Übriggebliebenes vom Ex verkauft, um Wut zu mildern?

vom 07.04.2017, 12:23 Uhr

Ich habe gehört, dass man die übriggebliebenen Dinge von seinem Ex-Partner nicht etwa wegwerfen sollte. Man sollte diese lieber zu Geld machen und würde dadurch die durchaus die Wut mildern können. Man würde sich dann über das Geld freuen und somit würde die Wut, die man vielleicht auf den Ex hat, eher in den Hintergrund rücken.

Von meinem Ex-Freund habe ich nichts verkauft oder entsorgt. Ich habe ihm seine Sachen eigentlich gegeben und die Geschenke von ihm behalten, aber eben in eine Kiste gepackt und dort verstaut. Es war auch nicht so besonders viel und ich hätte auch nichts einfach entsorgt oder gar verkauft. Auch kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass dies bei der Bewältigung oder der Wut wirklich helfen könnte.

Meint ihr, dass man die Wut auf den Ex-Partner wirklich mildern kann, wenn man seine übriggebliebenen Sachen zu Geld macht? Habt ihr das vielleicht schon gemacht? Hat euch das irgendwas gebracht, um vielleicht schneller mit der Beziehung abzuschließen? Oder haltet ihr das für Blödsinn?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Letztendlich muss jeder selber wissen wie er am besten über eine Trennung hinwegkommt. Ich sehe es aber so, dass es doch egal ist, was man mit den Sachen macht, Hauptsache sie kommen weg. Die Sachen von meinem Ex habe ich einfach entsorgt. Die Trennung war für mich nicht schlimm, da ich mich getrennt habe und viel hat er mir eh nicht geschenkt. Deswegen habe ich es einfach weggeschmissen. Wenn die Sachen aber noch einen Wert haben, kann es durchaus Sinn machen sie zu verkaufen und von dem Geld etwas Neues zu kaufen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich halte es sowohl für gefährlich die Sachen zu entsorgen, als auch sie zu verkaufen! Eine ganz einfache Frage wird ja schon von der Überschrift beantwortet. Die Sachen gehören dem Ex und nicht dem gefrusteten getrennten Partner. Egal wie beschissen sich der oder die Ex verhalten haben mag, ändert das trotzdem nichts daran, dass der oder die Ex ein Recht darauf hat, die Sachen wieder zu erhalten, die beim Partner zurück gelassen hat.

Wenn man zum Beispiel zusammen gewohnt hat und der Partner, der in der Wohnung nach der Trennung bleibt gibt die Sachen nicht heraus, kann man sogar vor Gericht ziehen. Wenn man dann den Krempel längst anderweitig entsorgt oder verkauft hat, kann man Probleme bekommen.

Von daher würde ich meinem Ex schriftlich per Einschreiben eine angemessene Frist setzen, bis wann er sich um die Abholung seiner Sachen zu kümmern hat, wenn ich sie aus den Augen haben will. Das wäre für mich das einfachste und logische Vorgehen in so einem Fall.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich würde das nicht machen. Denn unter Umständen macht man sich damit strafbar und wenn die Trennung nicht gut verlaufen ist (sonst würde man ja nicht die Wut durch den Verkauf mildern wollen) dann liegt es doch nahe, dass der eigentliche Eigentümer den oder die Ex aus Rache noch einmal anzeigt und da ziemliche Probleme verursacht.

Ich würde nie aus Wut blindlings handeln und mir dabei ins eigene Knie schießen. Wer das tut, ist ziemlich dumm in meinen Augen. Da finde ich trüffelsuchers Idee viel passender, dass man eben eine Frist setzt und danach handelt, wenn die Sachen nicht abgeholt worden sind. Am besten noch alles schriftlich festhalten, damit man Beweise in der Hand hat und abgesichert ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei übrig gebliebenen Sachen dachte ich jetzt ehrlich gesagt eher an Dinge, die der Herr gar nicht mehr haben will und nicht mitnimmt oder abholt oder eben an Geschenke. Auf die Idee, dass jemand auszieht und noch nicht dazu gekommen ist, seine Sachen mitzunehmen, bin ich da gar nicht gekommen. Das wäre natürlich fatal, solche Dinge einfach weiterzugeben.

