Umgang mit aufdringlichen und neugierigen Nachbarn
In unserer nicht allzu dicht besiedelten Straße lebt ein Nachbar, der wirklich absolut jeden ausfragt. Besonders bei den Kindern nutzt er jede Gelegenheit, um sie auf dem Rückweg von der Schule abzufangen, und ihnen alle möglichen Informationen aus der Nase zu ziehen. Dieser Mensch gehört tatsächlich zu den Leuten, die ihre Nachbarn mit einem Fernglas beobachten. Nein, das ist kein Gerücht, er wurde dabei gesehen.
Mich persönlich kratzt das nicht besonders. Ich grüße den Mann und damit ist das Thema für mich erledigt. Dass er mich nicht besonders mag, weiß ich auch, ohne dass er mit mir spricht. Viele Leute in meiner Bekanntschaft sind aber der Meinung, dass man diesem Menschen mal eins auswischen müsste. Meiner Meinung nach macht das keinen Sinn.
Wie ist das bei euch? Kennt ihr so extrem aufdringliche und neugierige Menschen in eurem direkten Umfeld ebenfalls? Wie geht ihr damit um?
Ja ich finde das auch sehr schrecklich. Wenn ich darüber Bescheid weiß, dann kläre ich die Kinder darüber auf, dass sie keine Informationen geben sollten. Bei weiteren Verstößen des Nachbarn würde ich mich sogar trauen, die Polizei darüber zu informieren.
Immerhin fällt das doch schon unter Belästigung oder Stalking oder Nachstellen oder wie man da sagt. Ich denke aber auch, dass man selber sich gut vor solchen Leuten schützen kann, indem man ihnen ganz schnell klar macht, dass das so nicht zu gehen hat und selber auch keinen engeren Kontakt mit ihnen pflegt.
Meistens wird man eh schon vor solchen Menschen gewarnt, bevor man in eine Siedlung hinein zieht. Am besten ist, dass man so wenig wie möglich mit den Nachbarn zu tun hat, denn dann ist man auch nicht so interessant. Interessant sind glaube ich nur diejenigen, die sich selber dann zum Gesprächsthema machen indem sie Privates nach außen tragen.
Ich habe sogar eine Frau im Haus wohnen, die stundenlang in ihrem Auto sitzt um zu warten bis jemand heraus kommt, den sie ausfragen kann oder bei dem sie schauen kann, was er in den Müll geworfen hat. Ich grüße sie ganz normal und wenn sie uns etwas fragt, antworte ich auch, aber eher ungenau, so dass sie dann schnell das Interesse verliert. Sie weiß über alle im Haus etwas zu sagen, was mich aber auch nicht interessiert.
Ich denke, dass man nett bleiben sollte. Ärgern bringt da nichts und Streiche würde ich auch keine spielen, weil das kindisch ist. Es gibt nun mal solche Nachbarn und damit muss man einfach leben lernen, da die ja nicht ausziehen nur weil man sie als nervig empfindet.
Einfach ignorieren, würde ich sagen. Wie es in einem bekannten Songtext heißt "Sei höflich und sag nichts: Das ärgert sie am meisten!" Zudem bin ich der Meinung, dass es durchaus einen Unterschied zwischen "höflich" und "nett" gibt. Wenn man in neutralem Tonfall grüßt, wenn man sich im Treppenhaus begegnet, ist der Höflichkeit in meinen Augen Genüge getan. Blickkontakt, ein Lächeln, oder zugewandte Körpersprache sind dabei völlig unnötig.
Meiner Erfahrung nach kann man die indiskreten Labersäcke auf diese Art schon sehr schön ausbremsen, weil sie so ein Verhalten nicht erwarten. Gerade bei Frauen geht man ja nach wie vor davon aus, dass diese durch Erziehung und gesellschaftlichen Druck darauf geprägt sind, immer lieb und nett und gesprächig zu sein und ja niemanden zu kränken, sei es auch noch so ein Idiot. Das habe ich mir glücklicherweise schon weitestgehend abtrainiert.
Auch Kindern im Schulalter kann man meiner Meinung nach durchaus vermitteln, dass man nicht mit jedem Erwachsenen sprechen oder nett zu ihm sein muss, nur weil er erwachsen ist. Man muss den Kindern ja keine Angst machen, aber ich halte es sogar für sinnvoll und hilfreich, klarzustellen, dass man auch Erwachsene ignorieren darf. Ein in pampigem Tonfall vorgetragenes "Meine Mama hat gesagt, ich darf nicht mit Ihnen sprechen!" nimmt bestimmt auch vielen Verrückten erst einmal den Wind aus den Segeln, und bis dahin ist der Nachwuchs längst um die Ecke gebogen.
Ich bin also der Meinung, dass man Leute nicht aktiv ärgern oder ihnen Streiche spielen muss, um sie in ihre Schranken zu verweisen, weil man sich letzten Endes auf diese Art nur auf ihr Niveau begibt. Klare Ansagen, und auch mal nicht "nett sein", nur weil es der Nachbar ist, oder weil die Person alt oder alleine oder was auch immer ist, hilft auch schon viel. Nur darf man sich dann auch nicht beschweren, wenn besagter Nachbar einen dann nicht mehr mag.
Gerbera hat geschrieben:Einfach ignorieren, würde ich sagen. Wie es in einem bekannten Songtext heißt "Sei höflich und sag nichts: Das ärgert sie am meisten!" Zudem bin ich der Meinung, dass es durchaus einen Unterschied zwischen "höflich" und "nett" gibt. Wenn man in neutralem Tonfall grüßt, wenn man sich im Treppenhaus begegnet, ist der Höflichkeit in meinen Augen Genüge getan. Blickkontakt, ein Lächeln, oder zugewandte Körpersprache sind dabei völlig unnötig.
So handhabe ich das ebenfalls, ich muss mit solchen aufdringlichen Leuten kein nettes Gespräch im Treppenhaus führen oder sie auch an meinem Leben teilhaben lassen. Bei einem Gruß bleibt es und wenn ich auf Besuch angesprochen werde, dann reagiere ich nicht darauf. Immerhin muss ich mich nicht rechtfertigen, ob nun ein neuer Partner bei mir eingegangen ist oder es einfach nur ein Freund ist den die Person gesehen hat.
Meine Nachbarn sind eigentlich sehr neugierig und wissen alles aus dem Haus immer aus erster Hand. Gerne wird auch vom Balkon über die Stockwerke nach oben gebrüllt um neue Informationen zu bekommen, ich sage darauf nichts, Grüße nur nett und gehe dann wieder nach innen. Das ärgert meine Nachbarn doch am meisten, dass sie mich nicht zum reden bringen und sie folglich auch nur das Wissen was sie sehen aber nichts davon von meiner Seite aus Bestätigt wird.
Mein Sohn ist in dieser Hinsicht auch der Knaller, denn auch dort wurde versucht mit Ausfragen ob er denn nun einen neuen Papa hätte. Er meinte einfach nur zu den Nachbarn, dass es sie nichts angeht, hat sich umgedreht und ist weg gerannt mit einem Lachen. Auch er wird entsprechend nichts sagen, aber von mir hat er das jedenfalls nicht gesagt bekommen. Er hat einfach gemerkt, dass ich nichts davon nach außen trage und ahmt dieses Verhalten einfach nach.
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