Unverschämt als Gast nach Essensreste zum mitnehmen fragen?
Meine Freundin hatte Silvester Gäste und hatte für alle gekocht und auch gebacken und eine Nachspeise zubereitet. Die Gäste haben auch wohl gut zugelangt und es ist nur von der Hauptspeise etwas übrig geblieben. Zwei Gäste haben dann auch gleich gesagt, dass sie gerne etwas von dem Essen mitnehmen möchten, dass noch übrig geblieben war.
Meine Freundin hat ihnen dies dann auch eingepackt und mitgegeben. Allerdings meinte sie, dass sie es doch etwas unverschämt gefunden hätten, dass die Gäste danach gefragt hätten. Sie meinte, dass es etwas anderes gewesen wäre, wenn es sich um Familienmitglieder gehandelt hätte. Sie ist der Ansicht, dass man warten sollte, ob der Gastgeber eben fragt, ob jemand ein paar Reste mitnehmen möchte.
Ich muss sagen, dass ich es gar nicht schlimm finde. Meine Freundin ist aber der Ansicht, dass es ja auch schließlich sein könnte, dass der Gastgeber die Reste am nächsten Tag nochmal essen möchte und dann selbst eben nichts mehr hat. Ich finde, dass fragen doch nichts kostet und man doch auch sagen kann, dass man die Reste eigentlich für sich behalten wollte, um diese nochmal am folgenden Tag zu essen.
Findet ihr es unverschämt, wenn ein Gast um Essensreste zum mitnehmen bittet? Würdet ihr das als Gast so nicht machen? Ist es höflich zu warten, ob der Gastgeber dies anbietet?
Man kann doch miteinander reden und wenn man es selber noch essen will am nächsten Tag kann man das doch auch sagen. Ich würde nun auch nicht Resten fragen, aber als Gastgeberin würde ich mich nicht daran stören, wenn mich jemand danach fragt. Irgendwo heißt es ja auch dass man gut gekocht hat und deswegen sollte man es nicht als unverschämt auffassen, sondern eher als Kompliment sehen.
Unverschämt finde ich es nicht direkt, denn in meinen Augen ist die Nachfrage, ob man Reste vom Essen mitnehmen darf, gleichzeitig ein großes Kompliment an den Koch - denn sicherlich würde man nicht darum bitten, wenn es einem nicht besonders gut geschmeckt hätte. Allerdings würde ich das selber vermutlich nicht ansprechen, sondern stattdessen abwarten, ob der Gastgeber mir die Reste zum Mitnehmen von sich aus anbietet.
Immerhin kenne ich es von mir, dass ich übrig gebliebene Lebensmittel und Speisen nach einer Feier oder einem anderen besonderen Anlass am nächsten Tag gerne selbst verzehre - erstens, weil es lecker ist und schnell geht, und zweitens, weil man in der Regel mit dem Kochen für den besonderen Tag schon eine ganze Menge Zeit verloren hat, die man sich die Folgetage durch das Resteessen wieder einspart.
Aktiv selbst nachfragen würde ich allerhöchstens dann, wenn wirklich enorm viele Reste übrig bleiben und mir klar ist, dass der Gastgeber diese alleine nicht aufessen könnte, ohne etwas einzufrieren oder wegzuwerfen - oder aber dann, wenn ich meine eigene Portion aufgrund der Größe oder eines Mangels an Hunger oder Appetit nicht aufgegessen habe und nicht möchte, dass die Reste weggeworfen werden, weil sie sich nun mal schon auf meinem Teller befanden.
Das Problem in der Situation war doch nur, dass die Gäste rundheraus gesagt haben, was sie sich wünschen und die Gastgeberin aus falscher Höflichkeit nicht abgelehnt hat. Letztlich ist sie wahrscheinlich nur sauer auf sich selbst. Die Gäste hätten bestimmt gar kein Problem damit gehabt, wenn sie Nein gesagt hätte.