Wenn es aber um die zuerst beschriebenen geht, ist Verkaufen eine gute Idee. Man wird den unnötigen und emotional aufgeladenen Plunder los und bekommt noch Geld dafür, eine befriedigende Sache. Ich habe auch schon mal ein teures Geschenk mit viel Wonne bei Ebay eingestellt und mich über den Verkauf dann doppelt gefreut. Ein kleiner Rachgedanke ist natürlich auch dabei gewesen, warum auch nicht, man schadet ja niemandem damit.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke, dass es darauf ankommt, was mit übrig gebliebenen Dingen gemeint ist. Sind es Dinge, welche der ehemalige Partner aus welchen Gründen auch immer noch nicht abgeholt hat, würde ich die Sachen nicht verkaufen, eben wegen der möglichen daraus folgenden Konsequenzen. Ist die Trennung nicht fair verlaufen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es dem Ex Freude bereiten kann, mich dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Den offiziellen Weg einer angemessen Fristsetzung würde ich da schon einhalten. Ob ich die Sachen danach verkaufe oder einfach zerstöre bzw. entsorge kann ich danach ja immer noch entscheiden.

Allerdings würde ich die Sachen nicht ewig aufbewahren wollen. Ich denke, es gibt mit Sicherheit gesetzliche Regelungen, bis zu welchem Grad das zumutbar ist. Immerhin bin ich keine Lagerstätte für unnötigen Kram. Das fände ich mit Sicherheit sehr interessant. Ich glaube, da informiere ich mich mal. Es gibt ja auch Fälle, wo nach einer Trennung kein Kontakt mehr besteht oder der Ex nicht mehr erreichbar ist.

Dinge, wie Geschenke würde ich mit übrig gebliebene Dinge nicht assoziieren, denn diese sind ja mein Eigentum und gehören nicht mehr meinem Partner. Je nachdem, um welche Geschenke es sich handelt, kann ich mir sehr gut vorstellen, diese zu verkaufen. Immerhin erinnern mich diese Dinge an eine kaputte Beziehung und das möchte ich vielleicht gar nicht.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man muss hier auch ganz klar unterscheiden, ob die Sachen vom Ex aufgegeben worden sind, sprich es aufgegebenes Eigentum ist, oder er daran nach wie vor Interesse hat. Bei aufgegebenen Eigentum ist es unproblematisch das ganze zu verkaufen oder zu entsorgen, da es damit in das eigene Eigentum übergegangen ist. Ist es das nicht, dann kann das ganze schon einen strafrechtlichen Hintergrund mit sich bringen wenn man das einfach so verkauft oder entsorgt und damit seine Wut mildert.

Meine Trennungen liefen auch immer sauber ab, egal welche Umstände dazu geführt haben und Frust und Wut gab es darüber nie. Somit wurde darüber gesprochen was mit den Sachen passieren soll. Einer hatte keine Zeit mit abholen und da habe ich das ganze dann mit einem Umzugsunternehmen vor seine Tür karren lassen, damit die Wohnung übergeben werden konnte an den Vermieter, denn mit seinen Sachen darin wäre sie nicht abgenommen worden. Auch das war angekündigt und geschah nicht einfach aus dem heiteren Himmel heraus, zusammen mit der Ansage "was du brauchst nimmt es dir" war das schon ein aufgegebenes Eigentum.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Meine Exfreunde hatten gar keine Sachen von sich bei mir gelagert, so dass ich da auch nichts hätte verkaufen können. Und die Geschenke, die ich bekommen habe, habe ich erst einmal verkaufen. Einige Sachen habe ich noch immer, einiges habe ich im Laufe der Zeit aber auch weggeschmissen. Allerdings war auch nie eine richtige Wut vorhanden, wenn ich ehrlich sein soll.

