Trotz Führerschein nicht fahren können?

vom 19.07.2015, 17:18 Uhr

Meine Mutter hat früher immer gesagt, dass man den Führerschein eigentlich nur macht, damit man eben die Fahrfehler der anderen sieht und einem bewusst wird, wie wenig die anderen Menschen eigentlich Auto fahren könnten. Ich habe erst immer gedacht, dass sie die Einzige mit dieser Meinung wäre, bis ich vor kurzem jemanden getroffen habe, der ähnlich dachte.

Dieser Bekannte hat sich dann darüber beschwert, dass die Autofahrer kaum noch schauen würden, ob sie jemandem die Vorfahrt nehmen und sogar den Rückspiegel beim Rückwärtsgang vernachlässigen würden und sich hinterher wundern würden, wenn sie deswegen ein anderes Auto rammen würden oder so.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Findet ihr, dass andere Menschen trotz Führerschein nicht fahren können? Achtet ihr im Alltag großartig auf die Fahrfehler der anderen? Wie kommt es, dass viele Menschen solche Fehler machen, wenn wir doch alle die Führerscheinprüfung abgeleistet haben müssen und somit eigentlich wissen müssten wie man richtig fährt?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe zwar noch keinen Führerschein, aber ich denke auch, das natürlich vor allem die Theorie das wichtigste ist, sprich die Signale, Vorfahrt und halt alle diese kleinen Dinge die man wissen sollte. So abseits in der Wüste oder Wildnis würde man vermutlich noch schnell Auto fahren lernen.

Aber es ist wirklich so, viele Leute betrinken sich kurz nach der Führerscheinprüfung oder rasen gleich und verlieren den Schein. Aber auch ältere Fahrer machen oft gravierende Fehler, in einigen Ländern muss man deshalb alle paar Jahre zu einer Fahrprüfung, was ich eigentlich für ganz sinnvoll halte, weil irgendwann denkt man sich, ich kann fahren, ich mache keine Fehler und überschätzt die eigenen Fähigkeiten und baut einen Unfall, deshalb passieren sicherlich oft Fehler.

Wenn ich aber als Beifahrer anderen Fahrern zuschaue, bemerke ich oft das man den Blinker nicht stellt oder zu nah auffährt oder dass jemand am Handy spielt. (Blick auf die Beine, da sie das Handy auf den Beinen verstecken, man bemerkt es halt, schwer zu beschreiben) :mrgreen:

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dieser Bekannte hat sich dann darüber beschwert, dass die Autofahrer kaum noch schauen würden, ob sie jemandem die Vorfahrt nehmen und sogar den Rückspiegel beim Rückwärtsgang vernachlässigen würden und sich hinterher wundern würden, wenn sie deswegen ein anderes Auto rammen würden oder so.

Ich glaube, man gewöhnt sich im Laufe des Autofahrerlebens manchmal komische Angewohnheiten an. Das kann etwa auch das Blinken betreffen. Ich habe das schon bei mir festgestellt, dass ich manchmal beim Überhohlen nicht blinke, sondern ein Stück an dem LKW vor mir vorbeifahre, um zu sehen, ob es Gegenverkehr gibt und dann überhole. Dabei bleibt der Blinker manchmal aus.

Ich gebe auch zu, dass ich beim rückwärts Ausparken manchmal nicht nach hinten geschaut habe. Das war etwa der Fall, wenn beim Einsteigen niemand hinter mir ist und da denke ich beim Herausfahren, dass da doch niemand ist. Aber das kann sich ja in der Zwischenzeit geändert haben. Es hat auch schon zu einer kaputten Stoßstange geführt, die mich 500 EUR gekostet hat.

Vielleicht ist man manchmal einfach schusselig oder nicht rational und überlegt genug beim Fahren. Manchmal macht man aus Reflex etwas, was eigentlich anders laufen sollte. Ich denke aber, dass es generell so ist, dass man schlampig wird, wenn es immer gut gegangen ist.
müssen und somit eigentlich wissen müssten wie man richtig fährt?

Und auch das Spielen mit dem Handy - es ist ja verboten, aber wenn das Handy in der Hosentasche summt und man eine SMS bekommt, da ist man halt neugierig oder wenn jemand anruft und man hat keine Freisprechanlage, dann klemme ich es mir zwischen Ohr und Schulter. Ich schaue aber vorher, ob keine Zeugen in der Nähe sind.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man sollte den Begriff Fahrfehler durchaus anders definieren und vielleicht auch daran denken, dass man in der Fahrschule nur die Grundlagen erlernt, das eigentliche Fahren lernt man erst im Nachinein. Es gibt immer Menschen, die unkonzentriert fahren, aber wenn man nach der Führerschein erstmal alleine auf die Straße darf, dann passt man sein Fahrverhalten auch an und in vielen Situationen bringen einem die in der Fahrschule vermittelten Kenntnisse auch nicht sonderlich viel.

