Urlaub wegen der Arbeit unterbrechen müssen?
Ein Bekannter hat gerade Urlaub und wusste, dass er in er ersten Urlaubswoche dann trotzdem nochmal einen Tag arbeiten muss. Er musste allerdings auf eine Lieferung warten, die er für diesen Auftrag brauchte. Er musste dann dafür auch zu einem weiter entfernten Kunden fahren. Er selbst meinte auch, dass er das nur ungern macht und sein Chef das auch nicht zu würdigen wüsste, dass er als Angestellter seinen Urlaub extra dafür unterbrechen würde.
Ich finde es auch nicht unbedingt selbstverständlich, dass jemand seinen Urlaub unterbricht, um dann kurzfristig zu arbeiten. Aber ich denke auch nicht, dass man deswegen gleich Anerkennung oder ähnliches vom Vorgesetzten bekommt. Für diesen scheint es normal zu sein, dass er selbst im Urlaub noch zu erreichen ist und vielleicht meint er das dies eben auch auf seine Mitarbeiter zutreffen muss.
Musstet ihr euren Urlaub schon mal für die Arbeit unterbrechen? Würdet ihr das durchaus machen? Habt ihr dafür Anerkennung vom Vorgesetzten bekommen oder ähnliches? Ist es für euch selbstverständlich, dass ihr den Urlaub unterbrecht, wenn die Firma euch braucht?
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Das ist hier eine alte Weisheit. Soll heißen, Arbeit und Privates unterscheiden sich konkret von einander. Ich hätte meinen Urlaub auf keinen Fall gesplittet. Wenn der Arbeitgeber diesbezüglich auf mich zugekommen wäre, hätte man darüber reden können. Allerdings kann ich ja auch während meines gesamten Urlaubs wegfahren. Den Urlaub also nicht zu Hause, sondern weit entfernt davon verbringen.
Und wenn ich solch einen fordernden Arbeitgeber hätte, würde ich dem immer sagen, dass ich verreise. Ich bin der Meinung, dass man sich einfach abgrenzen muss, in der Firma bin ich acht Stunden Arbeitnehmer und habe Pflichten. Danach bin ich es eben nicht mehr und wer sich telefonisch erreichbar während seines Feierabends und im Urlaub macht, grenzt sich einfach nicht genügend ab.
Das wird ihm einfach nicht gedankt, sondern nur so hingenommen und ein anderes Mal vielleicht mehr verlangt. Um in der Freizeit für den Arbeitgeber erreichbar zu sein, müsste ich schon Rufbereitschaft haben und die wechselt sich ja mit anderen Mitarbeitern ab. Würde der Chef ständig Forderungen in der Freizeit und im Urlaub stellen, würde ich den Spieß einfach mal herumdrehen und ihn auch in seiner Freizeit kontaktieren. Mal schauen, wie das so ankommt.
In dem beschriebenen Fall scheint das ja vorher abgesprochen gewesen zu sein, wenn dein Bekannter es ja wusste, dass er während seines Urlaubs dann noch einen Tag arbeiten muss. Wenn das vorher kommuniziert wird und beide Seiten, also der Arbeitgeber und auch der Arbeitnehmer damit einverstanden sind, kann man das durchaus so machen.
Aber gerade dann, wenn dein Bekannter es sowieso schon sagt, dass seine Vorgesetzten das sowieso nicht zu würdigen wissen, was er da für den Betrieb macht, wäre ich vorsichtig. Dann wird so ein Verhalten schnell als Selbstverständlichkeit gesehen und praktisch schon erwartet. Das dürfte weder deinem Bekannten, noch seinen Kollegen gefallen.
Da ich in meinem Urlaub so gut wie immer verreise, steht es für mich gar nicht wirklich zur Debatte, dass ich meinen Urlaub für einen Tag unterbrechen könnte. Wenn ich sowieso zu Hause wäre, dann würde ich es vielleicht schon machen, wenn ich rechtzeitig Bescheid wüsste und die Zeit hätte, aber ich würde direkt dazu sagen, dass das nur in absoluten Ausnahmefällen möglich ist, damit etwas ähnliches dann nicht im nächsten Urlaub wieder passiert.
