Übereilte Vermieter unsympathisch finden?

Meine Freundin A sucht seit einigen Wochen eine Wohnung und bekam heute einen Anruf von einer Vermieterin, auf deren Wohnungsanzeige sie sich gemeldet hatte. Die Vermieterin schien es aber ein wenig eilig zu haben. Denn der Besichtigungstermin sollte 3 Stunden später stattfinden und es gab auch keinen Alternativtermin bzw. wollte sich die Vermieterin auf Nachfrage nicht darauf einlassen.

A findet das Verhalten schon ziemlich merkwürdig und unsympathisch. Denn sie wohnt 150km von ihrem Wunschwohnort entfernt und es ist ihr so kurzfristig einfach nicht möglich, alles stehen und liegen zu lassen und so weit zu einer Besichtigung zu fahren in der kurzen Zeit. Zumal A an diesem Tag auch andere Termine und Verpflichtungen hatte, die sich nur schwer absagen ließen so kurzfristig.

Die potentielle Vermieterin wusste auch von As Wohnort, es ist also nicht so, dass das ein Geheimnis gewesen wäre. Findet ihr übereilte und scheinbar hektische Vermieter auch unsympathisch? Oder findet ihr, dass A übertreibt?

Für mich klingt es irgendwie so, als hätte der Vermieter kein großes Interesse gehabt, diese Wohnung an A zu vermieten. Denn sonst hätte er sicher berücksichtigt, dass A eben eine weite Anfahrtsstrecke hat und einen Termin gefunden, zu dem A hätte dann auch kommen können. Es sollte ja kein großer Akt sein, einen Termin zu finden, mit dem Interessent und Vermieter beide einverstanden ist.

3 Stunden empfinde ich auch als sehr kurzfristig und man ist ja normal auch berufstätig und kann nicht mal eben 150 km fahren. Das der Vermieter da keinen Ausweichtermin machen wollte, spricht für mich schon deutlich gegen ihn. Da hätte ich auch schon keine Lust mehr, mir die Wohnung anzusehen.

Wieso ist das direkt unsympathisch? Du weißt ja nicht ob der Vermieter nicht ebenfalls von auswärts kommt und entsprechend auch eine lange Autofahrt vor sich hat. Deswegen bündeln diese meistens alle Interessenten auf einen Tag, damit diese ebenfalls nur einmal die Strecke fahren müssen. Das ist gar nicht so unüblich und wer dann halt nicht kann, der hat einfach Pech gehabt.

Zudem kommt es auch darauf an wann sich A bei der Vermieterin gemeldet hat. Wenn diese erst einen Tag zuvor Kontakt aufgenommen hat, dann braucht sich A auch gar nicht wundern wenn entsprechende Termine sehr kurzfristig sind. Zudem hätte A auch direkt in die Kontaktaufnahme schreiben können, dass sie von weiter außerhalb kommt und entsprechend eine lange Anfahrt hat. So habe ich das immer gemacht und hatte damit keine Probleme.

Wieso gehst du eigentlich davon aus, dass die Vermieterin von dem Wohnort wusste? Nur weil das in der Adresse angegeben steht? Muss nicht zwangsläufig so sein, gerade bei Studenten wohnen diese bereits in den Wohngemeinschaften hier und suchen daraus eine neue Wohnung. Angegeben werden dabei noch die Adressen des Elternhauses, welches durchaus auch einmal mehrere hundert Kilometer weg ist. Somit ist das nicht immer alleine an der Anschrift ersichtlich, ob jemand bereits in der Stadt untergekommen ist oder nicht. Deswegen auch hier, nochmals im Text zum Anschreiben ansprechen.

Wohnungssuche ist einfach kein Zuckerschlecken mehr und da muss man sich auch auf solche kurzfristigen Termine einlassen. Flexibilität heißt das Stichwort dazu, gerade wenn man eine Wohnung sucht dann sollte man schon in der Lage sein sich auch kurzfristig vom Job frei zu nehmen und dann darauf zu reagieren.

Andere reichen dafür mehrere Wochen Urlaub ein und buchen sich in eine Ferienwohnung ein, damit sie für die Wohnungsbesichtigungen die spontan und kurzfristig stattfinden auch wahrnehmen können. Gerade in Ballungszentren in denen bezahlbarer Wohnraum ohnehin schon Mangelware ist, ist das eine gängige Praxis.