Man muss situationsangepasst fahren. Wer ohne Fehler fährt, werfe den ersten Stein und ich finde es schon sehr arrogant zu behaupten, dass man den Führerschein macht, damit man andere Fehler sofort identifizieren kann. Gerade als Fahranfänger macht man haufenweise Fehler und es kann auch den erfahrendsten Fahrern passieren, dass sie eine Distanz falsch einschätzen und so ein Auto rammen.

Fahren deine Bekannte und deine Mutter viel Auto? Meine Mutter ist ehemalige Taxifahrerin und hat einen recht aggressiven Fahrstil, aber anders kommt man nicht durch. Ich fahre mittlerweile auch direkter durch die Stadt, denn es ist zwar nett, wenn man auf den Heranfahrenden wartet, aber es ist unnötig, wenn dieser noch 500 Meter entfernt ist. Man muss sein Fahrverhalten immer den Situationen anpassen und einige Schilder sollte man trotzdem weiterhin kennen und vorausschauend fahren.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12597 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es gibt eine ganze Menge Leute, die absolut nicht Autofahren können. Das fängt schon bei den kleinsten und einfachsten Sachen an. Ich selbst bin sehr viel mit dem Auto unterwegs und kann mir also solche Aussagen auch erlauben. Auch als Fußgänger kann man massenweise gefährliche Fahrmannöver beobachten. Wenn ich zum Beispiel zur Arbeit laufe, dann gibt es ein Stoppschild, welches auf meinem Weg liegt. Genau an diesem Stoppschild hält so gut wie niemand an. Dort rollen alle munter drüber hinweg. Man könnte locker sagen, dass eins von 20 Autos dort an der Haltelinie anhält, wie man es machen soll. Weitere, zahlreich vorhandene, Beispiele erspare ich euch hier mal.

Ja, ich achte sehr auf die Fehler von anderen, denn ich will selbst durch diese nicht gefährdet werden. Man muss einfach danach schauen, denn sonst hätte ich schon einige Unfälle gehabt und das muss nun wirklich nicht sein. Die meisten Leute sind stur und ziehen dann ihre Aktion einfach durch, egal ob sie im Unrecht sind oder nicht. In dem Fall kann man gerne mal der Klügere sein, der letztendlich nachgibt.

Das Problem, dass kaum einer mehr nach Vorschrift fährt, liegt an verschiedenen Sachen. Die meisten finden es unnötige gewisse Sachen zu machen. Zum Beispiel an einer roten Ampel mit grünen Blechpfeil anzuhalten. Egal, man fährt einfach drüber. Dann kommt noch dazu, dass unsere Gesellschaft gestresst und genervt ist. Das macht aggressiv im Verkehr und man lässt die Regeln gerne mal außen vor. Dann gibt es noch den Fakt, dass viel zu wenig kontrolliert und beobachtet wird. Würde man hier den Bürgern mal richtig auf die Finger schauen, wenn sie einen PKW bewegen, dann hätte man auch wieder entsprechend Respekt vor den Regeln.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich achte eher auf den Verkehr und darauf, dass ich eben möglichst keine Fahrfehler mache. Mir fällt es dann eher auf, wenn solche gravierenden Fehler passieren, bei denen mir vielleicht die Vorfahrt genommen wird. Ansonsten sticht einem vielleicht schon mal ins Auge, wenn jemand eben vergisst den Blinker zu setzen.

Aber ich bin ansonsten eher darauf konzentriert wo ich eben hinfahre, so dass ich keine Augen für andere Fahre bzw. deren Fehler habe. Man sollte ja möglichst vorausschauend fahren und das versuche ich dann auch. Mir wurde mal gesagt, dass man im Straßenverkehr immer mit dem Fehler anderer rechnen sollte. So verkehrt ist das eben auch gar nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kenne einige Leute die zwar einen Führerschein besitzen aber selbst nicht fahren und man möchte es auch gar nicht erleben wenn diese Menschen aktiv am Straßenverkehr mit einem Fahrzeug teilnehmen. Mein Ex Partner ist so ein Mensch, er hat einen Führerschein seit er 18 Jahre alt ist, ist in dieser Zeit aber vielleicht 5000 Kilometer gefahren mit Dienstfahrzeugen. In diesen paar Kilometern hatte er schon einige Unfälle gebaut oder war darin verwickelt, einfach weil er die Gesamtlage schlecht überblickt und auch nicht im geringsten Einschätzen kann wie sich ein anderer Fahrer verhalten würde wenn es darauf ankommt.

Aber im Sprüche klopfen ist er auch ein ganz großer gewesen auf dem Beifahrersitz, hat alles und jeden beschimpft und korrigiert. Kaum musste er selbst ans Steuer war das auf einmal alles weg, er hat starr nach vorne geschaut, nicht nach rechts und nicht nach links und hatte somit auch gar keine Zeit und keine Augen für die anderen Verkehrsteilnehmer um diese zu bewerten und kommentieren. Als Beifahrer hat man einfach mehr Zeit auf andere Dinge zu achten, die einem als Fahrer gar nicht so auffallen weil man seine Augen gerade ganz woanders hat und auch seine Konzentration.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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