Was ist daran neu? Das hört man doch praktisch jedes Jahr in den Medien, wenn es um die Deutsche Bahn geht. Dass dort Personalmangel herrscht ist nun wirklich nichts Neues und wenn dann noch Urlaubszeit ist, wird gerne mal im Krankheitsfall jemand aus dem Urlaub zur Arbeit beordert. Das ist nun wirklich nichts Neues und wenn man die Medien aufmerksam verfolgt hat, wird man mitbekommen haben, dass das je nach Branche total normal ist, zum Leidwesen der Arbeitnehmer.
Wirklich unterbrechen musste ich meinen Urlaub noch nicht wegen der Arbeit. Ich habe aber angeboten meinen Urlaub zu verkürzen, weil am letzten Tag ein wichtiger Termin anstand, an dem ich habe teilnehmen müssen. Ich habe meinen Urlaub dann letztendlich auch um diesen einen Tag verkürzt.
Für mich war das kein großes Problem, ich war nicht weg, sondern zu Hause. Und weil es kein langer Urlaub war, musste ich mich auch nicht unbedingt wieder lange einarbeiten. Dafür habe ich dann in meiner wöchentlichen Besprechung mit dem Vorgesetzten ein Dankeschön erhalten. Vielleicht hat es in einem Nebensatz Erwähnung im Jahresgespräch gefunden. Mehr war es dann aber auch nicht.
Da es sich um Themen handelt, die mir am Herzen liegen und die ich betreue, war das für mich okay. Ich würde es aber nicht für jedes x-beliebige Thema machen. Anerkennung erwarte ich erst einmal auch nicht, allerdings sollte ein Dankeschön drin sein und dass es vielleicht bei späteren Entscheidungen im Hinterkopf behalten wird. Denn meiner Meinung nach ist die Bereitschaft seinen wohlverdienten Urlaub zu unterbrechen oder zu verkürzen nicht unbedingt bei jedem so selbstverständlich. Demnach sollte der Vorgesetzt das auch nicht als selbstverständlich hinnehmen.
Man kann ja auch einfach seine Aufgaben an die Vertretung übergeben. Je nachdem wie kompliziert das ist und wie viel die Vertretung selber noch zu tun hat, kann das aber dann in die Hose gehen. Also sollte meiner Meinung nach eine gewisse Würdigung drin sein. Das muss aber nichts großes sein und kann für mich auch ein Dankeschön oder so sein.
Bei mir würde das nicht so leicht machbar sein. Denn wenn ich mir von der Arbeit aus frei nehme, bin ich normalerweise nicht zu Hause sondern verreise immer. Ich bin mindestens zwei Wochen am Stück im Jahr weg, ansonsten mache ich auch noch oft kürzere Reisen. Dass ich mir frei nehme, um mich zu Hause zu entspannen, kommt bei mir gar nicht vor. Von daher könnte ich natürlich nicht so einfach sofort im Büro erscheinen, wenn irgendetwas anstehen würde, wobei ich das aber auch nicht unbedingt einsehe.
Es kommt ja aber auf viele Faktoren an, beispielsweise wie spontan das kommt. Weiß man noch während der normalen Arbeitszeit bescheid, dass so etwas passieren könnte, ist das ja etwas ganz anderes, als wenn man am Strand liegt und da überraschend angerufen wird. Außerdem kommt es ja auch darauf an, ob man nur zu Hause sitzt oder verreist ist und auch darauf, wie dringend die Aufgabe ist und ob sie ein Kollege übernehmen kann oder nicht.
Wenn ich Arbeit im Urlaub habe, dann eigentlich nur geplant und freiwillig. Ich hatte mir auch schon Uniunterlagen mit in den Urlaub genommen oder auch mal einen Tag im Urlaub Homeoffice gemacht. Das habe ich aber alles freiwillig und bewusst so gelegt, so dass ich es auch nicht weiter schlimm fand. Ich hätte es ja auch anders machen können.
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