Unverträglichkeit - wie viel vor Rückgabe vom Produkt nutzen
Bei Douglas besteht die Möglichkeit Produkte umzutauschen, wenn man sie nicht erträgt. Man ist vielleicht nicht gut beraten worden oder hat auf eigene Faust zu etwas gegriffen und stellt dann zu Hause fest, dass das Produkt für einen selbst nicht geeignet ist. Sowas kann vorkommen und dann kann man den Artikel problemlos bei Douglas zurückbringen und bekommt auch den vollen Kaufpreis erstattet. Meine Mutter hat dies schon einmal mit einer Handcreme gemacht und da konnte ich es auch wirklich verstehen.
Vor kurzem aber habe ich im Douglas eine Frau gesehen, die mit einem Gesichtswasser in den Laden kam und dieses umtauschen wollte, weil sie drauf angeblich allergisch reagieren würde. Tatsächlich waren bereits zwei Drittel der Flasche aufgebraucht. Die Verkäuferin hat auch etwas irritiert geschaut, den Artikel aber offenbar dann doch zurückgenommen. Ob die Frau dann auch den vollen Kaufpreis erstattet bekommen hat, weiß ich aber leider nicht. Vermutlich war es so.
Ich finde das eigentlich schon etwas peinlich. Wenn man auf ein Produkt allergisch reagiert, dann merkt man es meist ja sofort und hat dann die Möglichkeit das Produkt zurückzugeben, wenn es angebrochen ist und der Inhalt noch fast voll ist. Dann ist es auch in Ordnung, dass man den Kaufpreis erstattet bekommt. Douglas kann das Produkt dann ja immer noch als Tester oder so verwenden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was mit den Produkten passiert.
Wenn man aber erst zwei Drittel der Flasche aufbrauchen muss bis sich eine allergische Reaktion einstellt, dann kann man den Rest doch wohl auch behalten oder nicht? Ich finde es dann schon ein bisschen dreist das kleine bisschen noch zurückzugeben und zu erwarten, dass man den vollen Kaufpreis zurückbekommt. Damit kann Douglas schließlich dann auch kaum noch etwas anfangen. Habt ihr selbst möglicherweise auch schon mal kleinere Reste wegen Unverträglichkeit zurückgegeben? Findet ihr das nicht etwas beschämend? Wie würdet ihr als Verkäuferin darauf reagieren?
Also wäre ich Verkäuferin würde ich mich in so einer Situation wahrscheinlich so fühlen als wäre ich das Opfer eines Aprilscherzes, also ziemlich veräppelt. Es kann natürlich sein, dass die Kundin das Produkt ihrer Schwester oder Mutter zum testen gegeben hat, in der Hoffnung dass wenigstens eine Person aus dem Umfeld das Gesichtswasser gut verträgt und sie es nicht umsonst gekauft hat und es noch umtauschen muss.
So mache ich es nämlich. Wenn ich etwas kaufe, was sich dann hinterher als Fehlkauf entpuppt hat, dann frage ich im direkten Umfeld nach, ob es überhaupt einen Bedarf gibt, das Produkt zu haben oder zu testen. Wenn das da keiner will, dann hat man eben Pech gehabt. Aber ich als Kundin hätte in so einem Fall nicht fast die ganze Flasche aufbrauchen lassen um es dann umzutauschen. Das empfinde ich schon als ziemlich frech und unverschämt. So etwas macht man nicht.
Ich finde bei so einer kleinen Flasche wäre maximal ein Viertel Verbrauch noch in Ordnung gewesen. Aber zwei Drittel ist schon ziemlich unverschämt. So etwas macht man nicht. Dann hätte sie es auch genauso gut selbst aufbrauchen können.
Ich weiß nicht, wie teuer das Produkt war und wann diese Geschichte passiert ist. Aber möglicherweise hat sie das Zeug gekauft und hat gemerkt, dass sie nicht genug Geld für ein Weihnachtsgeschenk von was weiß ich: Vater, Mutter, Bruder oder Partner hat. Dann hat sie vielleicht in ihrer Not nicht weiter gewusst und hat das Produkt noch schnell umgetauscht, damit sie doch noch was als Geschenk kaufen kann. Manchen ist es eben total peinlich vor Weihnachten ohne Geschenke dazustehen. Aber eigentlich sollte man mit einem Blick auf den Kalender schon wissen, wann Weihnachten ist und entsprechend im Voraus planen.
Ehrlich gesagt habe ich noch nie etwas zurückgegeben, was ich bereits angebrochen habe. Allein das wäre mir schon sehr unangenehm, selbst wenn nur ein wenig vom Inhalt fehlt. Ich schaue dann, ob ich das Produkt irgendwie noch anders verwenden oder weitergeben kann.
Das Problem bei solchen Rückgabegarantien, wie Douglas sie anbietet, ist doch immer, dass es Menschen gibt, die diese Konditionen zu ihrem Vorteil ausnutzen. Man darf ein angebrochenes Produkt umtauschen, ohne dass genau festgelegt ist, wieviel daraus bereits entnommen sein darf. Was liegt da näher (vorallem bei Leuten, die die Dreistigkeit besitzen und vielleicht auch noch wenig Geld haben) als diesen Vorteil zu ihren Gunsten auszunutzen?
