Unrealistische Vorstellungen über die Bezahlung haben?

Ich bekomme immer wieder mit, dass gerade ehemalige Studenten total geschockt sind, wenn beim Berufseinstieg dann erfahren, wie viel sie eigentlich verdienen. Scheinbar haben sie sich während des Studiums oder sogar davor irgendwelche Illusionen und Wunschvorstellungen hingegeben und dann kommt die böse Überraschung. Ich kann das so gar nicht nachvollziehen. Man kann sich doch vorher erkundigen oder nicht? Könnt ihr unrealistische Vorstellungen über die Bezahlung im Berufseinstieg nachvollziehen? Woher kommt das? Wie verbreitet sind diese? Ward ihr davon vielleicht auch betroffen?

Teilweise ist es doch total schwierig, einen realistischen Wert zu ermitteln. Bei meinem Abschluss liegt das Einstiegsgehalt zwischen unter 30.000 Euro und mehr als 70.000 Euro. Welchen Wert würdest du denn hier für realistisch halten? Was soll ein Absolvent erwarten?

Man bekommt vielleicht gar nicht so realistische Zahlen genannt. Gerade im Studium gibt es doch immer wieder Unternehmen, die da ein bisschen Werbung machen und einen mit Traumgehältern locken, die so eigentlich nicht sofort zu erwarten sind. Es ist denke ich einfach ein bisschen schwer das gut einschätzen zu können. Wobei man sich manchmal auch schlecht informieren kann.

Ich denke auch, dass es ja oft auch ganz unterschiedliche Berufswege gibt, die man mit einem abgeschlossenen Studium dann machen kann und bei denen gibt es dann sicher auch unterschiedliche Gehälter. Darum kann ich mir schon vorstellen, dass die Studenten nach dem Abschluss nicht unbedingt eine genaue Vorstellung haben, was sie in einem bestimmten Job dann verdienen können.

Ich denke auch, dass man zumindest eine relativ gute Vorstellung von seinem Verdienst haben sollte. Man bekommt doch schon eine gewisse Vorstellung, wenn man sich mal im Internet etwas beliest oder eben mit Leuten spricht, die den Beruf ausüben, den man gerne machen würde. Natürlich zahlt nicht jedes Unternehmen die gleiche Summe und lange nicht alle Unternehmen binden sich an Tarifverträge. Aber trotzdem sollte man doch schon einschätzen können, was halbwegs realistisch ist.

Ich denke eher, dass Menschen, die noch gar keine rechte Ahnung haben, was sie mit ihrem Abschluss machen wollen, so planlos sind, dass da Wunschvorstellungen am Ende herauskommen. Ich habe mich immer schon im Vorfeld informiert, was ich mal verdienen werde. Das ist ja mit das wichtigste am Job, dass eben auch das Gehalt passt.

Ich bin bei diesem Thema ziemlich zwiegespalten. Einerseits bin ich auch der Meinung das man sich vorher schon erkundigen sollte wie viel man später verdienen wird. Ein Studium ist ja nichts was man zum Spaß macht und der Verdienst beeinflusst die Studienwahl bei vielen enorm. Zu wissen was man also später einmal verdienen wird (oder kann) sollte schon wichtig sein. Außerdem ist es heutzutage relativ einfach an solche Informationen kommen. Das manche Studenten also anfangen zu arbeiten und erst dann merken wie „wenig“ Sie anfangs verdienen ist auch mit ihre eigene Schuld.

Andererseits glaube ich aber auch das den jungen Leuten oftmals auch falsche Gehälter genannt werden. Erstens gibt es natürlich ein großes Gefälle zwischen dem Einstiegsgehalt und dem Gehalt eines langjährigen Mitarbeiters mit langer Berufserfahrung. Zweitens gibt es viele Mitarbeiter die „alte“ und somit bessere Verträge haben, gut Verhandelt haben oder Zusatzqualifikationen erworben haben weswegen Sie mehr verdienen. Und selbst der Standort einer Firma oder ob das Unternehmen ein Privatunternehmen ist oder staatlich spielt eine Rolle. Wenn man zehn Ingenieure fragt wie viel Sie verdienen wird man wahrscheinlich zehn unterschiedliche Zahlen zu hören bekommen. Trotzdem sollte man sich am besten schon vor Studienbeginn ausgiebig mit dem Thema befassen.