Überrascht sein, wenn jemand keine zweite Küche hat?
Bei einer Bekannten musste vor zwei Monaten die Küche abgebaut werden, da sie einen Wasserschaden hatte. Es kam auch ein Schreiner, der die Küche abgebaut hatte und sie dann auch irgendwann wieder aufbauen sollte. Meine Bekannte kam dann einen Anruf von dem Schreiner und die gute Frau fragte, ob meine Bekannte die Küche denn schon wieder aufgebaut haben wollte oder warten, bis die fehlende Zierleiste geliefert wurde.
Meine Bekannte hat gleich gesagt, dass sie unbedingt die Küche wieder aufgebaut haben möchte. Die Mitarbeiterin meinte dann, ob sie denn keine zweite Küche hätte und war darüber ganz verwundert, als meine Bekannte dies verneinte. Sie fragte dann auch noch, wie meine Bekannte denn die ganze Zeit über gekocht hätte.
Ich kenne ich eigentlich auch nur zwei Haushalte in denen es zwei Küchen gibt. Eben eine Küche, die dauerhaft genutzt wird und dann noch eine Küche, die im Keller liegt und im Sommer genutzt wird, wenn man sich draußen aufhält. Aber das sind doch eher Ausnahmen. Manche haben auch eine Gartenküche, aber gesehen habe ich das persönlich noch nicht. Ich frage mich, ob der Trend nun wirklich zu mehrere Küchen in einem Haushalt geht. Aufgefallen ist mir da so bisher noch nichts.
Würde es euch überraschen, wenn jemand eben nur eine Küche hat? Ist der Trend mittlerweile so, dass ein Haushalt oft zwei Küchen hat? Wie ist das bei euch? Habt ihr eine Küche im Haus und vielleicht eine Gartenküche? Oder hat sich die Mitarbeiterin des Schreiners nur etwas angestellt?
Für mich ist es ganz normal, dass ein Haushalt nur eine Küche hat. Wie ist denn das bei Eigentumswohnungen? Das sind ja meistens auch nur Wohnungen, soll man jetzt neben dem Badezimmer eine zweite Küche aufbauen, damit man eine Reserve hat, wenn eine einzelne Zierleiste fehlt? Ich könnte natürlich zu den Schwiegereltern zum Kochen fahren, aber das ist auch wiederum ein gewisser Aufwand.
Vielleicht meinte sie ja auch, dass deine Bekannte vielleicht den Zeitraum bis zum Aufbau der Küche bei Freunden überbrückt, oder eine Kochplatte besitzt? Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, dass ich ebenfalls sehr irritiert gewesen wäre, wenn man mich dazu befragt hätte. Ein Trend ist es definitiv nicht und nicht jeder hat eine zweite Küche. Ich persönlich finde diese Aussage der Mitarbeiterin eh etwas doof, oder die Firma bedient tatsächlich nur Menschen, die wirklich eine zweite Küche haben.
Was soll das denn bitte für ein Trend sein? Es gibt noch nicht einmal genügend bezahlbaren Wohnraum und dann sollen da am Besten auch noch zwei Küchen rein? Na klar.
Ich kenne allerdings in der Tat drei Familien, die 2 Küchen haben, aber diese hatten sie vor knapp 20 Jahren schon und von einem heutigen Trend kann man da dann nun wirklich nicht reden. Bei zwei Familien ist es da eher so, das die Kinder eine Art Einliegerwohnung im Haus bewohnen und deshalb dort jeweils eine separate Küche drin ist, damit die Kinder eben nicht immer quer durch das Haus müssen.
Bei der dritten Familie hat die Mutter sich eine extrem teure Küche gegönnt, zum damaligen Zeitpunkt mit allem Zipp und Zapp und alles eben auch extrem und wollte nicht, das ihre 5 Söhne diese neue Küche versauen und deshalb ist dann die alte Küche in einem anderen Raum wieder aufgebaut worden, so das die Kinder da machen konnten, was sie wollten. Wobei auch diese Küche weit weg von alt und schlecht war, sondern immer noch Top in Schuss.
Ich denke das das aber immer noch die Ausnahmen sind und es nur wenige Haushalte gibt, auch in Häusern wo es wirklich zwei Küchen gibt, ich finde das auch eher überflüssig, denn normalerweise reicht eine Küche doch wirklich völlig aus. Vermutlich verkehrt aber diese Schreinerei ausschließlich in diesen Ausnahmehaushalten und denkt nun, dass das Standard ist.
