Unsicher fühlen, weil Fahrlehrer nicht auf Straße schaut?

Ich habe mich total gefreut, als ich endlich mit meinen Fahrstunden beginnen durfte. Allerdings habe ich dann festgestellt, dass mein Fahrlehrer leider nicht so aufmerksam war, wie ich es mir gewünscht habe.

Ich war immer etwas unsicher, weil ich Bedenken hatte, ob ich nicht doch mal etwas übersehe oder eine Situation falsch einschätzen würde. Mein Fahrlehrer hat die meiste Zeit auf sein Handy gestarrt und nicht den Eindruck gemacht, als würde er wirklich auf mich und den Verkehr achten. In vielen Situationen konnte er seltsamerweise doch sehr schnell eingreifen, oftmals habe ich mich aber sehr unsicher gefühlt.

Ich finde, dass ein Fahrlehrer während der Fahrt nichts am Handy zu suchen hat. Er wird dafür bezahlt, dass er mit mir fährt und mich auch korrigiert wenn ich etwas falsch mache. Wenn mal etwas passieren sollte, wird es sicherlich viel Ärger geben, wenn er nicht einschreiten konnte, weil er sich gerade abgelenkt hatte. Außerdem ist es zu Beginn nicht toll, wenn man sich so unsicher fühlt, weil dann nur noch mehr Fehler passieren.

Ist es berechtigt, sich unsicher zu fühlen, weil der Fahrlehrer abgelenkt ist und nicht auf den Verkehr achtet? Wie kann man dem Fahrlehrer deutlich machen, dass er sich nicht ablenken soll? Wie hättet ihr reagiert?

Mein Fahrlehrer hatte damals während meiner Fahrstunden auch immer Endlostelefonate geführt, aber unsicher habe ich mich deswegen nie gefühlt. Es kam dir vielleicht so vor, dass er abwesend und unkonzentriert ist, aber ich bin mir sicher, er Fahrlehrer hat trotzdem alles im Blick und notfalls auch im Griff. Notfalls kann man ja dem Fahrlehrer immer sagen, dass er sich mehr mit einem unterhalten etwas mehr unterhalten und die Fahrleistungen bewerten soll.

Der Fahrlehrer ist während einer Fahrstunde der Fahrzeugführer und dieser darf genauso wenig das Handy nutzen, wie der Fahrer wie man hier nachlesen kann. Weder telefonieren noch in die Hand nehmen und schreiben oder sonst was. Das hätte ich als Fahrschüler dem Fahrlehrer auch gesagt. Ich finde sehr befremdlich, wenn nicht mal der Fahrlehrer weiß, was er darf und was er nicht darf und deswegen wäre ich da schon sauer.

Auch wenn mich das nicht unbedingt so sehr gestört hätte, weil es damals noch nicht verboten war, als ich die Fahrschule besuchte. Ich habe den Führerschein sehr spät gemacht. Ende der 1990er Jahre hatten zwar nicht so viele Leute ein Handy wie heute und man konnte auch nur telefonieren und SMS schreiben, aber auch das hat mein Fahrlehrer nicht gemacht, obwohl es erlaubt gewesen ist.

Mein Fahrlehrer hat sich mit mir unterhalten, hat in Unterlagen geschaut und dennoch auch aufgepasst. Zumindest fühlte ich mich gut bei ihm aufgehoben.

Ich habe meinen Führerschein vor Diamantes gemacht und mein Wolfgang hatte eins der ersten Handys. Der hat entweder telefoniert oder mit Sonnenbrille bewaffnet im Liegesitz neben mir gehangen. Das war übrigens der Typ Theo Lingen, immer Anzug, auch auf dem Motorrad , und ansonsten unglaublich steif und korrekt. Im Auto mutierte er zum Murmeltier im Winterschlaf. Hat mich nie gestört, ich trinke heute noch gern Kaffee mit ihm und seiner Frau. Der hat nie aufmerksam gewirkt, aber er hat alles mitbekommen und extrem schnell reagiert.

Mein Fahrlehrer hat auch ab und zu in seine Unterlagen geschaut, von wegen Terminkalender und wer als nächstes dran ist und so. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass der irgendwie abgelenkt ist oder nur die Hälfte mitbekommt. Ich war eher unsicher von der Schaltung und dass es so viele Gänge gab in den ersten Fahrstunden, das hatte aber mit ihm nichts zu tun.