Umgang mit großem Geldverlust

Wir haben vor kurzem eine große Summe an Geld verloren und ich habe ziemlich große Probleme mit diesem Verlust umzugehen und mache mir große Vorwürfe. Wie seid ihr mit einem größeren Geldverlust umgegangen und was hat euch am meisten geholfen darüber hinwegzukommen?

Ich hatte als Kind mal einen Geldschein verlegt, was mir wirklich weh getan hat, da ich mir davon etwas kaufen wollte. Darauf hatte ich schon länger gespart und meine Oma hatte mir einen großen Schein gegeben, was der Rest der Summe war. Zum Glück hatte ich ihn nicht dauerhaft verloren, aber den Schreck um das Liebe Geld kenne ich durchaus. Ich bin damals nicht darüber weggekommen und habe immer wieder gesucht und habe es letztendlich auch gefunden.

Wie war es denn bei euch? Im Erwachsenenalter habe ich zum Glück kein Geld mehr verloren und darüber bin ich auch ganz froh, da man jetzt ja auch ganz andere Summen hat.

Ich denke es kommt auf die Art des Verlustes drauf an. Wenn man in ein Risikogeschäft investiert hat, dann hat man das Geld quasi schon beim Anlegen abgeschrieben da man das Risiko bereits kannte und sich darauf einstellen konnte, dass es eben nicht mehr vorhanden ist. Wenn man das bei einem solchen Geschäft nicht sieht und erkennt, dann sollte man das ganze auch nicht abschließen.

Anders sieht es wiederum aus, wenn man sich Jahrelang etwas angespart hat wie für ein eigenes Haus. Und auf einmal ein Amt kommt und das ganze z.B. für die Betreuung der Eltern im Pflegeheim knipst und damit ist der eigene Traum weg und mit diesem finanziellen Verlust geht man auch komplett anders um, als wenn man sich auf ein Geschäft einlässt wie oben beschrieben.

Größere Geldverluste gab es bei mir auch schon im Leben, teilweise bei zu niedrigen Preisen bei Immobilienverkäufen, Spekulationsgeschäfte, Hochrisikoanlagen usw. Mir war es dabei jedoch immer klar, dass die Chance das Geld wieder zu sehen auch nach hinten los gehen kann und habe mich entsprechend darauf vorher eingestellt. Somit habe ich auch nur das Investiert auf was ich verzichten konnte, damit ich hinterher nicht noch in finanzielle Schwierigkeiten o.ä. kommen würde.

Der eine Immobilienverkauf ärgert mich noch heute, denn wenn ich weitere 3 Jahre damit gewartet hätte, wäre aus dem Verlust ein Gewinn geworden. Jedoch brauchte ich das Kapital aus der Immobilie um eine andere zu erwerben die mir unter dem Strich den gleichen finanziellen Gewinn gebracht hat, als wenn ich die andere länger gehalten hätte vor dem Verkauf.

Uns wurde ein gestohlenes Auto verkauft. Die Diebe hatten alle Papiere inklusive Ausweis und Kennzeichen so professionell gefälscht, dass dies selbst einem Experten nicht aufgefallen ist. Erst bei Zulassung des Fahrzeugs ist aufgefallen, dass der Wagen zur Fahndung ausgestellt ist.

Da Eigentumserwerb an gestohlenen Sachen nicht möglich ist, ist das Geld weg und das Auto bekommt wieder der vorherige Besitzer.

Ich kann gut verstehen, dass es einem in so einem Fall alles andere als gut geht. Mir ist so etwas zum Glück noch nie passiert. Ich habe mal die eine oder andere Münze verlegt, aber so richtig viel Geld habe ich bisher noch nie verloren, worüber ich sehr froh bin. Ich kann verstehen, dass man sich da selbst große Vorwürfe macht und mir würde es da sicherlich auch sehr schlecht gehen. Immerhin hat man ja unter Umständen lange gespart und auf viel verzichtet.

Auch wenn ich die ersten Tage wahrscheinlich sehr schlecht drauf und traurig wäre, würde ich danach wahrscheinlich versuchen, das irgendwie wieder auszugleichen, indem ich dann einfach noch mehr arbeiten würde, als sonst. Mir würde das einfach helfen, das Ganze nicht mehr ganz so schlimm zu sehen, wenn ich das Geld dann irgendwann wieder beisammen hätte, am besten natürlich so schnell wie möglich.