Trotz langer Trennung erst bei Scheidung Trauer empfinden
Ich habe in meinem Leben schon viele Paare gesehen, die sich trennten und scheiden ließen und bei einigen war es so, dass sie erst richtig traurig und nachdenklich wurden, als der Scheidungstermin nahte. Da war es oft so, dass sie es als endgültig empfanden und auch wenn sie wussten, dass es kein Zurück mehr gab, war der Tag ein richtiger Trauertag, als der Scheidungstermin da war.
Ich kann es nicht verstehen. Ich muss sagen, dass ich bei meinen beiden Scheidungen, die ich hinter mir habe froh war, dass es endlich endgültig wurde und denke, wer das Trennungsjahr nicht mit Nachdenken verbracht hat, der sollte dann auch nicht trauern, wenn man diesen Mann oder diese Frau dann endgültig verloren hat.
Ist es für euch verständlich, dass der Scheidungstermin ein Tag ist, an dem man Trauer empfindet und nachdenklich wird? Hat man dafür nicht ein Jahr Zeit? Sollte man nicht froh sein, dass endlich ein richtiger Schlussstrich gezogen wird?
Ich denke, da gibt es einfach sehr unterschiedliche Typen. Für die einen ist die Sache sozusagen mit der Trennung durch. Die Trennungszeit bis zur endgültigen Scheidung ist nur noch eine lästige Formalität. Anderen dagegen wird erst mit der Scheidung so richtig klar, dass die Ehe vor die Wand gefahren worden ist. Das Scheitern wird damit amtlich.
cooper75 hat geschrieben:Anderen dagegen wird erst mit der Scheidung so richtig klar, dass die Ehe vor die Wand gefahren worden ist. Das Scheitern wird damit amtlich.
Nicht nur das. Ich würde sagen, dass manche Menschen charakterlich einfach so gestrickt sind, dass sie sich selbst für das Scheitern der Ehe verantwortlich machen und sich dann als Versager fühlen. Ist eben kein schönes Gefühl, wenn man dann schwarz auf weiß (Scheidungspapiere) sieht, dass man im Prinzip auf ganzer Linie versagt hat. Das Scheitern einer Beziehung bezieht immer beide Parteien mit ein und meiner Ansicht nach ist nie einer alleine an allem Schuld. Aber es gibt Menschen, die sehen das anders.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass mit der Scheidung letzten Endes manch einem Partner oder in dem Fall Ex-Partner erst so richtig bewusst wird, dass dies das Ende einer Beziehung und Ehe ist. Das es hier kein zurück mehr gibt und eine neue Ära beginnt. So könnte ich mir das in etwa vorstellen und würde solch ein Verhalten wie eine Trauer erst ab Scheidung erklären wollen. Anders lässt es sich für mich jedenfalls kaum erklären. Dann würde ich aber auch behaupten, dass die entsprechende Person offenbar gehofft hat, dass dieser Tag nicht kommt.
Wenn beide Seiten hinter einer Trennung und erwünschten Scheidung stehen, dann wird wohl kaum jemand heulen oder traurig sein, oder doch? So wäre ich jedenfalls. Ändert ja nichts daran, dass ich vielleicht gute Jahre mit dem hatte oder auch nicht. Wenn beide damit einverstanden waren, dann dürfte das nicht zum Trauerfall werden. Vielleicht eher ein Bedauern, dass es eben doch nicht geklappt hat, wie es gewünscht war. Doch traurig? Glaub ich kaum.
Das wäre für mich echt die einzige Erklärung, wieso manche wirklich erst am Tag der Scheidung traurig sind. Würde echt behaupten, dass einigen dann bewusst wird, dass es eben kein zurück mehr gibt und das Ende besiegelt ist.
Letztendlich ist es auch eine Hoffnung, die an diesem Tag stirbt. Die Hoffnung auf ewige Liebe, den Gedanken miteinander alt zu werden und dauerhaft glücklich zu sein. Vielleicht stirbt auf die Hoffnung jemals wieder einen Partner finden zu können, der einem wieder so nahe kommen kann.
Es ist schon nicht schön, wenn man zu seiner Scheidung geht. Auch wenn es vielleicht schon länger nicht mehr lief, muss man das ja nicht zwingend eingesehen haben, man muss es nicht zwingend so wollen und würde vielleicht einen Weg zurück in die Beziehung wünschen.
Ich war zum Glück noch nicht in der Situation mich scheiden lassen zu müssen und komme da hoffentlich auch nicht hin, dennoch wäre ich wohl auch eher ein Mensch, der das im Trennungsjahr versuchen würde zu verarbeiten und nach vorne zu sehen. Das Leben muss eben weiter gehen.
Was für eine Hoffnung? Man kann alles mit Liebe argumentieren, egal wie schlecht es denn ist. Frau wird Zuhause von ihrem Macker jahrelang verhauen und erträgt es aus purer Liebe wegen der gemeinsamen Kinder? Die Liebe zu dem Kerl ist damit doch schon lange vorbei, aber auch da kann das schlechte Gewissen dann wieder zu tragen kommen wenn es schriftlich und amtlich da ist, aber nicht wegen einem selbst sondern wegen dem was es nach sich zieht z.B. für Kinder.
Mit Hoffnung und Liebe hat das schon lange nichts mehr zu tun, denn wenn man sich trennt, dann ist es mit der Liebe und der Hoffnung schon vorbei. Man trennt sich nicht ohne triftigen Grund und wenn sich die meisten dazu überwinden, dann haben sie sich auch schon eingestanden das mit Liebe da nichts mehr ist. Vorher wird das immer gerne als "Grund" vorgeschoben, da es das ultimative Argument ist die schlechtesten Dinge sich schön zu reden.
Eine Scheidung habe ich nicht durch, denn ich habe auch nie geheiratet. Manche Trennung war schon mehr als nur ein Abend sondern ging dann über Wochen und Monate, bis das alles aufgeteilt und geklärt war und kam einer echten Scheidung dann doch schon ein Stück nahe. Es kommt aber auch drauf an, wie dreckig oder sauber das ganze veranstaltet wird.
Sind sich die Seiten einig und können damit umgehen, dann ist es immer noch etwas anderes als wenn eine Eheseite noch klammert und es nicht begreifen möchte, sondern einfach nur an der Vergangenheit klammert und klebt. Das sind dann solche Argumente wie von Ramones mit Liebe und Hoffnung wo schon lange nichts mehr ist und das auf einseitiger Basis stattfindet.
Ich habe da schon unterschiedliches miterlebt und es kommt sicherlich auch auf die Art der Trennung an. Wurde man vom Partner verlassen und hängt noch sehr an diesem, so schafft es sicher nicht jeder, den Tag der offiziellen Scheidung als Neuanfang zu sehen und nimmt die Sache sehr hart, da sie einen auch noch auf dem Papier daran erinnert, das es vorbei ist. Manchmal wird Leuten wohl erst dann klar, wie endgültig solche Dinge sind. Darum kann ich es von Fall zu Fall schon nachvollziehen, dass man trotz langer Trennung über die Scheidung unglücklich ist.
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