Trotz Streichung von Hartz4 Umschulung weiter machen?

vom 30.12.2014, 18:38 Uhr

A ist derzeit in einer Umschulungsmaßnahme, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann. Währenddessen bezieht er Hartz4 plus Mehraufwand. Da er trotz Umschulung alle 6 Monate die Leistungen neu beantragen muss, wurde er plötzlich als nicht hilfebedürftig eingestuft, da er ein eigenes Haus sowie eine Plantage hat. Bisher war das Grundstück als wertlos angesehen, doch mit verschärften Änderungen soll ihm das nun angerechnet werden.

Da sich A in der Umschulung befindet, ist er auf das Geld vom Amt angewiesen. Er überlegt nach dieser Nachricht nun, ob er die Umschulung abbrechen soll, um trotz Krankheit wieder zu arbeiten. Dieser Schritt würde aber zu einer Verschlechterung seines Gesundheitszustandes beitragen. Entscheidet er sich für die Fortsetzung der Umschulung, wird er bald ohne finanzielle Mittel dastehen, da sein Grundstück keinen Wert darstellt. Es ist nämlich nicht als Bauland geeignet.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als erstes würde ich wohl Einspruch gegen den Bescheid einlegen und zum Amtsgericht gehen und einen Beratungsschein für einen Anwalt holen. Anschließend würde ich einen Termin beim Anwalt machen und mich dort beraten lassen. Man darf doch im Eigenheim wohnen, wenn es nicht gerade eine Villa ist und das Land kann man von einem Gutachter schätzen lassen. Wenn dabei heraus kommt, dass es nichts wert ist, müssen die wohl weiter zahlen. Dabei hilft einem dann der Anwalt.

Das alles sollte möglichst schnell geschehen, denn für mich macht es keinen Sinn, wieder arbeiten zu gehen, wenn sich der Gesundheitszustand dadurch verschlimmert. Das wäre nur eine kurzfristige Lösung, da er das wohl kaum auf Dauer durchhalten kann. So wäre er bald wieder in der gleichen Situation und hat sich womöglich seine Gesundheit komplett ruiniert.

Besser wäre es also die Umschulung weiter zu machen. Diese wird allerdings vom Arbeitsamt bezahlt und wenn er keine Leistungen mehr erhält, wird die vielleicht auch nicht mehr bezahlt.Da müsste er sich erkundigen.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde zuerst noch einmal prüfen, ob das Land wirklich so wertlos ist wie er denkt. Der Wert eines Grundstücks kann sich durchaus auch ändern. Wenn es wirklich wertlos ist würde ich Widerspruch einlegen und mir einen Anwalt suchen. Vielleicht wurde es diesmal auch einfach von jemand anders bewertet.

Die Frage ist natürlich auch, was er mit dem Grundstück machen will beziehungsweise macht. Wenn es ihm nichts bringt, wäre es vielleicht sinnvoll es wirklich zu verkaufen. So kann ihm nur das tatsächliche Geld angerechnet werden und nicht ein eventueller Wert, sollte er keinen Käufer finden, darf das Arbeitsamt dies auch nicht anrechnen. Da es im Sozialgesetz allerdings ziemlich viele komplizierte Sachverhalte gibt, wäre es wirklich sehr sinnvoll sich einen Anwalt zu suchen, der einen berät. Denn nur so kann er sicher gehen, dass sein recht gewahrt wird.

Ich weiß jetzt nicht, was für eine Umschulung es ist, aber ein Bekannter von mir hat auch eine Umschulung gemacht und hat Umschulungsgeld erhalten, also kein Hartz 4. Für Hartz 4 hätte er auch zu viel Geld besessen. Die Frage ist, ob es so etwas heute noch gibt und er eventuell berechtigt ist.

Ich würde auch jeden Fall nicht wieder eine Arbeit aufnehmen, die ich gesundheitlich nicht stemmen kann, bevor ich nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt habe. Zuerst würde ich versuchen doch Hartz 4 zu erhalten. Hier ist wie gesagt das Beste sich einen Anwalt der darauf spezialisiert ist zu suchen. Auch gibt es in manchen Städten Beratungsstellen für Bedürftige die bei Problemen mit Behörden ebenfalls helfen. Diese Berater haben in der Regel sehr viel Ahnung und können vielleicht noch Tipps zur Finanzierung geben von denen wir jetzt nichts wissen. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit von jemanden Geld zu borgen oder nebenbei zu arbeiten. Ist jetzt natürlich schwer einzuschätzen, da man die Person und die Verhältnisse nicht kennt.

Widerspruch einlegen und gegebenenfalls auch zu Klagen lohnt sich durchaus öfter einmal. Viele Gesetze sind oft so kompliziert und unpräzise, dass viele Sachbearbeiter auch aus purer Unwissenheit einmal falsch entscheiden. Vielleicht hilft auch schon ein Gespräch mit dem Sachbearbeiter, wenn es ein netter und engagierter ist. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn jemand der arbeiten will, in einem Beruf arbeiten muss, der ihn gesundheitlich kaputt macht, nur weil er kein Hartz 4 erhält. Über kurz oder lang wird er wohl in seinem alten Job überhaupt nicht mehr arbeiten können, dann wird er deutlich teurer wie man ihm jetzt die Umschulung bezahlt. Das muss doch im Endeffekt wirklich jeder einsehen.

Ich denke bevor er seine Gesundheit ganz kaputt macht, in dem er weiterhin in einer Arbeit nach geht, welcher er gesundheitlich schlichtweg nicht gewachsen ist, sollte er wirklich alle Möglichkeiten ausnutzen und alles versuchen egal wie wenig Aussichten auf Erfolg es auch gibt. Ich denke er sollte auch echt ungemütlich werden und sich rechtlichen Beistand suchen. Alleine kommt man leider meist nicht wirklich weit.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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