In normalen Kreisen wäre es eher eine Überraschung, wenn jemand zwei Küchen hat. Mag sein, dass es in gehobenen Schichten der Gesellschaft anders aussieht. Wir hatten in meiner Kindheit auch zwei Küchen, aber nur weil wir als Großfamilie ein größeres Haus gebaut hatten und der Keller so geplant war, dass dort später eine komplette Wohnung eingerichtet werden könnte. Die Küche haben wir direkt komplett eingerichtet. Für uns Kinder, vor allem im Teeniealter war das natürlich praktisch, denn wenn wir unsere Freunde zu Gast hatten konnten wir diese komplett nutzen ohne die eigentliche Küche zu blockieren.
Eine Bekannte erzählte mal von einem Erlebnis, dass sie in einem gehobenem Einrichtungshaus eine etwas teurere Küche gekauft hatte, die bereits nach kurzer Zeit Mängel aufwies. Diese hat sie natürlich reklamiert. Die Mitarbeiterin dort war auch ganz überrascht, dass sie in dieser Küche gekocht hatte. Die Bekannte verstand die Frage natürlich nicht, denn was solle sie denn sonst in einer Küche tun? Die Mitarbeiterin erklärte ihr, dass es sich hierbei um eine Küche handelt, welche sich ein bestimmtes Klientel zu Dekozwecken in die Wohnung stellt. Das Kochen an sich fände natürlich einer Zweitküche statt.
Das fanden wir schon ziemlich heftig, weil es wirklich eine sehr teure Küche war. Also ich habe zwar davon gehört, dass es in einigen gehobenen Kreisen so gehandhabt wird, aber es ist mit Sicherheit kein Normalzustand. Ich kann mir auch so gar nicht vorstellen, dass es zum Trend wird. Wie soll man das denn bewerkstelligen? Es ist ja nicht nur eine Kosten, sondern auch eine Platzfrage.
Bei mir ist es so, dass ich eher überrascht wäre, wenn jemand zwei Küchen hätte. Ich wüsste nicht, wo wir in unserer kleinen Wohnung, die keine 50 Quadratmeter hat, eine zweite Küche haben sollten. Selbst unsere eine Küche ist winzig.
Auch in meinem Bekanntenkreis ist niemand, der eine zweite Küche im Haus hat. Dabei gibt es so einige Eigenheimbesitzer, deren Häuser nicht gerade klein sind und die auch einen Garten haben. Aber auch sie haben keine zweite Küche für den Garten oder den Außenbereich.
Dazu müsste man jetzt wissen, wie die Wohnverhältnisse sind. Freunde von meinen Eltern haben zum Beispiel ein Haus, bei dem man schon davon ausgehen könnte, dass sich im unteren Stockwerk eine zweite Wohnung befindet, die dann natürlich auch eine Küche hätte. Tatsächlich hat das Haus wegen der Hanglage aber keinen Keller und ein Teil von dem, was man von Außen als Einliegerwohnung betrachten könnte, besteht einfach aus Kellerräumen.
Ich kenne niemanden mit kompletter Zweitküche, aber einige Leute haben schon eine Art Bar oder Partyraum im Keller und da gibt es dann durchaus einen Kühlschrank und ein Waschbecken und teilweise auch kleinere Küchengeräte. Da könnte man jetzt nicht auf hohem Niveau kochen, aber für einfache Gerichte reicht die Einrichtung durchaus.
Von Küchen zu "Dekozwecken" habe ich übrigens noch nie gehört und finde die Geschichte reichlich merkwürdig. Gerade wenn man eine teure Küche in einem gehoben Küchenstudio kauft werden doch immer die tollen Funktionen und die Langlebigkeit von Materialien wie Granit betont und man wird als einfache Hobbyköchin behandelt als würde man auf seinen ersten Stern hin arbeiten, den man ohne Schublade zum Vorwärmen der Teller, ohne Vakuumgerät und ohne Gaskochfeld neben dem Induktionsherd nur schwer erreichen wird.
Ich kenne nur ein einziges Haus, in dem es zwei Küchen gibt. Dabei ist eine Küche oben im ersten Stock und eine zweite dann auch unten, bevor es in den Garten hinaus geht. Aber das ist dann eben auch ein Haus und nicht eine Wohnung. Ansonsten finde ich aber alleine schon die Frage ziemlich merkwürdig, ob deine Bekannte denn keine zweite Küche hätte.
Ich kann es mir eigentlich nicht gut vorstellen, dass diese Mitarbeiterin des Schreiners nur Leute kennt, die zu Hause eine zweite Küche haben. Darum denke ich eigentlich auch nicht, dass sie wirklich überrascht darüber war, dass jemand keine zweite Küche zur Verfügung hat. Wahrscheinlich sollte das einfach nur ein Spruch sein, wenn auch wirklich kein guter.
Also ich kenne keinen in meiner Familie oder unserem Bekanntenkreis, der eine zweite Küche hätte. Sagen wir mal so, meine Eltern vermieten ein Haus, da ist eine Küche drin und siewohnen in einem anderen Haus, in dem eine Küche ist. Theoretisch gehören ihnen also zwei Küchen aber die sind ja nicht beide für die Nutzbar. Die können ja nicht einfach den Mietern die Küche wegnehmen. Insgesamt sind es ja auch zwei Haushalte und nicht nur einer.