Es gibt bestimmt Produkte, welche man erst eine Weile verwenden muss, bis man tatsächlich feststellt, dass man allergische Reaktionen entwickelt. Ich hatte es auch mal bei einer Gesichtscreme, dass ich diese erst drei Wochen benutzt habe und sich dann nach und nach ein juckender Ausschlag entwickelt hat, den ich im Nachhinein auf diese Creme zurückführen konnte. So ein Produkt tauscht man dann aber nicht mehr um - vorallem wenn es fast aufgebraucht ist. Ich würde zumindest nicht so handeln und den Rest dann einfach entsorgen oder eben verschenken.
Bei dieser Dame hört es sich eher danach an, als ob sie sich ein schönes teures Produkt ausgesucht hätte, dieses dann eine Weile verwendet hat und nun das Geld zurück haben möchte, um sich etwas anderes Schönes zu gönnen. So traurig es ist, solche Leute wird es immer und überall geben.
Es kann schon sein, dass es etwas länger dauert, bis die Haut eine Reaktion zeigt. Wie Sandra 980 schon erzählte, bei der es drei Wochen gedauert hat, bis eine Creme wirklich Ausschlag auslöste. Ebenso kann es sein, dass man die Reaktion gar nicht auf das neu gekaufte Produkt zurückführt. Vielleicht hat man mehrere neue Produkte gekauft oder man hat gleichzeitig etwas an der Ernährung geändert.
Also es kann schon dauern, bis man dem Produkt auf die Schliche kommt und man dann unter diese Umtauschbedingungen fällt. Aber dieses Angebot dann tatsächlich wahrzunehmen, finde ich auch extrem dreist. Mir würde das nicht in den Sinn kommen. Denn selbst wenn es stimmt und man allergisch reagiert, muss die Verkäuferin doch denken, dass man betrügt. Das wäre mir zu peinlich. Außerdem hat man das Produkt nun mal zu zwei Drittel aufgebraucht. Wie kann man dann den vollen Preis zurückhaben wollen? Douglas kann ja nichts dafür, dass man allergisch reagiert.
Wenn die Schuld beim Unternehmen läge, wäre es noch mal was anderes. Wenn ich lesen würde, dass Douglas keine ausreichenden Tests gemacht hat oder wenn sie Stoffe verwenden, auf die sehr viele Menschen allergisch reagieren. Wenn sie das also einfach in Kauf nehmen würden, ihren Kunden zu schaden, weil es so billiger in der Produktion wäre oder ähnliches. Dann würde ich auch den vollen Kaufpreis wiederhaben wollen und dem Unternehmen danach den Rücken kehren.
Aber wenn das Unternehmen nicht schuld ist, würde ich wahrscheinlich nicht mal ein Produkt zurückbringen, von dem ich nur wenig verbraucht habe. Ich würde es auch eher im Freundeskreis oder der Familie verschenken. Man muss sich als Kunde auch nicht alles rausnehmen, was theoretisch möglich ist. Wenn man die Produkte mag, ist es doch eine wechselseitige Beziehung zu dem Unternehmen. Der Kunde kauft, das Unternehmen bietet schöne Produkte. Da würde ich nicht daran beteiligt sein wollen, das Unternehmen finanziell leiden zu lassen, bis es womöglich bankrott geht.
Zalando beispielsweise hat fünf Jahre gebraucht, bis das System des kostenlosen Versandes sie nicht mehr in den Abgrund gezogen hat. Das ist ein extrem kostenspieliges Verfahren. Das würde ich auch nicht ausnutzen bis zum Geht nicht mehr. Wenn das nämlich alle Kunden gemacht hätten, wäre das Unternehmen schon lange pleite und davon hat niemand etwas. Erst recht nicht die Kunden, die doch gerne dort Kunden sind.
Ich habe gar nicht gewusst, dass Douglas diese Möglichkeit anbietet, dass man auch angefangene Produkte umtauschen kann und dann das Geld zurück bekommt. Ich finde es eigentlich gut, weil so die Kunden sicher lieber etwas kaufen, wenn sie wissen, dass sie es im Falle einer Unverträglichkeit auch wieder abgeben können. Aber das würde ich sicher nicht mehr machen, wenn schon weit mehr als die Hälfte des Produktes verbraucht wurde. Das wäre mir dann auch entschieden zu peinlich.
Es stimmt schon, dass es länger dauern kann, bis man feststellt, was nun der Auslöser der allergischen Reaktion war, wenn man mehrere Produkte umgestellt hat oder etwas in der Art. Aber dann würde ich trotzdem nicht den Rest des Produktes noch umtauschen wollen. Aber es scheint ja wirklich die Dreistheit zu siegen, wenn die Frau tatsächlich den vollen Kaufpreis zurück bekommen hat. Als Verkäuferin hat man wahrscheinlich doch nicht viele Reaktionsmöglichkeiten. Wenn man die Kundin nicht verlieren möchte, nimmt man das Produkt eben zurück.
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