Ich würde wohl nur fragen, wenn eindeutig zu viele Reste übrig geblieben sind, so dass klar ist, dass die Familie daran knabbern würde bis sie schlecht werden. Wenn es mir besonders gut geschmeckt hat, würde ich aber auch fragen, ob sie die Reste loswerden wollen. Es ist doch auch immer besser, wenn etwas nicht weggeworfen wird. Man darf zu mir aber auch gerne Nein sagen, wobei ich eh immer an die Frage anhängen würde, dass sie das ruhig tun können.
Unhöflich finde ich es aber überhaupt nicht. Es war nur eine Frage. Wie gesagt, es ist doch besser, bevor es weggeworfen wird. Andere Gastgeber regen sich wahrscheinlich auf, wenn keiner danach fragt, ob er Reste mitnehmen darf.
Direkt fragen würde ich höchstens bei Familienmitgliedern oder sehr engen Freunden, bei denen es etwas lockerer zugeht, aber nicht bei Leuten, bei denen ich vielleicht zum ersten Mal überhaupt zu Besuch bin. Essen und Gastfreundschaft sind generell oft emotional aufgeladene Themen, weswegen ich lieber abwarte und versuche, die Situation abzuschätzen, damit ich nicht ins Fettnäpfchen trete.
Im Zweifelsfall würde ich daher nicht die Tupperdose zücken, sondern lieber abwarten, ob das Gesprächsthema von alleine darauf kommt, was man denn nun mit der halben Wanne Tiramisu oder was auch immer machen soll. Schließlich nage ich nicht am Hungertuch, und selbst wenn das Essen wirklich ganz exzellent war, bin ich nicht darauf angewiesen, dass man mir etwas einpackt. Im Zweifelsfall würde ich lieber verzichten, bevor die Gastgeber oder die anderen Gäste den Eindruck bekommen, ich bekäme daheim nicht genug zu essen.
Schlimm finde ich es nicht, oder was will deine Freundin ansonsten mit den Resten anfangen? Nicht selten bleibt doch so viel übrig, dass man davon noch Tage und Wochen selbst essen kann. Da ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn sich Leute unter den Gästen anbieten die davon etwas mitnehmen möchten um es die kommenden Tage zu Essen. Denn bei mir würde vieles ansonsten einfach nur im Müll landen.
Silvester sah es bei mir nicht anders aus. Es gab ein kaltes Buffet und Raclette für 50 Personen. Insgesamt war alles reichlich vorhanden und von den Resten hätte mein Sohn und ich noch locker einen Monat lang essen können. Ich war wirklich froh, dass manche direkt danach gefragt haben und manche sogar schon Tupperdosen direkt mitgebracht hatten. Unverschämt war daran gar nichts, denn wenn deine Freundin ein Problem damit hätte, kann sie doch immer noch Nein sagen und muss ihren Gästen die Dinge nicht noch einpacken und mitgeben.
Ich biete so etwas aber immer in die große Runde an, egal ob es sich dabei um Familienmitglieder handelt oder auch nur flüchtige Bekannte oder gar Freunde. Bislang habe ich die Reste so immer gut an den Mann gebracht und es ist bei mir fast nie etwas im Müll gelandet von den Resten. Denn nach drei Tagen am Stück bekommt man auch von dem leckeren Essen nichts mehr herunter, da einfach der Geschmacksbedarf gedeckt ist.
Ich finde es nicht unverschämt, wenn man in einem Restaurant beispielsweise nach Essensreste zum mitnehmen fragt. Da bezahle ich beispielsweise 9,- Euro für einen Dönerteller und wenn ich den Salat sowie das viele Fleisch manchmal nicht schaffe, dann nehme ich es mit. Immerhin zahle ich den vollen Preis und möchte das Wegwerfen des Restaurants auch vermeiden.
Bei Partys kann man mich immer fragen, wenn Essen übrig ist, ob man es mitnehmen darf. Wieso nicht? Manchmal feiern wir Partys mit meinem Freund, wo 10 Gäste essen könnten für 40 Leute. Ich habe es nun einmal drauf, stets zu viel zu kochen, zu viel zu zubereiten. Doch ich habe immer Angst am Ende dazustehen und niemanden mehr bedienen zu können. Das wissen meine Leute auch und dürfen jederzeit etwas mitnehmen, was sie hier finden.
