Typisch Frau, Kosten bei Shopping nicht zu berechnen?

Ich habe vor kurzem die Aussage gehört, dass es ja typisch Frau wäre, einfach alles, was gefällt im Prinzip in den Warenkorb zu werfen und die Kosten gar nicht zu überschlagen. So wüssten Frauen nie, wie viel sie letzten Endes wirklich bezahlen müssten und ob das Geld überhaupt reichen würde, um alles zu bezahlen. Ich halte diese Aussage doch für ziemlich fragwürdig.

Ich rechne immer alles grob durch. Gut, beim regelmäßigen Wocheneinkauf jetzt nicht, aber ansonsten schon. Ich will doch schließlich wissen, wie viel ich bezahlen muss und mir wäre das ziemlich unangenehm, wenn ich mehr Geld ausgeben würde, als überhaupt dabei ist. Ich denke nicht, dass man das am Geschlecht festmachen kann.

Ist es typisch Frau, dass die Kosten beim Shopping nicht vorher überschlagen und ausgerechnet werden? Kaufen Frauen einfach irgendetwas, was gefällt ohne vorher wissen zu wollen, wie viel sie letzten Endes bezahlen müssten?

Ich unterscheide da ganz klar zwischen einem Einkauf im Supermarkt, den ich sehr gut durchplane und einem Shoppingtag, an dem ich eher grob rechne, was meine Ausgaben sind und bei dem ich mir eine bestimmte Summe parat lege, damit ich diese ausgeben kann, wenn ich möchte. Da muss ich auch nicht so sehr auf das Geld achten und nichts auf den letzten Euro ausrechnen. Generell finde ich aber schon, dass Frauen auch die Kosten berechnen.

Jede Frau muss beim Shopping die Kosten berechnen, außer sie ist reich und Geld spielt keine Rolle. Die meisten Frauen können auch mit Sicherheit einschätzen, wie viel bestimmte Kleidungsstücke in dem Lieblingsgeschäft kosten. Wenn man immer zum H&M geht und den Kleiderschrank voll mit diesen Klamotten hat, dann weiß man doch auch grob wie viel das nächste Shirt kostet, selbst wenn man nicht aufs Preisschild schaut.

Können wir das elendigliche "Typisch Frau" nicht endlich mal stecken lassen? Allem Anschein nach es zwar immer noch das höchste Ziel vieler Frauen ist, eine Versorgungsehe oder -beziehung einzugehen und das Geld, welches der Mann verdient und brav abliefert, mit vollen Händen für Frivolitäten zum Fenster hinaus zu werfen, ohne selber einen Finger krumm zu machen. Dann muss man natürlich nicht mitrechnen, ob der Einkauf im Supermarkt jetzt, grob überschlagen, die 50 Euro überschreitet, oder nicht.

Aber es gibt auch genügend Frauen, die sich ihren Lebensunterhalt selber verdienen, von daher auch wissen, woher das Geld kommt und sich folglich auch sauber überlegen, wofür sie ihre mühsam erworbene Barschaft ausgeben. Viele Frauen haben zudem ja auch Verpflichtungen, die über "schön aussehen" und "atmen" hinausgehen und müssen scharf kalkulieren, um ihre Familie oder ihr Unternehmen über Wasser zu halten. Außerdem verwandelt sich nicht jede Frau bei der Aussicht auf "Shopping" in einen sabbernden Idioten, welcher blindlings Geldscheine hinschmeißt und von Kopfrechnen noch nie etwas gehört hat. Diese sexistischen Vorurteile machen einem das Leben nicht gerade leichter.

Ich kann diesem "typisch Frau" auch nichts abgewinnen, dass sind pauschale Aussagen die hier getroffen werden und damit müsste es auf jeden zutreffen. Nicht alle Frauen sind so, und nicht alle Männer überschlagen ihre Kosten wenn sie etwas kaufen. Da wäre es angebrachter, wenn die Formulierung "typisch Mensch" gewählt werden würde oder "typisch für Konsumenten".

Ich bin eine Frau und ich weiß sehr genau was ich ausgebe. Sei es der Wocheneinkauf im Supermarkt, bei dem ich ebenfalls weiß was ich zu zahlen habe, wie auch der Einkauf von Bekleidung in der Innenstadt, oder auch wenn ich im Internet etwas kaufe und dort in meinen Warenkorb packe. Es geht sogar so weit, dass ich mich vorher bevor ich etwas in den Warenkorb lege, mir auch die Dinge ansehe wie die Versandkosten um nicht hinterher davon überrascht zu werden.

Gerade im Supermarkt kann ich es meistens auf den Cent genau sagen, was am Ende an der Kasse dabei heraus kommt, da ich die Summen im Kopf mit addiere und auch wenn ich meinen Einkaufszettel schreibe, dann habe ich die Preise für die Standardsachen bereits im Kopf und weiß schon vor dem betreten des Ladens bis auf 2-4 Euro Abweichung, was es am Ende kosten wird. Von typisch Frau, die nicht mit rechnet und überschlagen kann, kann da wohl nicht die Rede sein.

Ich berechne immer die Kosten meines Einkaufs, sei es im Supermarkt oder beim Shopping. Ich finde es einfach wichtig es im Blick zu haben, wie viel ich ausgebe und wie viel mir noch im Monat bleibt. Gerade wenn man eine Familie gegründet hat, ist es einfach essentiell, Kosten zu überschlagen, damit nichts zu kurz kommt.

Ich möchte schließlich nicht nach einem Shopping-Tag meinem Sohn seine Wünsche nicht erfüllen können. Es ist jetzt nicht so, dass ich ihm immer alles kaufe, was er möchte, aber ich möchte schließlich die Möglichkeit offen lassen oder auch mal einen spontanen Freizeit-Ausflug machen können, wenn mir danach ist.