Wenn ich als Vermieter extra zur Wohnung fahren müsste um Besichtigungen durchzuführen, dann würde ich auch erst nur einen Termin angeben. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit ist darunter bereits jemand, mit dem ich als Vermieter auch leben könnte. Wieso sollte ich mir dann auch die Mühe machen mehrere Termine anzusetzen, wenn bereits bei der ersten Runde mein Wunschmieter dabei ist? Ist es halt nicht der Fall, dann mache ich einen weiteren Besichtigungstermin aus.

Aber im Vorfeld direkt mehrere Anbieten würde ich ebenfalls nicht. Denn es ist auch meine Zeit die dafür drauf geht und wenn jemand dann an diesem Tag nicht kann, dann ist das auch nicht mein Problem sondern das des Wohnungssuchenden. Ich würde meine Zeit sicherlich nicht nach jedem einzelnen richten wann es jedem am besten passt und jeder Lust hat zu kommen, denn auch ich habe andere Verpflichtungen und Termine.

@Sorae: A hat meines Wissens nach 7-14 Tage vorher Kontakt zur Vermieterin aufgenommen. Mag sein, dass die Vermieterin von außerhalb kommt, aber so kurzfristig reist doch niemand, dass man da keine Pläne und Vorankündigungen machen kann oder? Also wenn ich Vermieterin wäre, würde ich so etwas planen und entsprechend auch ankündigen, egal ob ich eine längere Anfahrt hätte oder nicht.

@Sorae: A hat meines Wissens nach 7-14 Tage vorher Kontakt zur Vermieterin aufgenommen. Mag sein, dass die Vermieterin von außerhalb kommt, aber so kurzfristig reist doch niemand, dass man da keine Pläne und Vorankündigungen machen kann oder? Also wenn ich Vermieterin wäre, würde ich so etwas planen und entsprechend auch ankündigen, egal ob ich eine längere Anfahrt hätte oder nicht.

Wirklich mit ihr selbst gesprochen oder nur eine Mail an sie geschickt? Denn das wird auch gerne verwechselt, nur weil man eine EMail schreibt wird diese nicht automatisch direkt gelesen und kann natürlich auch im Spamordner landen um somit erst später entdeckt zu werden.

Alles kein Hexenwerk, wenn jedoch vorher telefoniert worden ist dann hätte man dort auch einfach fragen können nach einem Besichtigungstermin und nochmals drauf hinweisen, dass man nicht in der Stadt wohnt und das entsprechend vorher wissen müsste. Wurde anscheinend nicht gemacht, deswegen sehe ich dort auch keine "Schuld" bei der Vermieterin.

Andere bekommen auch kurzfristig Termine, du weißt auch nicht wie viele sich auf die Wohnungsanzeige der Vermieterin gemeldet haben. Wenn das ganze in kürzerer Zeit mehr waren als erwartet, dann kann man seine Planung schon einmal über den Haufen werfen und die Besichtigung vorziehen. Zudem auch die Vermieterin weitere Termine haben wird wie Arbeit, evtl. Kinder und andere Dinge. Wenn sie ohnehin die ganze Zeit unterwegs ist und unter Druck steht, wie soll sie dann noch langfristig vorher Termine mit jemanden ausmachen?

Ganz ehrlich, ich vermiete ebenfalls und ich richte mich auch nach meinem Leben mit den Besichtigungen. Ich fahre dafür extra 600 Kilometer hin und wer dann an diesem Tag nicht kann oder nicht pünktlich ist, der hat in meinen Augen einfach Pech gehabt. Denn das pünktlich sein setze ich einfach voraus, jemand der diese Kleinigkeit nicht schafft der wird wohl auch kaum ordentlich und zuverlässig mit meiner Wohnung umgehen wenn ich sie ihm überlasse.

Ich habe bislang jedes mal einen geeigneten Mieter in der ersten Besichtigungsrunde gefunden, dass ich weitere Termine gar nicht ansetzen musste. Wenn die Unterlagen vorab geschickt worden sind, sind einige direkt durchgefallen und haben gar nicht erst einen Termin bekommen oder andere waren einfach "Interessant" und ich habe mich mit denen mehr beschäftigt, als mit den restlichen Teilnehmern der Besichtigung.

Meine Termine zur Besichtigung muss ich auch eher spontan planen, deswegen ist es schon früh wenn ich zwei Tage im Vorfeld das ganze Mitteilen kann. Kam aber auch schon vor, dass ich es erst morgens sagen konnte ob ich es abends noch schaffe die Besichtigungen zu machen, denn ich musste die Strecke im Anschluss auch wieder heim fahren und habe nebenbei auch andere Verpflichtungen wie mehrere Jobs und Kind. Dafür muss ich auch erst einmal ein Platz finden wenn ich mich um die Wohnungen kümmere und diese Betreuungen klappen meistens nur kurzfristig.