Trinkflasche mit Aktivkohlefilter schon ausprobiert?

vom 12.02.2015, 21:04 Uhr

Ich bin vor kurzem im Internet eher zufällig über Trinkflaschen mit Aktivkohlefilter gestolpert. Diese Trinkflaschen sind aus Hartplastik und immer wieder verwendbar. Nur den Aktivkohlefilter muss man mit der Zeit austauschen, wobei das etwa alle paar Monate der Fall ist.

Diese Trinkflaschen sind speziell für Leitungswasser gedacht und sollen Chlor und organische Verunreinigungen filtern und den Geschmack des Wassers neutralisieren.

Ich muss sagen, dass ich absolut begeistert von den Trinkflaschen bin und ich denke, dass ich mir so eine Flasche sicherlich in nächster Zeit zulegen werde. Immerhin sehen die durchsichtigen Flaschen richtig stylisch aus und da ich ohnehin immer sehr gerne Leitungswasser trinke, wäre so etwas auch wirklich sehr praktisch für mich.

habt ihr schon einmal eine Trinkflasche mit Aktivkohlefilter ausprobiert? Findet ihr so etwas unnötig, da das Leitungswasser in Deutschland ohnehin bedenkenlos ist?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann dir gleich sagen, dass diese Aktivkohlefilter überhaupt nichts bringen. Ich musste dieses Semester ein Referat halten über Schwermetallbelastungen von Gewässern, sodass ich eben auch auf das Trinkwasser aufmerksam geworden bin. Ich war extra im Institut bei uns um mir von einem Kollegen, der Experte auf diesem Gebiet ist, erklären zu lassen wie diese Messungen von Schadstoffen im Trinkwasser funktionieren und ich habe bei dieser Gelegenheit auch gleich gefragt, was diese Filter so bringen, für die immer geworben wird.

Daraufhin meinte mein Kollege zu mir, dass diese Filter, egal welcher Art also auch Aktivkohlefilter, überhaupt nichts bringen und eher schädlich als nützlich sind. Sie kosten nur Unmengen, weil man sie ständig wechseln muss, aber die Schadstoffwerte im Trinkwasser selbst würden sich so gut wie gar nicht ändern. Es hat sogar eher den Effekt, dass diese Filter vielen Keimen ein zu Hause bieten, die sich dort dann ansiedeln und vermehren können und durch Kontakt mit dem Trinkwasser, wird das Wasser immer wieder mit Keimen belastet, die nicht offiziell den organischen Schadstoffen zuzuordnen sind. Mein Kollege meinte zu mir, dass man diese Filter durchaus mit Coca Cola vergleichen kann: absolut gesundheitsschädlich und nutzlos, aber wegen der viel versprechenden Werbung will das komischerweise jeder haben.

Das Trinkwasser in Deutschland wird so schon genug kontrolliert und wenn die Rohrleitungen alle in Ordnung sind, braucht man auch keine Angst vor Schwermetallen oder ähnlichen Schadstoffen zu haben. Im Zweifel kann man immer noch die entsprechenden Bleileitungen austauschen, sollten welche vorhanden sein. Wenn die Rohrleitungen in eurem Haus mit Blei oder sonstwas versehen sind und damit die Quelle für eure Schadstoffe nicht beseitigt ist, wird der Aktivkohlefilter auch nichts bringen und du wirst das Wasser ungefiltert in dich reinschütten.

Besser ist es, nach Ursachen wie Bleileitungen im Haus zu forschen und diese austauschen zu lassen, ansonsten hat man keinerlei Probleme und kann nahezu perfektes und sehr gut kontrolliertes Trinkwasser trinken. Schließlich sind die Wasserwerke gesetzlich dazu verpflichtet, die Werte alle im Normalbereich zu halten. Klick.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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