Unzufrieden, aber nicht wissen was man ändern soll?

vom 20.06.2016, 11:11 Uhr

Eine Bekannte ist zur Zeit irgendwie unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat leider keinen Partner, was sie doch häufiger bedauert, aber eben damit lebt und hofft, irgendwann noch einen tollen Mann zu treffen. Sie hat auch einen regelten Job und eine niedliche und hübsch eingerichtete Wohnung. Auch an Freunden mangelt es ihr nicht. Sie verdient sich keine goldene Nase, aber zum Leben reicht es.

Trotzdem ist sie gerade zur Zeit sehr unzufrieden mit ihrem Leben allgemein. Was genau sie denn so unzufrieden macht, konnte sie mir gar nicht sagen. Sie wirkt auch einfach etwas niedergeschlagen. Aber so recht weiß sie auch nicht, was sie verändern soll.Kennt ihr es auch, dass ihr unzufrieden seit, aber nicht wisst, was ihr ändern könntet? Was würdet ihr jemandem in so einer Situation raten?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Offensichtlich fehlt es ihr ja nichts, bis auf einen Partner. Dann ist es wahrscheinlich, dass es daran liegt. Man ist oft mit Dingen unzufrieden, die man nicht hat oder die nicht den Vorstellungen entsprechen.

Ich war eine zeitlang unzufrieden, weil ich mich in meiner damaligen Wohnung nicht wohlgefühlt habe. Als ich umgezogen bin, war das Problem damit dann auch erledigt. Nun kann man einen Partner nicht erzwingen. Meistens ist es ja wirklich so, dass man jemanden kennenlernt, wenn man es nicht darauf anlegt. Aber man kann ja unverbindlich mit Freunden weggehen. Ein Mann klingelt eben nicht einfach mal so an der Haustür, da muss man schon mal raus aus der Wohnung. Heutzutage kann man sich ja auch mal in den tiefen des Internets umschauen.

Wie alt ist sie denn? Vielleicht hört sie auch ihre biologische Uhr ticken? Das war bei einer Bekannten nämlich so. Die hatte eigentlich auch alles, was man so zum leben braucht. Bis auf einen Mann und scheinbar unbewusst einen ziemlichen Kinderwunsch. Ohne Mann ist das natürlich ein bisschen schwieriger. Nun hat sie sich gar nicht mal so sehr einen Mann oder Partner gewünscht, aber eben ein Baby.

Sport kann auch immer hilfreich sein. Egal, ob man sich in seiner Haut nun wohlfühlt oder sich zu dick oder zu dünn findet. Man macht etwas für sich, hat mehr Ausdauer, kann besser schlafen und in der Regel steigt das Selbstbewusstsein von ganz allein und das wiederum macht einen automatisch schöner und interessanter.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Es reicht ja nicht unbedingt, alles zu haben, was man braucht, um glücklich zu sein. Wenn man alles hat, was man braucht, sind zwar die Bedingungen gut, um wirklich glücklich sein zu können, aber meistens braucht es da schon etwas mehr. Also muss deiner Bekannten ja irgendetwas fehlen, was ihr ausfüllt. Vielleicht ist es wirklich ja ein Partner, nach dem sie sich sehnt, vielleicht ja auch unbewusst.

Vielleicht braucht sie aber nur etwas, was sie erfüllt und was ihr wieder richtig viel Spaß macht. Sie kann es ja einfach mal mit einem neuen Hobby probieren. Das kann ja nicht schaden und so kann sie vielleicht auch noch gleichzeitig einen Partner finden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin derzeit auch ziemlich unzufrieden mit meinem Leben obwohl ich so ziemlich alles habe was man zum Leben braucht und grade die letzten 3 Jahre Erfolgen gekrönt waren.

Ich habe meine Schule nachgeholt, habe es geschafft mich umzuschulen und übe nun meinen Traumjob aus, habe einen wundervollen Mann gefunden, einen Sohn geschenkt bekommen, ein 2. Kind ist bereits unterwegs, wir leben mit Hunden und Katzen in einem Haus auf dem Land,.... und doch ist da ein fieses schwarzes Loch was immer wieder nach mir ruft.

Ich habe hierfür mehrere Erklärungen. Durch die vielen Veränderungen in den letzten Jahren, habe ich viele von meinen damaligen Freunden und meines eigentlichen Charakters eingebüßt. Dinge die mal ein wichtiger Teil meines Lebens waren, wurden aus Zeitmangel plötzlich ausgeklammert und nun finde ich keine Verbindung mehr zu dem was mich einmal ausgemacht hat.

Dazu kommt, dass ich, obwohl ich einen Mann, Kinder und ein paar echt gute Freunde habe, mich immer mal wieder einsam fühle.

Manchmal fehlt es mir auch für die einfachsten Dinge an Motivation. Ich sehne mich dann nach Ruhe, weil ich das Gefühl habe, dass durch die ganzen Ereignisse, die Welt viel zu schnell um mich dreht. Doch desto mehr ich versuche diese Ruhe zu kriegen, desto mehr Stress mache ich mir dann auf der anderen Seite aus Sorge ich könnte irgend etwas verpassen. Ich stehe mir dann sozusagen selber im Weg.