Ich bin allgemein niemand, der seine Sachen regelmäßig verkauft. Ich mache das eigentlich nie, so dass ich es mir auch nicht vorstellen könnte, das mit den Sachen meiner Expartner zu machen. Mir ist das zu aufwändig, vor allem dann, wenn die Sachen auch nicht so viel wert sind und es mir verlockender erscheint, sie einfach wegzuwerfen.

Wenn man sich aber wirklich sicher ist, dass man die Sachen loswerden will und es auch nicht bereuen wird, dann spricht an sich nichts dagegen, die Sachen zu verkaufen. Allerdings sollte sich das auf die Geschenke beschränken, wie ich finde. Ich würde nicht einfach die persönlichen Sachen meines Expartners wegwerfen. Sollte dieser vorbeikommen und die Sachen wieder haben wollen, hat man nämlich ein Problem.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


So einen Tipp würde ich auch eher vorsichtig sehen. Wenn es um Geschenke des Ex-Partners geht, dann kann man diese natürlich verkaufen, wenn man sie nicht mehr sehen möchte und dann kann ich mir schon vorstellen, dass einem das mehr weiter hilft, als wenn man die Sachen einfach im ersten Anflug von Wut in die Tonne haut.

Aber wenn es um Sachen des Partners geht, die er noch bei mir gelagert hat, dann würde ich einen solchen Tipp so schnell nicht befolgen. Die Sachen gehören mir nicht und folglich habe ich auch nicht das Recht, diese Dinge zu verkaufen. In dem Fall würde ich auch eine machbare Frist setzen und dann erst weiter nachdenken, wenn der Partner in der Frist seine Sachen nicht abgeholt hat.

Wenn man die Sachen einfach verkauft und dann vom Ex-Partner verklagt wird, weil er seine Sachen nicht abholen kann, wie es ihm aber zusteht, dann ist die Genugtuung nur von kurzer Dauer gewesen und das möchte man ja doch verhindern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe aus meinen verflossenen Beziehungen nicht viele Gegenstände behalten, hauptsächlich, weil nicht viele ausgetauscht wurden. Geschenke waren in der Regel eher praktischer Natur, Bücher, Videospiele, ein eBook. Bei diesen Dingen denke ich beim Benutzen nicht daran, dass sie von einer Ex-Freundin stammen und natürlich würde ich sie weder auf die eine noch die andere Weise loswerden wollen. In meinen ersten Beziehungen gab es noch Plüschtiere und anderen Firlefanz als Geschenk, diese Dinge sind schon lange weg, aber sie wurden nicht im Zuge einer Säuberungsaktion entfernt, um die Trennung besser zu verarbeiten, die haben irgendwann einfach keinen Platz mehr gefunden, wozu also rumliegen lassen.

Ich weiß nicht, ob es mir besser gehen würde, wenn ich Dinge verkaufe anstatt sie aufzuheben oder eben wegzuwerfen, vielleicht würde ich sie auch spenden, wenn etwas Nützliches darunter ist. Das kann ich schwer beurteilen, ohne in der Situation zu sein. Ein Kumpel hat seine Wut vor einigen Jahren damit gemildert, dass er Geschenke seiner Ex weggeschmissen hat. Da waren ein paar Briefe und Plüschsachen dabei. Hintergrund war, dass er erfahren hatte, dass sie ihn zweimal betrogen hatte. Ich und ein paar Freunde waren damals mit dabei und einer sollte mit dem Smartphone filmen, wie er die Sachen in den Müll tritt.

Das Video hat er ihr dann noch geschickt und sie hat sehr gekränkt darauf reagiert. Mir kam die Sache eher albern vor, aber ich steckte ja nicht drin. Ihm hat es zumindest für kurze Zeit Befriedigung geschafft und bereut hat er es scheinbar nicht, jedenfalls hat er sich nicht noch einmal dazu geäußert. Mit den Sachen hätte sich aber vermutlich auch kein Geld machen lassen.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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