Unterschiede von Kompressionsstrumpf und Thrombosestrumpf
Wenn ich online nach Kompressionsstrümpfen suche, dann werde ich auch oftmals mit dem Begriff Thrombosestrumpf konfrontiert, was mich ein wenig verunsichert. Sind denn jetzt beide das gleiche oder gibt es da beachtenswerte Unterschiede? Hattet ihr schon mit Kompressionsstrümpfen oder Thrombosestrümpfen zu tun und wisst, worin diese sich genau unterscheiden? Zudem gibt es auch noch die Stützstrümpfe, aber das scheint eine dünnere und schwächere Ausführung zu sein, oder?
Der Unterschied, den es zwischen den beiden Begriffen gibt, bezieht sich auf die Stärke der Strümpfe, also wie fest sie drücken können. Medizinische Kompressionsstrümpfe sind jedenfalls medizinische Hilfsmittel und werden bei Venenerkrankungen oder Problemen mit den Lymphgefäßen verschrieben und von der Krankenkasse übernommen.
Die von dir erwähnten Stützstrümpfe werden schon Menschen empfohlen, die eigentlich gesund sind und keine wirklichen Probleme mit den Beinen bzw. mit den Venen haben. Sie eignen sich unter anderem dazu, sie als Thromboseprophylaxe zu nutzen auf längeren Reisen. Da sie keine therapeutische Wirkung haben, sondern allenfalls eine vorbeugende Wirkung z.B. gegen Reisethrombosen, bezahlt die Krankenkasse sie nicht.
Thrombosestrümpfe werden bei Menschen genutzt, die hauptsächlich liegen und deswegen eine erhöhte Thrombosegefahr haben. Das trifft vor allem auf Patienten im Krankenhaus zu und vor allem auf solche, die gerade eine OP hinter sich gebracht haben und deshalb noch nicht aufstehen dürfen. Ihre Druckwirkung ist relativ gering und bei Menschen, denen der Gang möglich und erlaubt ist, nicht wirksam.
Lily hat geschrieben:Der Unterschied, den es zwischen den beiden Begriffen gibt, bezieht sich auf die Stärke der Strümpfe,
Nein eigentlich nicht wirklich. Das was du meinst wird mit der Kompressionsklasse ausgedrückt. Da gibt es verschiedene Stärken je nach dem was man bewirken will. Im Grunde bezeichnen beide Wörter genau das Gleiche. Der Kompressionsstrumpf ist im Grunde der Fachausdruck und Thrombosestrumpf der umgangssprachliche Begriff, weil man mit diesen Strümpfen früher Thrombosen verhindern wollte.
Das hat sich aber heutzutage ja sehr gewandelt. So werden Kompressionsstrümpfe im Krankenhaus im Gegensatz zu dem was Lily geschrieben hat eigentlich nicht mehr zur Thromboseprophylaxe empfohlen. Ich weiß, dass es vielerorts noch so gemacht wird und eben manchmal auch mit dieser Erklärung. Im Krankenhaus betreibt man eine Thrombosepropyhlaxe wegen der deutlich höheren Wirksamkeit aber medikamentös, wenn sie notwendig ist.
Nichts destotrotz können dort die Strümpfe aber eben auch zur Kompression eingesetzt werden und damit Lymphödeme reduzieren oder Venenklappenerkrankung. Je nach dem was man da erreichen will, nimmt man eben Strümpfe entsprechender Kompressionsklassen, da gibt es vier verschiedene.
Was tatsächlich nicht medizinisch ist sind Stützstrümpfe. Die machen das zwar im Grunde auch, aber eben ohne entsprechende medizinische Vorgaben und Zulassung. Da kann der Hersteller also herstellen, was er will. Deswegen gibt es die dann auch nicht auf Kassenrezept.
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