Unwesentliche Dinge in Bewerbung erwähnen?
Eine Bekannte von mir hat mich neulich gebeten ihre Bewerbung durchzusehen. Ich sollte etwas zu dem generellen Design der Bewerbung sagen und inhaltlich schauen, ob alles in Ordnung ist. Meine Bekannte hat dann in ihrer Bewerbung auf erwähnt, dass sie einen Sachkundeausweis für die Haltung von Reptilien und anderen Exoten besitzt. Mit ihrer Arbeit hat das an sich ja rein gar nichts zu tun, aber möglicherweise finden die Arbeitgeber es sympathisch.
Würdet ihr solche Dinge in eurer Bewerbung erwähnen, auch wenn sie überhaupt nichts mit dem eigentlichen Job zu tun haben? Oder hättet ihr Sorge, dass das möglicherweise schlecht ankommt? Ich fand es nicht schlimm, dass sie es geschrieben hat, aber es gibt ja auch viele Menschen die Reptilien nicht mögen und das daher vielleicht nicht so sympathisch finden.
Schaden kann es ja nicht. Wenn man es positiv auslegen will, kann man durchaus sagen, dass sie dadurch ein gewisses Interesse an Weiterbildung hat und sich auch Dingen annimmt, die vielleicht ein bisschen anders sind. Es werden ja auch oft Hobbys erwähnt und wenn man dann für das Hobby noch einen Nachweis hat ist es doch gut, immer noch besser als nichts oder etwas Blödes zu schreiben.
Ich habe mal im Personalwesen gearbeitet und fand solche Bewerbungen sehr nervig. Es ging um einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann/-frau. Eine Kandidatin schickte einen zweiseitigen Lebenslauf (es handelte sich um eine Schulabgängerin...), in dem sie jeden Pups erwähnte. Ihr Organspendeausweis und ihre Mitgliedschaft bei der DKMS waren auch aufgelistet.
Ich fand das unsympathisch und habe die Bewerbung aussortiert. Mir kam das so vor, als wollte sie mit vermeintlich guten Taten punkten und sich unnötig wichtig machen. Es kann aber auch passieren, dass man auf eine/n Personalchef/in trifft, der das ganz toll findet. Ich denke, dass in so einem Bewerbungsprozess mehr nach Bauchgefühl läuft als man zugeben möchte.
Prinzipiell würde ich so einen Mist, der rein gar nichts mit dem Job zu tun hat, rausnehmen. Lebenslauf bedeutet für mich, was man bisher so gemacht hat im Leben bezogen auf Praktika, Nebenjobs und Ausbildung. Kenntnisse, die für den Job wichtig sind wie Excel- und SAP-Kenntnisse können auch gerne rein. Aber alles andere ist Bullshit.
Ich würde Nebensächlichkeiten nur dann erwähnen, wenn sie etwas mit dem Job zu tun haben. So etwas wie eine Mitgliedschaft bei der DKMS würde ich nicht erwähnen, auch keinen "Internet-Führerschein" oder sonstige "Weiterbildungen" privater Natur. Das ist doch mehr als lächerlich und hat mit dem Berufswunsch doch nichts zu tun.
Bei meinen Bewerbungen erwähne ich beispielsweise, dass ich mich gerne privat weiterbilde und dann Kongresse und Symposien für Mediziner besuche. Da ich aber eh in den Gesundheitssektor will, gehört das irgendwo auch dazu finde ich. Bei einer Bewerbung für was weiß ich im Wirtschaftssektor ist das doch überflüssig und da würde ich das auch weglassen, auch wenn es der Wahrheit entspricht.
Ich habe im Studium mehrere Bewerbungstrainings gemacht. Eins war von der Arbeitsagentur, da haben wir auch Assessment Center geübt, und eines war von einer studentischen Unternehmensberatung, wo es eher um Knigge und Business-Verhalten ging. Und eine der Teilnehmerinnen hat berichtet, dass sie in ihrer Bewerbung unter Hobbys "Schokolade" geschrieben hat und das das oft sehr positiv und sympathisch ankam und sie bei Vorstellungsgesprächen darauf angesprochen wurde.
Die Spalte Hobbys ganz am Ende gehört ja schon zur Bewerbung dazu, das wurde auch immer so gesagt. Wir haben auch darüber diskutiert, welche Hobbys man da erwähnen sollte und welche gut wirken, Es wurde beispielsweise geraten, Mannschaftssportarten zu erwähnen, weil das dynamisch und teamfähig wirkt.
Ich habe das dann übernommen und auch "Schokolade" als Hobby erwähnt und es war tatsächlich so, dass das bei Vorstellungsgesprächen dann als lustiger Small Talk aufgegriffen wurde und offenbar sympathisch wirkte. Weiterhin steht in der Hobby-Spalte bei mit die Mitgliedschaft in der Studentenverbindung.
Ich würde definitiv nur Sachen erwähnen, die irgendwie auch nur annähernd mit dem Job zu tun haben oder einfach sehr wichtig im Lebenslauf sind. Irgendwelche Nebenjobs, die man vielleicht einen Monat gemacht hat und die rein gar nichts mit der Arbeit zu tun haben und auch private Sachen würde ich nicht erwähnen, wenn sie für die Arbeit nicht relevant sind. Wenn das mit der Arbeit an sich nichts zu tun hat, hat das auch in der Bewerbung absolut nichts verloren, wie ich finde.
Im Anschreiben geht es darum in möglichst wenig Zeilen seine Jobqualifikationen darzustellen. Der Personaler nimmt sich nur eine Minute um die Bewerbung durchzuschauen, in dieser Minute sollte er nicht abgelenkt werden durch "unwichtige" Details. Die Hobbies kann man ja auch im Lebenslauf unterbringen.
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