Unser Dorf hat Zukunft - Was würdet ihr beitragen?

vom 08.08.2021, 13:15 Uhr

Bis kurz vor der Jahrtausendwende gab es den Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Heute heißt diese Challenge "Unser Dorf hat Zukunft", weil sich die Bewertungskriterien geändert haben und nicht mehr nur auf eine womöglich nostalgische Blumenschau geachtet wird. Ich fände so einen Wettbewerb auch für kleinere Stadtgebiete interessant. Ich würde mit meinem Balkon gerne zu einem schöneren Stadtbild beitragen, und auch zur Artenvielfalt in der Insektenwelt.

Viele Leute kümmert es nicht, wie es in ihrer Nachbarschaft aussieht. Hauptsache, sie fühlen sich in ihrer Wohnung wohl. Ich finde es aber schon wichtig, wie es in der näheren Umgebung aussieht, ob sie kahl ist, ob sie vermüllt ist, ob sie laut ist zum Beispiel. Wenn so ein Challenge "Unser Stadtteil hat Zukunft" ausgetragen würde, was würdet ihr beitragen? Könntet ihr ästhetisch etwas ändern, würdet ihr euch in einer Nachbarschaftsinitiative einbringen oder auf eine Bürgerversammlung gehen, um für mehr Radwege zu kämpfen?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde mich schon für mehr Radwege, Wanderwege und so weiter einsetzen, also Sachen, die den Ort selber betreffen, aber ich würde nun keinen Balkon umgestalten nur weil er dann für andere Leute besser aussehen könnte. Das muss mir gefallen, weil ich mir das jeden Tag ansehe und die anderen Leute das eben nur mal im Vorbeigehen sehen müssen und daher passt das schon für mich, wenn man sich eben nicht um den Balkon bemüht, sondern dass der Ort an sich spannender wird. Natürlich sollte man sich um seinen Kram auch kümmern, aber ich würde nun keine Pflanzen anbringen, nur weil das schick aussieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich hat die "Zukunft" eines Dorfes wenig bis gar nichts mit Radwegen oder ästhetischen Balkonen zu tun. Natürlich möchte ich auch nicht in einer Müllhalde leben, aber ich würde mich dann eher für mehr öffentliche Mülleimer einsetzen, für härteres Vorgehen gegen Vandalismus oder für die lange überfällige Einrichtung eines Jugendtreffs, damit die "jungen Leute von heute" mangels Alternativen nicht immer im Park vor dem Seniorenheim laut Deutschrap hören und mit den Skateboards die Senioren auf dem Weg zum Kaffeetrinken umnieten.

Die "Zukunft" einer Ortschaft hat für mich viele, erheblich wichtigere Aspekte als Ästhetik. Die kommt von alleine, wenn es Arbeitsplätze und Dienstleister gibt, schnelles Internet und generell eine Infrastruktur aus dem 21. Jahrhundert, Freizeitangebote von den diversen Vereinen bis zur Musikschule, und auch Einkaufsmöglichkeiten, für die man nicht in die nächste Stadt fahren muss. Sonst geht das Kaff früher oder später vor die Hunde, egal wie es mit der Insektenvielfalt bestellt ist und wie gut die Straßenbäume gegossen werden. Davon wird kein Ort "spannender".

Und dafür einsetzen würde ich mich schwerpunktmäßig (bzw. tue ich es schon aktiv), indem ich die Angebote auch nutze und mein Geld im Dorf bzw. in meiner heimatlichen Kleinstadt lasse. Ich finde es immer völlig verlogen, wenn einerseits gejammert wird, dass die Traditionsbäckerei zumachen muss, es kaum noch Handwerksbetriebe gibt und die Gastwirtschaften und Kneipen sterben, wenn man die Semmeln im Discounter kauft, die Möbel beim Schweden, und den Kaffee im netten, kleinen inhabergeführten Café am Dorfplatz total überteuert findet.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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