Übt die Schule zu wenig Druck auf die Schüler aus?

vom 14.02.2018, 08:25 Uhr

Als ich noch zur Schule gegangen bin, habe ich mich von der Schule nie wirklich unter Druck gesetzt gefühlt. Den Druck habe ich mir selbst gemacht und ich habe teilweise mitbekommen, wie die Eltern ihre Kinder eben mehr unter Druck gesetzt haben, weil sie eben Bestnoten wollten und davon eben auch die (berufliche) Zukunft abhängig ist.

Wie war das bei euch? Meint ihr, dass die Schule in dieser Hinsicht viel zu locker ist und durchaus mehr Druck ausüben sollte? Oder reicht der Druck aus, den die Schüler und deren Eltern eben selbst verursachen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meine Schulzeit ist schon fast 20 Jahre her und ich habe auch keine Schulkinder, weswegen ich zwar davon ausgehe, dass sich seit meiner Zeit einiges getan hat, aber Erfahrungen aus erster Hand kann ich kaum vorweisen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so toll sein soll, unter Druck gesetzt zu werden, dass zusätzlich zu den Eltern, den Schülern selbst und der Gesellschaft auch noch die Lehrer (oder was ist sonst mit "Schule" gemeint?) die Daumenschrauben anziehen sollen.

Es ist doch sonnenklar, das Druck das Lernen nicht fördert. Es fördert vielleicht den Stresslevel und die Zahl der Stunden, die man schwitzend am Schreibtisch zubringt, aber wieso ist das ein erstrebenswertes Ziel für Kinder und Jugendliche? Damit sie sich schon vom einstelligen Alter an daran gewöhnen können, wie sich Stress anfühlt und entsprechend anfangen können, an ihrem Burnout zu arbeiten?

Von daher bin ich durchaus der Meinung, dass man auch die jungen Leute mal in den Hintern treten kann und muss, wenn sie gerade ihre rebellische Phase haben oder generell meinen, Schule sei nichts für sie. Aber pauschal den Druck zu erhöhen, damit es den Kindern und Jugendlichen nicht zu gut geht und sie sich auch ja angemessen stressen, empfinde ich eher als Psychoterror denn als sinnvolle pädagogische Herangehensweise.

In den Fächern, in denen ich damals im Mittelalter schlecht war, hätte aller Druck der Welt bei mir nichts gebracht. Viel sinnvoller wäre gewesen, wenn ich einen Lehrer gehabt hätte, der es nicht als unter seiner Würde empfunden hätte, Viererkandidaten etwas zu erklären, und lieber mit den Top-Schülern gefachsimpelt hat. Auch kann man den Lehrstoff selber durchaus geschickt und interessant vermitteln und erzielt so sicher bessere Ergebnisse, als wenn man strengere Notenvergabe einführt oder was auch immer.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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