Unter den neuen Generationen weniger moppelige Menschen?

Ich leite derzeit vier Tutorien an meiner Uni. Zwei davon richten sich an Mediziner und die anderen zwei an Chemiestudenten im ersten bis dritten Semester. Die Mediziner sind schon etwas älter, aber die Chemiestudenten haben das Abitur ja quasi gerade hinter sich und sind dementsprechend noch sehr jung. Mir ist dabei aufgefallen, dass es in diesen Studiengängen offenbar kaum noch moppelige Menschen zu geben scheint. In meinem Semester oder auch in meiner Schule gab es eigentlich immer nur wenige superdünne und wenige moppelige und die meisten waren normal.

In den neuen Semestern scheint es fast nur noch vollschlanke Menschen zu geben, sehr wenige sind normal und moppelige sehe ich kaum. Kommt mir das nur so vor oder ist die neue Generation schlanker, als alle davor? Liegt das an einem Magerwahn der uns durch die Medien suggeriert wird oder bilde ich mir das möglicherweise nur ein? Habt ihr die gleiche Beobachtung machen können oder ist das bei mir einfach ein Zufall?

In den jüngeren Studiengängen gibt es nur noch vollschlanke Menschen? Du weißt aber schon, was der Begriff vollschlank bedeutet? Wie kommst du, wenn alle vollschlank sind, auf weniger moppelige Menschen? Das erschließt sich mir nun gar nicht.

Ich glaube das hängt auch vom Studiengang ab. Ich habe festgestellt bzw. beobachten können, dass diejenigen Studenten eher normal gebaut bzw. schlank sind, die im Studiengang viel aktiv sein müssen. So gibt es bei uns viele Exkursionen und die wenigsten sind wirklich mollig oder so und selbst wenn, würden die sich so viel bewegen müssen, dass sie Gewicht verlieren würden mit der Zeit.

In einem meiner Nebenfächer habe ich auch viel mit anderen Studiengängen zu tun und da haben die Studenten (in der Regel nicht Naturwissenschaftler) sehr viel mehr auf den Rippen und haben eine Tendenz zum Übergewicht. Das kann aber auch Zufall sein, schließlich kenne ich ja nicht die gesamten Studiengangteilnehmer von denen.

"Vollschlank" ist nach dem gängigen Sprachgebrauch eine höfliche Umschreibung für "eher rundlich". Wir reden hier aneinander vorbei.

Davon abgesehen habe ich rein subjektiv gesehen nicht den Eindruck, dass sich der Hang der Deutschen zur Fettsucht in der jüngeren Generation schon wieder umkehrt. Schon zu meiner Zeit waren die meisten mir bekannten jungen Leute im Alter von 17, 18 Jahren eher schlank bis sehr schlank mit nur wenigen Ausreißern ins Korpulente. Fast 20 Jahre später sieht es eher umgekehrt aus, was das letzte Klassentreffen bewiesen hat.

Ich finde auch, dass man auch bei kleinen Kindern durchaus recht viele ziemlich mopsige Exemplare findet, die wahrscheinlich um die Pubertät herum ein paar magere Jahre haben und dann wieder verfetten werden. Aber dabei handelt es sich, wie gesagt, nur um subjektive Eindrücke, die man nicht auf eine ganze Generation anwenden kann.

Rein statistisch sind junge Erwachsene heute eher zu dick als noch vor wenigen Jahren. Positive Trends im Bereich der Gewichtsentwicklung gibt es aktuell nur bei den Schuleingangsuntersuchungen. Dort finden sich mittlerweile weniger übergewichtige oder fettleibige Kinder.

Ich finde es ehrlich gesagt merkwürdig und befremdlich, dass man wegen vier Tutorien gleich Rückschlüsse auf die gesamte Bevölkerung zieht. Das ist doch statistisch gar nicht haltbar und so eine kleine Stichprobe ist doch gar nicht repräsentativ für die gesamte Generation in dieser Bevölkerung. Solche Behauptungen sind nicht wirklich haltbar und müssten erst durch Statistiken bewiesen werden.

Ich würde an Hand von einer Menschengruppe auch nicht darauf schließen, dass die neuen oder jüngeren Generationen wieder schlanker sind. Da müsste man sicherlich mehr Beobachtungen anstellen, als bei ein paar Studenten. Der Trend der gesunden Ernährung hält sich ja. Daher ist es sicherlich vorstellbar, dass die kommenden Generationen mehr auf ihre Figur achten.

Wie es schon hier von einigen Leuten gesagt wurde, hast du den Begriff "vollschlank" entweder falsch verstanden oder in dem Zusammenhang auf jeden Fall falsch verwendet. Es beutetet nämlich nicht, dass jemand voll schlank ist, sondern eher, dass jemand rundlich, wenn nicht sogar schon eher dick ist. Dementsprechend passt der Begriff hier nicht wirklich zur Überschrift.

Ich kann es nicht wirklich bestätigen, jedenfalls nicht im Studium. Da gibt es auch viele Leute, die mopplig sind und ich finde nicht, dass es weniger Leute geworden sind. Ich selbst sehe ja auf meiner Arbeit regelmäßig die Medizinstudenten und ich finde nicht, dass sich da an der Figur etwas geändert hat in der letzten Zeit. Es gibt noch genau so viele schlanke Leute wie früher und eben genau so viele, die es nicht sind. An der Aktivität wird es wohl kaum liegen können, da man grade als Student der Medizin immer viel zu tun hat und im Krankenhaus viel unterwegs und auf den Beinen ist.

Ansonsten kann ich mir aber schon vorstellen, dass der Trend der Allgemeinheit, also jetzt nicht nur bei den Studenten, eher zu Fitness und dementsprechend auch gegen Übergewicht gibt. Der Trend ist in den letzten Jahren von skinny sehr zu fit übergegangen, was vom Prinzip her nicht verkehrt ist, aber ich habe das Gefühl, dass aktuell mehr Leute denn je (versuchen) Gewicht (zu) verlieren.