Unnormal, nicht zu stillen?
Meine Mädels planen demnächst einen gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarktes, wobei das Treffen in einer Whatsapp-Gruppe ausführlich besprochen und geplant wurde.
Eine Freundin von mir ist seit knapp 2,5 Monaten Neu-Mama und wird auch bei dem Treffen dabei sein. Im Gespräch kam dann raus, dass sie Glühwein trinken möchte und sich darauf freut, woraufhin eine andere Freundin überrascht von der Tatsache war, dass sie ihr Kind gar nicht stillen würde und somit problemlos etwas Trinken kann.
Ist es denn so ungewöhnlich, wenn man heutzutage sein Kind nicht stillt? Es können schließlich auch biologische Gründe vorliegen finde ich. Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Habt ihr euer Kind möglicherweise nicht gestillt und wie waren die Reaktionen aus eurem Umfeld darauf?
Ich kann nur sagen, dass allgemein bei den Müttern in meinem Umfeld gern gestillt wurde, weil man einerseits Vorteile für das Kind gesehen hat, auf der anderen Seite hat das auch finanzielle Aspekte, denn billiger bekommt man sein Kind nicht satt. Ich habe einen Fall im Bekanntenkreis, da hat das mit dem Stillen nicht geklappt. Das war allgemein kein leichter Einstieg nach der Geburt und ich denke mal, dass die Mama da einfach zu gestresst war. Sie war anfangs sehr traurig deswegen.
Meine Kinder wurden alle gestillt und für mich war es auch das Richtige so. Eine Freundin von mir hat von Anfang an gesagt, dass sie nicht stillen möchte, weil sie ihren Körper nach der Geburt endlich wieder für sich haben möchte, auch mal ein Glas Sekt oder Wein trinken möchte und nicht bei jedem Essen darauf achten möchte, ob das Baby danach evt. die Milch nicht mehr verträgt oder ob irgend etwas Blähendes im Essen sein könnte.
Ich denke, beides ist heutzutage völlig normal. Wenn man sich entscheidet, nicht zu stillen und dahinter steht, dann wird es auch das Umfeld akzeptieren. Nur zu stillen, weil Familie, Bekannte und Freunde es so erwarten oder weil man das Gefühl hat, sonst keine gute Mutter zu sein, halte ich für wenig sinnvoll, da man auf diese Art höchstens frustriert ist und irgendwann auch genervt und unzufrieden von der Stillerei.
Gerade am Anfang, wenn die Säuglinge noch sehr klein sind, ist Stillen echte Arbeit. Es dauert ewig, bis das Baby genug getrunken hat und meistens schläft das Kind direkt an der Brust ein, ohne satt zu sein, so dass es schnell wieder in die nächste Runde geht. Außerdem kommen noch andere Probleme wie Schmerzen beim Stillen, Milchstau, zu wenig Milch etc. dazu. Man sollte also schon dahinter stehen, wenn man sich entschließt zu stillen und es ansonsten eben einfach lassen.
Mittlerweile kenne ich einige Frauen, die ihre Kinder nicht gestillt haben und es war eben wirklich so, dass es darauf ankam, wie sie es ihrer Umwelt vermittelt haben. Standen sie selber nicht dahinter und haben sich quasi noch dafür entschuldigt, nicht zu stillen, kam dieses Verhalten auch bei Außenstehenden nicht gut an. Bei solchen Frauen wie meiner Freundin, die klipp und klar gesagt hat, dass sie nicht stillt, weil sie keine Lust hat, war es eine völlig selbstverständliche Sache und es hat niemand blöde Kommentare von sich gegeben
Es ist sicherlich die Frage, ob sie es generell kann und nur nicht möchte oder ob sie es einfach nicht kann. Generell ist es für das Baby am besten, wenn man so 6 Monate stillt, weil das extrem gut für das Abwehrsystem des Kindes ist und man so ja auch noch mal eine ganz gute Bindung aufbaut. Muttermilch ist eben besonders gut für das Baby.
Unnormal ist es dennoch nicht, wenn man nicht stillt. Manchmal reicht die Milch der Mutter eben nicht und dann geht das nicht oder die Mutter kommt damit nicht klar und muss dann aufhören. Ein bisschen befremdlich finde ich es aber schon, wenn man es gleich ablehnt, weil es wirklich gut für das Baby ist und man ja eigentlich keinen großen Schaden davon hat.
Als unnormal würde ich es nicht bezeichnen. Im meinem Bekanntenkreis gibt es einige die nicht stillen, sei es weil Sie nicht können oder weil Sie schlichtweg nicht wollen. Ich dachte sogar lange Zeit das heutzutage die wenigsten stillen. Manchen ist es unangenehm in der Öffentlichkeit zu stillen, stressig ist es auch ein wenig weil Stillkinder öfter trinken als Flaschenkinder und oft schmerzen auch die Brüste sehr stark. Auch das Milchpulver wird von Jahr zu Jahr besser und hochwertiger. Deshalb dachte ich das nur noch wenige stillen. Allerdings wurde ich in letzter Zeit eines besseren belehrt. Vor kurzem las ich das knapp 90 Prozent der deutschen Frauen stillen. Eine beeindruckende Zahl wie ich finde.
Ich selbst habe vor zu stillen. Es ist nun mal das beste und gesündeste für Säuglinge. Verurteile aber auch keine Frau die nicht stillt. Da in meinem Bekanntenkreis, wie gesagt, einige sind die nicht stillen schockiert mich somit so "Geständnis" nicht gerade.
Warum ist das unnormal? Mache können nicht und andere wollen nicht. Die Einnahme von bestimmten Medikamenten machen das ganze unmöglich und manche haben vorher auch Erkrankungen mitgemacht, dass das Stillen gar nicht erst funktioniert.
Ich habe schon probiert meinen Sohn zu stillen, auch wenn ich von Anfang an nichts damit zu tun haben wollte und ich mich für das Pump Stillen entschieden habe. Damit das aber in Fahrt kommt, muss man einige Tage Anlegen und auch stillen bevor man das machen kann. Dazu kam der glückliche Umstand, dass mein Sohn auch nicht an der Brust trinken wollte, was die Entscheidung dann natürlich noch einfacher gemacht hat.
Bei mir stellte sich vorher auch die Frage ob es überhaupt klappt, denn nach Brustkrebs mitsamt der weiteren Behandlung und Entfernung von viel Gewebe aus der Brust, war das fraglich. Es hat geklappt, wenn auch nicht sonderlich gut und damit auch genug Milch vorhanden war, musste ich einfach häufiger pumpen als andere und im weiteren Verlauf dann auch zufüttern.
Das sind Dinge die bindet man auch nicht jedem auf die Nase und wenn eine Mutter meint nicht stillen zu müssen, dann ist das ihre Entscheidung und darüber hat auch niemand ein Urteil zu fällen. Oftmals wird dann von den Stillgurus direkt geschrien, dass die Mutter nur keine Lust hatte, es zu Anstrengend fand oder auch einfach keine gute Anleitung hatte in Form einer Stillberaterin, aber die Gründe sind vielseitig und bei mir wusste mein Umfeld auch nichts von der voran gegangenen Behandlung gegen Brustkrebs, durfte mir aber auch anhören wie unnormal meine Entscheidung war.
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