Ungenaue Angaben in Rezepten nervig finden?
Eine Bekannte von mir hat neulich einen wirklich leckeren Kuchen gebacken und ich habe sie daher auch um das Rezept gebeten. Dieses hat sie mir dann auch gegeben. Wirklich zufrieden bin ich damit aber nicht. Fast alle Mengenangaben sind sehr ungenau. Es gibt eigentlich zu keiner einzigen Zutat Mengenangaben in Gramm oder Liter.
Es heißt immer nur ''eine Tasse'' oder ''einen Löffel''. Es steht sogar dabei, dass man einen Becher Buttermilch nehmen soll und da verstehe ich jetzt natürlich auch nicht, was damit gemeint ist. Ist damit ein normaler Becher aus dem Supermarkt gemeint? Aber auch diesen gibt es in verschiedenen Größen. Und ob es sich um einen Tee- oder Esslöffel handelt wurde auch nie spezifiziert.
Kennt ihr auch Rezepte die auf solchen ungenauen Angaben beruhen? Könnt ihr dennoch damit backen und kochen oder nervt es euch mitunter enorm, wenn ihr keine Ahnung habt wovon man wirklich wie viel braucht? Lasst ihr solche Rezepte lieber ganz sein und nutzt genauere Rezepte?
Es gibt Rezepte, die so konzipiert sind, dass es egal ist welche Größe der Becher hat, solange die Menge immer dieselbe ist. Meine Mutter hat beispielsweise ein Rezept für einen Mohnkuchen, der auch so ein "Becher-Kuchen" ist. Man braucht dazu dann jeweils dieselbe Menge Schmand, Mehl, Zucker und Mohn. Ob man jetzt einen Schmand-Becher dafür nimmt oder etwas größeres oder kleineres ist dabei jedem selbst überlassen. Es hängt eben auch davon ab, wie viel Kuchen man machen möchte.
Bei ganz vielen Rezepten nützen doch genau Angaben sowieso nichts. Das beginnt bei ganz einfachem Reis. Nimmt man die Quellmethode, dann passt grob ein Teil Reis mit zwei Teilen Wasser. Aber jeder Reissack ist anders. Mal benötigt man mehr Wasser, mal weniger.
Bei Backrezepten ist das auch so. Je nach Klebereigenschaften des Mehls verändert sich die benötigte Menge. Wenn man aber in schlechten Jahren viel mehr Mehl braucht, dann muss man auch manche andere Zutat anpassen, weil das sonst nicht schmeckt.
Wobei ich extrem selten nach Rezepten koche oder backe, wo ich etwas abwiegen muss. Meist mache ich die Sachen frei Hand. Mir dauert das viel zu lange. Ich schätze die Teigmenge ab, die ich benötige und rühre entsprechend die Zutaten zusammen. Das klappt bei den alltäglichen Sachen wie Rührteig, Hefeteig, Nudelteig oder Mürbe-, Waffel- oder Pfannkuchen- und Schmarrnteig ohne Probleme.
Ich finde solche Angaben auch immer nervig, aber man muss keine Angst vor ungenauen Angaben machen, da das Rezept meistens trotzdem gelingt. Beim Kochen mache ich das meiste frei Hand und schätze einfach, womit ich auch meistens richtig liege und wenn nicht, dann kann ich immer noch nachwürzen, das ist kein Problem.
Beim Backen bin ich aber schon ein wenig penibel und möchte alles haargenau machen, deswegen würden mich ungenaue Angaben bei einem Kuchenrezept schon stören, wohingegen ich beim Kochen damit keine großen Probleme habe.
Auch beim Kochen kommen solche Aussagen wie "zwei rote Zwiebeln" zustande und wenn man besonders kleine Zwiebeln hat, dann kommen eben drei rein.
Früher, als ich das Kochen erst noch lernen musste, haben mich ungenaue Angaben bei Rezepten wahnsinnig aufgeregt. Damals hat mir durch die geringe Erfahrung einfach noch das "Bauchgefühl" und das geschulte Auge zum Abschätzen sinnvoller Portionen gefehlt, und wenn ein Gericht dann zu süß, zu salzig, zu flüssig oder zu trocken wurde, habe ich das Rezept frustriert in den Papierkorb verbannt.
Heutzutage mache ich mir aus unvollständigen Angaben allerdings nichts mehr. Ich kann mittlerweile selber gut genug abwägen, ob ich von einer Zutat etwas mehr oder etwas weniger brauche, und manchmal schaue ich gar nicht mehr auf die Grammzahlen oder Milliliter und füge die Komponenten einfach nach Gefühl hinzu. Oft wandele ich Rezepte auch eigenständig ab und halbiere beispielsweise einfach die Menge an Zucker oder ersetze Sahne durch Joghurt, wenn ich es weniger mächtig haben möchte. Manchmal sind dann noch ein paar mehr Modifikationen nötig, damit das Endergebnis stimmt, aber mit der Zeit lernt man auch das.
Ich habe ein Backbuch mit alten Rezepten in meiner Sammlung, in dem hinten eine Umrechnungstabelle drin ist. Da kann man dann zum Beispiel sehen, dass mit der Tasse eine dieser kleinen Kaffeetassen gemeint ist mit einem Volumen von 200 Milliliter. So etwas findest du bestimmt auch im Internet.
Da man früher keine Wagen hatte, die so genau waren, dass man zum Beispiel 6 Gramm Backpulver abwiegen konnte und nicht jeder einen Maßbecher zu Hause hatte, haben die Angaben schon Sinn gemacht. Heute ist das natürlich anders.
Ich komme mit solchen ungenauen Angaben heute eigentlich sehr gut zurecht, weil ich die nötige Erfahrung habe. Und ich habe mir für Rezepte, die keine Angaben im metrischen System haben, irgendwann mal einen Messbecher aus dem Urlaub mitgebracht und meine neue Wage kann man umstellen. Das ist also auch kein Problem mehr.
Ich muss sagen, dass ich relativ selten mal backe und darum dabei nicht so eine Routine habe. Darum finde ich genaue Rezepte dann schon besser und ungenaue Angaben stören mich dann schon. Gerade dann, wenn Tassen und Becher angegeben sind und auch der Löffel in der Größe nicht genauer angegeben ist, dann würde ich dieses Rezept beiseite legen und lieber nach einem genaueren Rezept backen.
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