Mir wurde schon oft geraten, mir ein neues Hobby zu suchen, aber das ist leichter gesagt als getan. Wie soll man wissen was einem Spaß machen könnte, wenn man sich selbst aus den Augen verloren hat und sowieso auch die Motivation bzw Kraft fehlt etwas Neues auszuprobieren? Einen Tipp habe ich leider nicht, aber deine Bekannte ist ganz sicher mit ihrem Gefühl nicht alleine.

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube, dass Unzufriedenheit nur bedingt etwas mit den äußeren Umständen zu tun hat, sondern ich hege eher die etwas verschrobene und unbewiesene Theorie, dass Zufriedenheit eher eine Charaktereigenschaft ist, die, um zur Geltung zu kommen, sowohl ein gewisses Talent (oder wie auch immer man es nennen mag) als auch Übung erfordert. In meinen Augen ist Zufriedenheit also nichts, was einem automatisch zufliegt, nur weil man einen gewissen Lebensstandard erreicht und sich nach den Maßstäben unserer Kultur und unseres Zeitalters in der Gesellschaft etabliert hat.

Ich habe dagegen das Gefühl, dass manche Leute einfach von Natur aus zufriedener sind als andere. Keine Ahnung, ob dies mit der Biochemie im Gehirn zusammenhängt oder ob man als weniger zufriedener Mensch im Gespräch von ihnen lernen kann, aber an den äußeren Umständen kann es zumindest nicht liegen. Meine Nachbarin beispielsweise ist 87 und alleinstehend mit allem, was dazu gehört, und ich habe kaum jemals einen zufriedeneren, ausgeglicheneren und herzensfreundlicheren Menschen getroffen. Meine Oma selig dagegen war in einer vergleichbaren Lage, und deswegen ihre letzten 10 Lebensjahre lang nur am Jammern, Giften und Neiden.

Zudem glaube ich, dass man Zufriedenheit zu einem gewissen Grad auch lernen kann. Schließlich ist es irrig zu glauben, dass jetzt nur noch der passende Partner, der ideale Urlaub oder die Traumfigur fehlen, damit man endlich, endlich glücklich sein kann. Die Erfahrung lehrt vielmehr, dass danach schon die nächste Hürde lauert und der Kreislauf weitergeht, nur dass jetzt vielleicht das wohlgeratene Kind, die Kreuzfahrt oder die Nasen-OP das nächste Hindernis vor der perfekten Zufriedenheit darstellen. Das klingt zugegebenermaßen ziemlich platt und banal, aber ich habe den Eindruck, dass es wirklich helfen kann, sich bewusst und in Ruhe vor Augen zu führen, welche Gründe zur Zufriedenheit man schon hat, oft ohne sie zu bemerken.

Und wenn man wirklich nicht weiß, was man ändern soll, muss man eben noch einmal genauer darüber nachdenken. Oft sind es wirklich ganz banale Dinge wie ein Hobby oder ein gutes Gespräch, aber man muss zuerst darauf kommen, dass man genau dies jetzt möchte. Meiner Meinung nach sind viele von uns nur zu gewöhnt, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu Gunsten anderer hintenanzustellen, als albern, sinnlos oder unerfüllbar abzutun oder so lange zu ignorieren, bis man sie nicht mehr bemerkt.

Manchmal hilft es schon, sich einzugestehen, dass man jetzt einen selber gemachten Schokopudding und danach ein Schläfchen möchte, oder dass man zu gerne mal wieder malen oder Tennis spielen würde, und dies dann auch zu tun, und zwar ohne sich zu schämen oder zu rechtfertigen. Oft ist dies jedoch leichter gesagt als getan.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es muss nicht mal der fehlende Partner sein, der im Moment diese Unzufriedenheit da sein lässt. Ich gehe eher davon aus, dass jeder Mensch ab und an solche Phasen hat. Meist einfach deswegen, weil man seinen gewohnten Trott hat und die Abwechslung fehlt. Da reicht oft sogar schon ein verlängertes Wochenende, wo man einfach mal weg fährt und somit aus dem Alltag verschwindet.

Gerade wenn man nicht wirklich sagen kann, woran man diese Unzufriedenheit fest macht, kann ein sogenannter Tapetenwechsel oft Wunder bewirken. Der Mensch braucht halt manchmal Veränderung. Immerhin hatten wir in unserer Entwicklung auch mal Zeiten, wo wir ständig Veränderungen mitmachen mussten, um zu überleben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke, dass jeder mal solche Phasen hat und an sich ist daran auch gar nichts schlimmes. Man muss halt nur sehen, dass man darüber nicht zu sehr in einem tiefem Loch landet und schaut was man machen kann damit es besser wird. Man sollte sich vielleicht in so einem Fall mal Urlaub nehmen und gezielt darüber nachdenken, was man vom Leben erwartet und wo man sich selber in 5 Jahren sieht. Das ist denke ich ein guter Anfang.

Es kann natürlich sein, dass es am fehlenden Partner liegt, aber vielleicht ist es auch der Alltag der nervt, der Job auf den man keinen Bock mehr hat oder dass man vielleicht einfach keine guten Hobbys oder keine richtigen Freunde hat, Bekanntschaften hat man ja viele aber echte Freunde hat nicht jeder. Es gibt einfach viele Gründe, die einen Menschen unglücklich machen können und da muss man einfach mal schauen was der Grund ist und das Leben ändern, wenn dies möglich ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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