Unter Last der Verantwortung zusammenbrechen?

vom 02.06.2016, 09:46 Uhr

Es kommt immer mal wieder vor, dass man Verantwortung für andere Menschen, aber auch für irgendwelche Projekte und dergleichen übernehmen muss. Bisher bin ich damit immer gut zurechtgekommen und ein Stück weit ist es ja auch ein sehr schönes Gefühl, wenn man so viel Verantwortung für etwas hat. Wenn man sehr verantwortungsvolle Aufgaben vom Chef zugeteilt bekommt, bedeutet es ja auch, dass dieser viel Vertrauen in einen hat und daran glaubt, dass man das schafft.

Nicht jeder kommt jedoch damit zurecht, viel Verantwortung für etwas zu übernehmen. Immerhin kann so etwas auch sehr belastend sein und man hat Angst, zu versagen. Seid ihr schon einmal unter der Last der Verantwortung zusammengebrochen? Wie kam es dazu?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin da auch eher wie du und mir macht es Spaß, wenn ich verantwortungsvolle Aufgaben bekomme und diese erledigen kann. Zusammenbrechen wird man ja auch erst, wenn man dem Ganzen nicht gerecht werden kann und da würde ich dies auch vorher zugeben und mir Hilfe holen. Das ist ja dann auch keine Schande. Wobei ich durchaus auch schon Verantwortung empfunden habe und mich deswegen emotional erpressen lassen habe, was nicht gut war, aber daran zerbrochen bin ich auch nicht, weil ich mir dann Hilfe geholt habe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke schon, dass man unter der Last der Verantwortung zusammenbrechen kann, wenn man es denn so blumig ausdrücken will. Aber in diesen Fällen geht es wohl kaum um ein popliges Projektchen in der Arbeit, das einem der Chef zugeschanzt hat. Daran wird wohl kaum ein psychisch gesunder Mitarbeiter in die Knie gehen, sodass man sich auch nichts darauf einzubilden braucht, dass man bei der Aussicht darauf nicht losheult.

Beispielsweise möchte ich jedoch nicht wissen, wie sehr Leute belastet sind, die sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmern, sei es ein Kind oder ein Elternteil oder was auch immer. Wenn jede Entscheidung, sei es finanzieller oder medizinischer Natur, an dir hängenbleibt, und man schlimmstenfalls sogar das Gefühl haben muss, über das Weiterleben eines Menschen zu entscheiden, ist es in meinen Augen nur zu verständlich, dass man an dieser Verantwortung in die Knie gehen kann.

Oder man muss ein Unternehmen in wirtschaftlich schlechten Zeiten am Laufen halten, weil man genau weiß, dass ein paar Dutzend Existenzen davon abhängen, ob man im nächsten Jahr gute oder schlechte Entscheidungen trifft, oder ob man diejenige ist, die den Familienbetrieb, der seit 150 Jahren die ganze Sippe ernährt hat, an die Wand fährt und die eigene Verwandschaft um ihr Vermögen bringt.

Es gibt also in meinen Augen etliche Szenarien, bei denen auch hartgesottene Gemüter alleine nicht weiterkommen und, wenn sie keine Hilfe bekommen, daran sogar zerbrechen können. Aber hier handelt es sich schon um relativ extreme Situationen, die ich auch nicht erfahren habe. Unter der Last meiner alltäglichen Verantwortung breche ich jedenfalls nicht so schnell zusammen, auch wenn meine Chefin noch so anspruchsvolle Aufgaben für mich bereit hält.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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