nötig sind oder ob die Medikation funktioniert.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Allerdings. Das hat auch gar nichts mit dem weißen Kittel zu tun, obwohl meine Ärztin nach wie vor einen trägt. Mir macht einfach die gesamte Atmosphäre in der Arztpraxis zu schaffen. Wie cooper schon schön gesagt hat: Wenn der Doktor in der Türe steht, wird's ernst! :roll: Ich war zwar nie wirklich ernsthaft krank, aber selbst als Kind hat es mich schon immer gestresst ohne Ende, wenn mir eine fremde Person auch nur mit dem Stethoskop (kalt!) oder dem Zungenspatel (würg!) zu Leibe gerückt ist.

Auch dann noch, als ich schon längst kapiert habe, dass es nur zu meinem Besten ist und nicht weh tut. Jetzt im Erwachsenenalter kommt noch der Stress hinzu, es pünktlich zum Termin zu schaffen, und am Ende noch eine Wartezeit von unbestimmter Dauer hinzunehmen, obwohl man ungefähr noch ein Dutzend Dinge zu erledigen hat. Wenn ich es ins Sprechzimmer geschafft habe, bin ich immer gestresst, und das merkt man dann auch am Blutdruck. Noch dazu ist meine Ärztin auch immer sehr ernst und neigt dazu, mit besorgter Miene den Kopf zu schütteln, sodass ich mit meiner Tendenz zur Hypochondrie immer reflexartig etwas Schlimmes vermute. Und schon steigt der Puls noch ein bisschen mehr. Ich bin für Arztbesuche einfach nicht geschaffen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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