Umgekehrt wird mir auch immer alles angedreht. Wir essen dann eben auch ein bis zwei Tage danach noch an manchen Frikadellen, Salaten & Co. Wieso auch nicht? Ansonsten würde ich wohl vieles einfrieren müssen oder meiner Nachbarin geben, das mache ich auch beides. So kann einfach jeder fragen und weh tut es auch niemanden.
Fragen kostet bekanntlich nichts und wieso sollte das unverschämt sein? Ich finde das vollkommen legitim und würde es aus diesem Anlass in jedem Fall immer bevorzugen, wenn man mich fragt. Ich selber frage aber nicht, sondern wird mir meist etwas angedreht.
Also bei uns in der Familie und bei meinen Freunden ist es meistens so, dass die Essensreste meistens selber vom Gastgeber oder von der Gastgeberin angeboten werden. Also dass die Gastgeber bemerken, dass sie nicht wissen, was sie mit den Resten sonst anfangen sollten und dass man mir anbietet, sie mitzunehmen.
Aber ich würde nicht auf die Idee kommen, mich zu melden, wenn man es mir nicht anbieten würde. Also wenn jetzt der Gastgeber oder die Gastgeberin nicht selber mir anbietet, etwas mitzunehmen oder in die Runde fragt, ob jemand etwas mitnehmen möchte, würde ich glaube ich nicht danach fragen, da ich das schon ein wenig dreist finde.
Denn es kann ja wirklich sein, dass die Gäste dann selber am nächsten Tag noch das essen fertig essen möchten. Vor allem bei essen wie Gulasch oder ähnlichem, was man gut am nächsten Tag noch essen kann, ist es bei einer Feier sicher vorteilhaft, wenn man nach diesem Stress des Kochens und Organisierens am nächsten Tag nicht noch kochen muss.
Meistens handelt es sich bei uns in der Verwandtschaft um Kuchen und Desserts, die sowieso am nächsten Tag niemand mehr essen möchte. Und oft nimmt man dann eben den Menschen etwas mit, die vielleicht nicht mitkommen konnten, weil sie arbeiten oder so, dem Mann oder so.
Ich würde das eher von der Situation abhängig machen. Also wenn ich zum Beispiel so einen Fall vorliegen hätte, wo der Gastgeber mit den Essensresten ganz offensichtlich halb Afrika ernähren könnte, dann würde ich von mir aus anbieten, dass ich ja Sachen mitnehmen könnte, wenn es zu viel werden sollte. Wenn dann noch wie im Fall von Sorae nur eine erwachsene Frau und ein kleines Kind die Reste aufessen müssten, würde ich das erst Recht anbieten, um den Gastgeber zu entlasten.
Aber wenn deutlich weniger Essensreste vorhanden sind, dann würde ich eher abwarten, bis der Gastgeber das von sich aus anbietet, weil der ja wissen muss, was er noch verbraucht bekommt und aufessen möchte und was nicht. Bei Restaurants ist das in meinen Augen noch einmal was anderes und da ist es für mich selbstverständlich, dass es eben nicht unverschämt ist, wenn man nach den eingepackten Resten fragt, schließlich ist so ein Essen im Restaurant teuer genug und zum Wegwerfen wäre das Essen dann doch viel zu schade.
Ich muss sagen, dass ich in solchen Momenten eher nicht fragen würde. Wenn ich natürlich sehe, dass noch sehr viele Reste übrig geblieben sind, aber keine weitere Feier geplant ist, dann würde ich schon anbieten, etwas mitzunehmen, damit nichts entsorgt werden muss. Aber das kommt sicher auch auf den Gastgeber an und in der Regel kann man es ja halbwegs wissen, wie eine solche Frage bei diesem ankommt.
Wenn es dann so aussehen würde, als wenn ich das Essen schnorren wollte, dann wäre mir das schon unangenehm. Aber allgemein muss ich sagen, dass ich die Frage nicht unverschämt finde. Wenn man nichts abgeben möchte, dann ist das eben so und dann muss man es eben sagen. Vielleicht hat sich deine Freundin in dem Moment auch eher über sich selber als über ihre Gäste geärgert, weil sie den Wunsch nicht abgelehnt hat.
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