Trinkt ihr auch ohne tatsächlich Durst zu haben?
Eine meiner Kolleginnen trinkt während der Arbeitszeit nicht wirklich viel. Eine 1,0 l - Flasche Wasser hält bei ihr oft 2-3 Tage. Eine weitere Kollegin ermahnt sie beinahe regelmäßig doch mehr zu Trinken um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Die "trinkschwache" Kollegin entgegnet dann immer, dass sie einfach keinen Durst verspüre und eigentlich nur trinke wenn das Durstgefühl aufkommt.
Sie zeigte uns dann auch einen Zeitungsartikel mit der Expertenmeinung von Ernährungswissenschaftler Uwe Knopp. Hier war die Frage ob man als gesunder Mensch auch ohne Durst zur Wasserflasche greifen sollte. Hierauf meinte er:
Nein. Für gesunde Menschen ist Durst der einzige und beste Indikator, der uns spüren lässt, wann der Körper wirklich Flüssigkeit braucht.
Der Spruch, dass man schon dehydriert wenn man Durst verspürt solle nicht stimmen. Lediglich ältere Menschen und Patienten mit Nierenproblemen bzw. Diabetiker können sich nicht mehr auf das Durstgefühl verlassen.
Ich muss ehrlich gesagt dazu sagen, dass ich tatsächlich bisher auch immer der Meinung war 2,0 Liter seien für mich ein tägliches Muss. Ich habe deshalb auch mal eine Flasche leer getrunken wenn ich eigentlich keinen großen Durst verspürt habe.
Wie ist das bei euch? Trinkt ihr nur wenn ihr Durst verspürt oder habt ihr euch bisher auch eine gewisse Trinkmenge zum Tagesziel gemacht?
Das ist bei mir tatsächlich von der Tagesform, der Aktivität und den Umständen abhängig. Sitze ich an einem verregneten Wochenendtag fast nur zuhause und bewege mich nur innerhalb meiner vier Wände, dann verbrauche ich logischerweise auch weniger Wasser in Form von Schweiß und verspüre auch wenig Durstgefühl. Ich trinke zwar fest zu jeder Mahlzeit eine Tasse oder ein Glas, aber zwischendurch sieht es an solchen Tagen bei mir mit der Flüssigkeitszufuhr eher mager aus. Wenn ich daran denke, trinke ich zwar noch ein, zwei Gläser mehr, aber ich vergesse es ohne den Durst auch gerne mal.
Bin ich hingegen auf der Arbeit oder viel aktiv und unterwegs, beispielsweise spazieren oder beim Sport, dann kommt das Durstgefühl deutlich stärker und regelmäßiger auf und ich trinke von ganz alleine mehr, ohne dass ich mich bewusst daran erinnern muss. Im Job nutze ich zudem sämtliche kurzen Pausenzeiten, die ich mich im Gemeinschaftsraum aufhalte, dazu, mir ein Glas einzuschenken - und zwar unabhängig davon, ob ich Durst habe oder nicht. Es füllt aber irgendwie mein Energielevel wieder auf und verschafft mir ein paar Minuten zum Durchschnaufen. So komme ich problemlos auf meine 2 Liter oder sogar mehr.
Ich habe kein sonderlich ausgeprägtes Durstgefühl, sondern merke meistens erst, dass ich mal wieder was trinken sollte, wenn ich Kopfweh oder Kreislaufprobleme bekomme oder mich partout nicht mehr konzentrieren kann. Ich habe zwar auch gehört, dass es für gesunde Menschen völlig ausreichen soll, wenn sie so viel trinken, wie sie Durst haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesund sein kann, regelmäßig auszudörren, bis mir schwindlig ist.
Von daher habe ich mir angewöhnt, immer mal wieder ein Glas Wasser oder ähnliches hinunterzukippen, wenn es sich gerade ergibt, etwa, wenn ich im Job an der Teeküche vorbeikomme oder daheim in der Nähe des Wasserhahns herumkrame.
Würde ich das nicht rein gewohnheitsmäßig tun, käme ich an schlechten Tagen bestimmt auf nicht mehr als drei Gläser Wasser, und wie gesagt - das würde mich schon wundern, wenn das noch gesund wäre. Aber generell halte ich es bei gesunden Menschen, die auch noch körperlich in der Lage sind, sich mit Flüssigkeit zu versorgen, für übertrieben, den Wasserkonsum zu überwachen und zu dokumentieren oder jeden Tag vier Liter hinterzuschütten, damit die Nieren ja genügend Beschäftigung haben.
Mittlerweile fällt es mir leicht, genug zu trinken. Früher hatte ich da sehr große Schwierigkeiten, was sich bei mir dann aber leider auch immer bemerkbar gemacht hat. Ich bin sehr anfällig für Blasenentzündungen und wenn ich nur einen Tag wenig trinke, merke ich direkt, dass ich etwas Schmerzen beim Wasserlassen habe. Trinke ich weiterhin wenig, kann ich mit einer Blasenentzündung rechnen. Allein deshalb ist es mir schon wichtig, viel zu trinken.
Ich trinke beispielsweise unheimlich gerne Tee, wobei ich diesen gerade dann trinke, wenn ich keinen Durst habe. Ich trinke gerade in der kalten Jahreszeit mehrere Tassen davon pro Tag. Im Sommer ist es viel Eiskaffee. Ansonsten trinke ich sonst auch viel Milchkaffee, Apfelschorle, Wasser und Cola.
Ich weiß, dass das teilweise nicht die gesündesten Sachen sind. Aber von stillem Wasser kann ich tatsächlich nicht viel trinken. Mineralwasser geht ab und zu, eben eben nicht ausschließlich. Ich habe dabei das Glück, dass wir in der Arbeit kostenlose Getränke bekommen, darunter eben auch Softdrinks und Apfelschorle. Damit gelingt es mir leicht, viel zu trinken. Es schmeckt mir dann eben auch gut und da trinke ich dann auch sehr gerne.
Ich bin jemand der aufgrund meiner Herzschwäche und Diabetes immer auf mein Trinkverhalten achten muss. Bei mir ist es eher so, dass ich gerne mehr trinken würde als ich sollte. Mein Richtwert sind 1,5 - 2 l täglich. Vor Bekanntwerden meiner Herzschwäche habe ich oft 3 l täglich getrunken. Das war für meinen Körper eindeutig zu viel. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl aus Durst zu trinken.
Diese Apps, mit denen man sein Trinkverhalten dokumentieren kann, waren ja mal sehr angesagt und ich habe ein paar Wochen lang auch mal eine ausgetestet um zu sehen, wie ich so abschneide.
Ich bin fast immer ganz von alleine auf die für mein Gewicht vorgegebene Menge gekommen, wenn ich Sport gemacht oder Suppe gegessen habe, war ich oft sogar über den 100%. Deshalb habe ich die App dann wieder gelöscht und seither nicht mehr darüber nachgedacht ob ich etwas trinken "muss" oder nicht.
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