Vor allem finde ich es auch wichtig, immer Geld beiseite zu legen, für den Fall, dass plötzlich etwas kaputt geht und die Reparatur bezahlt werden muss. Shopping ohne auf die Kosten zu schauen finde ich von daher unreif. Man sollte schließlich auch etwas weiter denken.

Ich finde es ist falsch, den Frauen pauschal vorzuwerfen, sie würden ihre Ausgaben beim Shoppen nicht durchrechnen. Damit wirft man ihnen ja implizit vor, sie könnten generell nicht mir Geld umgehen. Und das finde ich unangemessen.

Tatsächlich glaube ich, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau da überhaupt nicht eklatant sein dürften. Es wird wohl ähnlich viele Männer geben, die mal einfach nicht durchrechnen und mit Geld um sich werfen. Genauso wird es einen nicht unerheblichen Anteil an Frauen geben, der penibel ausrechnet, wie hoch die Ausgaben sind und was man sich jetzt bei dieser Shoppingtour mal leisten kann.

Nicht mit Geld umgehen zu können ist eine menschliche Eigenschaft, die nicht einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden kann. Die Anzahl der Menschen, die ich kenne, denen ich vorwerfen würde, sie würden zu unvorsichtig mit ihrem Geld umgehen ist geschlechtlich etwa ausgeglichen. Ich würde sogar behaupten, in meinem Umfeld ist die Verteilung da 50:50.

Ich rechne immer durch, wie viel ich in etwa bezahlen muss. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Einkauf im Supermarkt handelt oder um Kleidung, die ich mir während einer Shoppingtour kaufe. Dabei habe ich immer meinen Bankkarten dabei, so dass ich den Einkauf im Prinzip immer bezahlen könnte, egal wie teuer er nun ausfällt, natürlich nur dann wenn ich es nicht extrem übertreibe. Trotzdem ist es mir wichtig, einen Überblick über die Kosten zu bewahren.

Mir ist es aber einfach wichtig, an der Kasse dann keine böse Überraschung zu bekommen, so dass ich lieber schon vorher schaue, wie viel mich das Ganze in etwa kosten wird. Dabei achte ich aber natürlich auch immer auf die Preise der einzelnen Artikel, bevor ich etwas in den Einkaufswagen lege. Ist mir etwas zu teuer, dann lege ich es einfach wieder zurück.

Dass es typisch für Frauen sein soll, die Kosten beim Shoppen nicht zu berechnen, kann ich so nicht bestätigen, da ich das so selbst noch überhaupt nicht erlebt habe. Eine böse Überraschung an der Kasse kann ja jeder mal bekommen, unabhängig vom Geschlecht.

Ich habe bisher noch nicht gehört, dass es typisch Frau sein soll, wenn man die Kosten für den Einkauf nicht im Blick hat. Ich mache es bei Kleidung immer so, dass ich zumindest grob überschlage, was ich zahlen muss, wenn ich eben alles kaufen möchte. Bei meinem Wocheneinkauf mit Lebensmitteln mache ich das ganz grob meist auch. Aber da entwickelt man auch irgendwann ein Gefühl dafür, was man ungefähr bezahlen muss. Zumindest wenn man oft das gleiche kauft.

Ich kenne auch niemanden, der ansonsten als Frau war los einkauft und dabei die Summen außer acht lässt. Alle meine Freundinnen überschlagen grob, welche Kosten denn auf sie zukommen und manchmal entscheidet man sich ja doch noch ein Teil weniger zu nehmen.

Ich halte die Aussage für nicht wirklich tragbar. Kosten beim Shopping nicht zusammen zu rechnen und sich quasi keine Gedanken um Geld zu machen muss nicht immer durch eine Frau geschehen.

Ich habe beispielsweise genügend Freunde, männliche Freunde, die es ähnlich machen. Und das nicht nur beim Shopping, sondern in verschiedenen Lebenslagen. Da wäre zum Beispiel das Auto. Das muss ja aufgemotzt werden und da muss eine große Musikanlage rein und so weiter. Natürlich muss man das auch alles sofort haben, denn es kann nicht warten und mögliche Arbeiten sind ja auch immer sofort erledigt.

Und so begab es sich, dass ein Freund ein Gehalt bekommen hat, gegen Ende des Monats, und noch bevor die ersten paar Tage des Folgemonats um waren, hat er sein Konto um ein paar Hundert Euro überzogen, weil er eine Musikanlage für sein Auto gekauft hat. Er hat einfach nicht aufgepasst bzw. überlegt. Und so musste er dann das gute Stück oder Teile davon wieder zurück geben und sich diese von seinem nächsten Gehalt kaufen. Das schien ihm aber keine Lehre gewesen zu sein, denn mit Geld umgehen kann er immer noch nicht so wirklich.

Ein anderer Freund ist Schütze und feiert Kirmes immer ordentlich mit. Während einige für so ein Schützenfest 200 bis 300 Euro ausgeben und damit auskommen (ich rede hier nur von Essen und Getränken), kommt er mit dem Doppelten vielleicht gerade so aus, weil er immer hier und da ein Getränk ausgeben muss und auch nicht weiß, wann Schluss ist. Wir haben ihn auch schon das ein oder andere Mal nach Hause getragen... Aber auch er scheint nur schwer zu lernen, passiert es doch relativ regelmäßig zum Schützenfest.

Von daher glaube ich nicht, dass die Aussage, dass Frauen die Kosten beim Shoppen außer Acht lassen würden, so stehen bleiben kann. Das können Männer genauso. Ich denke man verliert schnell den Überblick, wenn man etwas unbedingt haben möchte und das dann vielleicht auch noch viele Teile sind und man diese nie zusammen gerechnet hat.