Unüblich, wenn geladene Gäste Essen beisteuern?

In dem Beitrag Last Minute Snacks für Silvester mit schneller Zubereitung ist die Rede davon, dass die Gastgeber sehr kurzfristig weitere Gäste bekommen und improvisieren müssen, wenn es um das Essen geht. Ich kann das nur bedingt nachvollziehen, denn ich hätte als Gastgeberin dann eher die Gäste gebeten, Kleinigkeiten mitzubringen. Ich finde das ab einer gewissen Menge an Gästen einfach praktischer.

So wird das sowohl in der Familie als auch Schwiegerfamilie so gehandhabt, dass jede Partei etwas mitbringt, sei es Salat oder Nachtisch bzw. Kuchen. Dann hat der Gastgeber nicht so extrem viel Arbeit und es ist alles gerechter aufgeteilt. Ist es unüblich, wenn geladene Gäste Essen beisteuern? Wie handhabt ihr das? Was ist euch wann lieber und warum?

Wenn man vorab schon weiß, dass es mehr Gäste geben wird als ursprünglich gedacht, würde ich das auch so handhaben, dass jeder etwas mitbringen kann. Bei manchen Familienfeiern ist es auch so, dass wir es so halten, dass jeder etwas beisteuert oder zumindest die, die möchten.

An Weihnachten bringe ich meist den Nachtisch mit und an Silvester steuert meine Schwiegermutter meist ein paar Knabbersachen bei. Ansonsten wird beim Grillen auch immer der ein oder andere Salat mitgebracht oder Brot und was gerade noch fehlt.

Da fühlt es sich dann schon eher komisch an, wenn man irgendwo mit leeren Händen erscheint. Daher finde ich es ganz und gar nicht unüblich, dass man als geladener Gast etwas zum Essen beisteuert. Immerhin möchten doch alle einen schönen Abend genießen und dazu etwas beizusteuern, tut doch niemandem weh.

Ich würde sagen, dass es einfach auf die Situation ankommt. Wenn sich kurzfristig mehr Gäste anmelden und man nicht weiß, wie man mit den vorbereiteten Speisen hinkommt, dann muss ich sagen, dass ich mir schon vorstellen könnte, auch die Gäste dann zu bitten, etwas mitzubringen. Die Situation hatte ich aber noch nicht und da ich meistens nur wenige Gäste erwarte, bereite ich auch die Speisen immer selber zu und lasse die Gäste nichts mitbringen.

Zu Anlässen wie Grillfeiern, größeren Geburtstagen oder Ereignissen sowie zu spontanen Treffen im gemütlichen Rahmen ist es in meinem Bekanntenkreis durchaus üblich, dass die Gäste auch etwas zum Essen und Trinken beisteuern. Gerade im Sommer wird beim Grillen meistens im Vorfeld abgestimmt, wer welchen Salat, welches Brot und welches Fleisch mitbringt, damit man am Ende eine schöne große und abwechslungsreiche Auswahl hat und der Gastgeber nicht alles alleine besorgen, transportieren und vorbereiten muss. Bei anderen Anlässen wie Film- oder Spieleabenden sind die Mitbringsel häufig Alkoholika oder Knabbereien wie Chips und Süßigkeiten.

Unüblich ist diese Methode also auf keinen Fall, aber ich finde, dass man es vorher absprechen sollte, wenn man einen Beitrag der Gäste erwartet. Voraussetzen kann man es nämlich nicht, dass jemand von sich aus für die gesamte Gesellschaft etwas besorgt und organisiert, und nötigen sollte man auch niemanden dazu. Auch ist eine Kommunikation unter den Gästen empfehlenswert, denn sonst steht man am Ende vielleicht mit fünf gleichen Nudelsalaten da und hat ansonsten nichts zum Essen.

Für mich kommt es immer ganz darauf an, wie viele Gäste kommen und um was für einen Anlass es sich handelt. Bei große Geburtstags- oder Grillpartys kann man den Gästen ja durchaus sagen, dass sie bitte auch etwas mitbringen sollen, beispielsweise Salate. Das ist ja auch ganz praktisch und kann dann je nachdem auch ein Geschenk ersetzen, wie ich finde.

Wenn man jedoch ein paar wenigen Leute zum Mittagessen einlädt, finde ich nicht, dass diese dann noch etwas mitbringen sollte. Man bietet es dann ja auch von selbst an, die Gäste einzuladen und die Gäste dann aufzufordern etwas mitzubringen, finde ich falsch. So teuer ist ein Mittagessen ja auch nicht und wenn man es sich nicht leisten kann, sollte man eben nicht gleich mehrere Leute zum Mittagessen einladen.

Ich muss sagen, dass ich da aber allgemein etwas Hemmungen davor habe, andere zu bitten, etwas mitzubringen. Wenn jemand fragt und von sich aus anbietet, finde ich das immer sehr nett, aber wenn das nicht so ist, dann spreche ich das auch nicht immer so gerne von selbst an.