Ich weiß auch gar nicht, wo diese gelagert werden sollte. Wenn man keinen Platz hat, dann hat man da eigentlich kaum eine Möglichkeit, außer eben Platz zu mieten. Das ist aber rausgeschmissenes Geld finde ich. Wer zwei Küchen im Haushalt hat, muss ja auch zwei Räume dafür haben. Das hat aber doch kein normaler Hausbesitzer oder? Also ich kenne zumindest keinen und ich wäre schon verwundert oder überrascht, wenn jemand eine zweite Küche aus dem Ärmel zaubert.
Außerdem kostet die ja auch nicht mal gerade wenig. Meine Frau und ich haben uns vor ein paar Jahren eine Küche gekauft, als wir zusammen gezogen sind. Als wir dann in unser Haus gezogen sind, haben wir diese mitgenommen und erweitert. Insgesamt hat das schon ein paar tausend Euro gekostet. Wenn ich das zwei Mal ausgeben müsste, würde mir schon schwindelig werden.
Antalis hat geschrieben:Wer zwei Küchen im Haushalt hat, muss ja auch zwei Räume dafür haben. Das hat aber doch kein normaler Hausbesitzer oder? Also ich kenne zumindest keinen und ich wäre schon verwundert oder überrascht, wenn jemand eine zweite Küche aus dem Ärmel zaubert
Also meine Eltern sind Hausbesitzer und die haben alleine in der ersten Etage zwei Küchen installiert. Die Kosten dafür waren eher gering. Die zweite Küche wurde kostenlos übernommen, weil mein Onkel damals umgezogen ist, seine Küche nicht in die neue Wohnung passte und er die uns eben geschenkt hat. Seine Küche ist immer noch sehr gut in Schuss und modern und sieht toll aus. Abgebaut und aufgebaut wurde die selbst, da wurde kein Handwerker beauftragt oder so.
Meine Großeltern eine Etage tiefer haben auch zwei Küchen installiert, wobei ich aber nicht weiß, woher die die zweite Küche haben. Ich habe das nie gefragt. Die zweite Küche ist aber schon ganz praktisch für meine Oma, da die Familie sehr groß ist und man auf diese Weise schneller und besser Essen für alle zubereiten kann, wenn zum Beispiel zwei Öfen benutzt werden können. So backen sich Brötchen, Plätzchen und Kuchen einfach viel schneller.
Das Erdgeschoss ist abgetrennt und teilweise vermietet, sodass die Mieter natürlich nur eine Küche haben. Im Keller von meinen Eltern befindet sich noch eine Küche, die aber als Waschküche ausschließlich von den Großeltern benutzt wird. Herdplatten oder einen Backofen besitzt die Küche auch gar nicht, also kochen wäre gar nicht möglich, selbst wenn man wollte. Meine Eltern haben Waschmaschine, Trockner und die Wäscheleinen für Wollsachen auf ihrer eigenen Etage und benutzen die Waschküche im Keller daher nie.
Für mich ist das normal, da ich eben damit aufgewachsen bin. Ich würde aber nie auf die Idee kommen, das als Standard zu empfinden und zu erwarten, dass jeder Hausbesitzer mindestens 2-3 Küchen hat. Wenn meine Eltern ihre Alltags-Küche abgeben müssten warum auch immer, könnte man trotzdem problemlos die zweite Küche übergangsweise nutzen. Da das ja dieselbe Etage ist, wäre das auch kein Aufwand.
Die zweite Küche besitzt nur keinen Kühlschrank, da müsste man dann provisorisch was machen. Ansonsten ist die aber komplett ausgestattet. Manchmal benutzt meine Mutter auch beide Küchen parallel, gerade wenn die halbe Verwandtschaft zu Besuch kommt und das Essen mit zwei Backöfen einfach schneller fertig wäre. Wenn die Kosten für die zweite Küche aber komplett alleine hätten getragen werden müssen, gäbe es die zweite Küche aber auch nicht.
In meiner alten WG hatten wir auch zwei Küchen. Das war sehr praktisch, allerdings habe ich es schon damals als ungewöhnlich empfunden. Meine Freunde und sonstige Besucher fanden die Idee auch gut, weil es gerade in einer WG deutlich entspannter ist, wenn man sich nicht mit vielen Leuten eine Küche teilt.
Aber das war auch das einzige Gebäude, das ich je gesehen habe, welches zwei Küchen hatte. Ich kenne es sonst von keiner Familie, nicht mal bei Familien mit ziemlich großen und imposanten Häusern. Somit kann ich die überrasche Reaktion der Bekannten wenig nachvollziehen.
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