Übergewicht bei Reptilien weit verbreitet und unterschätzt?

Ich selbst halte Geckos und auch einige meiner Freunde und Bekannte halten Reptilien wie Bartagamen, kleinere Leguanarten oder ebenfalls Geckos. Leider habe ich bei vielen Tieren schon feststellen müssen, dass diese übergewichtig sind. Eines meiner Geckos hat auch einen sehr großen Appetit und neigt zum Übergewicht. Ich bin diesbezüglich aber gut von meinem Tierarzt beraten worden und konnte das Gewicht meiner Geckos reduzieren und halten.

Natürlich erfordert das auch ein wenig Arbeit, da man beispielsweise recht kleine Mengen Essen mit einer Feinwaage abwiegen und auch das Gecko regelmäßig wiegen muss. Aber letztendlich lohnt es sich, da Reptilien sehr anfällig für eine Fettleber sind und Übergewicht ihre Lebenserwartung stark reduzieren kann. Die meisten Reptilienbesitzer die ich darauf anspreche, interessieren sich aber nicht sonderlich für das Thema.

Kennt ihr auch Menschen die Reptilien halten und nicht sonderlich auf deren Gewicht achten? Warum wird bei Katzen und Hunden eher auf das Gewicht geachtet, als bei Reptilien?

Ich habe eine griechische Landschildkröte und habe vorher auch viel über das Thema gelesen, dass man sehr auf das Gewicht achten soll, dass die nicht zu viel wiegen sollen und da gibt es ja auch Tabellen, wie viel die in welchem Alter vor und nach der Winterruhe wiegen sollten. Das Lustige ist aber, dass diese Tabellen und Grafiken sich oftmals unterscheiden. In der einen Grafik soll die Schildkröte dann beispielsweise 200 Gramm wiegen, in der anderen 170 und in der nächsten 250 Gramm. Und da steht man verwirrt davor und weiß nicht, welche der Angaben man nun trauen soll und was nun wirklich das Zielgewicht ist.

Es gibt Halter, die auch züchten und eine richtige Wissenschaft daraus gemacht haben und im Web detaillierte Gewichtsaufzeichnungen mit Bildern bieten und sinngemäß schreiben, dass die Schildkröte möglichst wenig wiegen sollte, damit sie langsam wächst. Andere behaupten dann, dass es mit dem Gewicht alles zu ernst genommen wird und man damit die Schildkröte zum Magersucht-Patienten macht und dass manche niedrigen Werte, die angegeben werden, zu tief angesetzt sind. Also ich hatte dann den Eindruck, dass es gar keine richtigen klaren Vorgaben gibt, sondern jeder deutet da was pseudo-wissenschaftlich herum, aber was nun stimmt, weiß man nicht.

Ich habe es daher aufgeben, die Schildkröte zu wiegen. Man sieht, dass sie im Laufe des Jahres zunimmt. Nach der Winterruhe ist sie an den Achseln dünn und hat keinen Hintern, dann nimmt sie wieder etwas zu und wird fülliger. Das ist aber denke ich normal, sie soll ja nach der Winterruhe wieder zunehmen. Aber ich wiege nicht mehr, man weiß ja ohnehin nicht genau, welche Werte nun richtig sind. Also achte ich nicht mehr darauf.

Ich achte generell nicht so genau auf das Gewicht meiner Tiere, auch nicht beim Hasen. Der ist etwas zu dick, aber meine Güte, dann ist es eben so. Was hat denn der Hase für Freude im Leben? Der verwirklicht sich nicht selbst im Beruf, der geht keinen spannenden Freizeitaktivitäten nach, sondern der hat, wie alle Hasen, die Hobbys Essen, Dösen, Hoppeln und Streicheln lassen. Und da darf er essen, was er will.Schließlich muss er sich weder vor anderen Tieren genieren noch hat er das Ziel, in eine enge Jeans zu passen. Die Gewichts-Hysterie muss nicht noch auf Tiere übergreifen.